- Rainer Kerndl
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Rainer Kerndl (* 27. November 1928 in Bad Frankenhausen/Thüringen) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Schaffen
Rainer Kerndl ist der Sohn eines kaufmännischen Angestellten. Von 1943 bis 1945 lebte er in dem Ort "Altburgund" im besetzten Polen. Gegen Kriegsende leistete er seine Arbeitsdienstzeit ab und gehörte für kurze Zeit der Waffen-SS an. Er geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September 1945 entlassen wurde. 1948 legte er die Reifeprüfung ab; 1949 wurde er Mitglied der SED und war als Volontär und Redakteur bei einer Parteizeitung in Saalfeld tätig.
Ab 1951 schrieb er als freier Journalist für die "Tägliche Rundschau", daneben war er hauptamtlicher Sekretär der FDJ an der Internatsschule Wickersdorf. Nachdem Kerndls frühere Zugehörigkeit zur Waffen-SS bekannt wurde, erfolgte sein Ausschluss aus der SED; 1955 wurde er allerdings rückwirkend wieder aufgenommen.
Kerndl arbeitete für Zeitungen wie die "Junge Welt" und "Die Wahrheit", das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins. Ab 1963 war er Theaterkritiker des "Neuen Deutschlands". Darüber hinaus schrieb er auch selbst Theaterstücke, vor allem für das Ostberliner "Maxim-Gorki-Theater". 1984 wurde sein Drama "Der Georgsberg" nach drei Aufführungen vom Spielplan dieses Theaters abgesetzt, und Kerndl konnte in den letzten Jahren der DDR nur noch wenige erzählende Werke veröffentlichen. Der Autor lebt heute in Berlin.
Rainer Kerndl war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, seit 1969 gehörte er dem Vorstand, ab 1973 dem Präsidium dieser Organisation an, und von 1978 bis 1989 war er ihr Vizepräsident. Seit 1972 ist er Mitglied des PEN-Clubs. Kerndl erhielt u.a. 1961 die Erich-Weinert-Medaille, 1965 den Lessing-Preis der DDR, 1972 den Goethepreis der Stadt Berlin, 1972 einen Nationalpreis der DDR, 1975 den Vaterländischen Verdienstorden sowie 1976 den „Orden für Verdienste um die Polnische Kultur“.
Werke (Auswahl)
- Blinkzeichen blieben ohne Antwort, Berlin 1953
- … und keiner bleibt zurück!, Berlin 1953
- Junge Herzen, Berlin 1954
- Die Eroberung von Burgwalldorf, Berlin 1956
- Ein Wiedersehen, Berlin 1956
- … spielte für Geld, Berlin 1958 (zusammen mit Walter Böhme)
- Schatten eines Mädchens, Berlin 1961
- Seine Kinder, Berlin 1965
- Ein Plädoyer für die Suchenden, Berlin 1966
- Der verratene Rebell, Berlin 1967
- Die seltsame Reise des Alois Fingerlein, Berlin 1968
- Doppeltes Spiel, Berlin 1969
- Ich bin einem Mädchen begegnet, Berlin 1969
- Wann kommt Ehrlicher?, Berlin 1971
- Stücke, Berlin 1972
- Jarash, ein Tag im September, Berlin 1974
- Nacht mit Kompromissen, Berlin 1976
- Der vierzehnte Sommer, Berlin 1977
- Eine undurchsichtige Affaire, Halle [u.a.] 1981
- Ein ausgebranntes Leben, Halle [u.a.] 1983
- Die Steine der Schahnas, Berlin 1986
- Das Mädchen im Kastanienbaum, Berlin 1988
- Ein heimatloser Typ, Halle [u.a.] 1990
- Bimbo Hubert, Berlin 1993
Literatur
- Bernd-Rainer Barth: Kerndl, Rainer. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
- Literatur von und über Rainer Kerndl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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