Klaus Sojka

Klaus Sojka

Klaus Sojka (* 10. November 1926 in Gogolin, damals Oberschlesien, heute Polen; † 8. September 2009 in Deggendorf) war ein deutscher Jurist, Fachautor zu natur-, umwelt- und vor allem tierschutzrechtlichen Themen sowie ehemaliger Hochschullehrer. Er war zeitweise Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der DVU in Schleswig-Holstein sowie seit Anfang 1999 bis zu seinem Ausscheiden (in Folge eines Konfliktes mit dem DVU-Vorsitzenden Gerhard Frey um die Teilnahme an der Landtagswahl in Schleswig-Holstein) im Februar 2000[1] auch zeitweise Mitglied im DVU-Bundesvorstand.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sojka studierte nach dem Kriegsabitur und Dienst in der Wehrmacht Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Politikwissenschaften, legte das erste und zweite juristische Staatsexamen ab und promovierte 1953 an der Universität Erlangen zum Dr. jur. über das Thema „Die strafrechtliche Behandlung der Halberwachsenen“ und 1954 an derselben Universität zum Dr. phil. über das Thema „Presse und Wirtschaftspolitik“. Anschließend war er nach eigenen Angaben in der Diplomprüfungskommission, als Referendar, Assessor und schließlich als Rechtsanwalt in Hamburg tätig, sowie als leitender Angestellter bei Kreditinstituten und Wirtschaftsunternehmen.[2] Als Anwalt war er unter anderem für die Anti-Atomkraft-Bewegung tätig. Er soll in der frühen Phase der Partei auch Mitglied der Grünen gewesen sein.[3] Ab 2001 war er im ersten NPD-Verbotsverfahren neben Horst Mahler und dem Justiziar Hans-Günther Eisenecker als Rechtsvertreter vorgesehen.[4]

Sojka war Mitglied in Tierschutz- und Landsmannschafts-Organisationen. Er war Präsident des 1973 gegründeten „Weltschutzbundes e. V.“, einer Organisation, die an der niedersächsischen Landtagswahl 1974 teilnehmen wollte, jedoch nicht zu Wahl zugelassen wurde – eine daraufhin angestrengte Wahlanfechtung blieb erfolglos. Eine weitere von ihm mitbeantragte Anfechtung gegen die Gültigkeit der Wahl zum 11. Deutschen Bundestag 1987 hatte ebenfalls keinen Erfolg. In Tierschutzfragen wendete sich Sojka unter anderem gegen das Schächten. Er verfasste unter anderem die Bücher „Die Wahrheit über die Wehrmacht: Reemtsmas Fälschungen widerlegt“ (über die Wehrmachtsausstellungen) und „Deutschland ist kein Staat. Sind alle Deutschen staatenlos?“ Klaus Sojka lebte in Deggendorf.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manfred Gatterer: Jugend und rechtsextreme Gewalt in Deutschland, Diplomarbeit Universität Innsbruck, 2002, S. 61.(Online-Text)
  2. Website von Klaus Sojka, abgerufen 29. Juli 2009
  3. Tierschützer machen Stimmung gegen jüdische Schlachtmethoden. In: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 2. September 1999
  4. NPD-Verbot: Mahlers Mandat, Focus, 49 (2000)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sojka — (polnisch Sójka, bedeutet Eichelhäher) ist der Name folgender Personen: Klaus Sojka (* 1926), deutscher Jurist und Rechtsextremist Michaele Sojka (* 1963), deutsche Politikerin der Partei Die Linke und Abgeordnete im Thüringer Landtag Mirosław… …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 3. Quartal 2009 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2009: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr… …   Deutsch Wikipedia

  • Burghard Schmanck — (* 1938) ist ein deutscher Politiker. Leben Schmanck war vom 24. Oktober 1999 bis 26. Dezember 1999 Landesvorsitzender der REP in Nordrhein Westfalen. Außerdem war er langjähriges Mitglied des Bundesvorstandes der Partei und Vorsitzender des… …   Deutsch Wikipedia

  • Gogolin — Gogolin …   Deutsch Wikipedia

  • Schmanck — Burghard Schmanck (* 1938) ist ein deutscher Politiker. Leben Schmanck war vom 24. Oktober 1999 bis 26. Dezember 1999 Landesvorsitzender der REP in Nordrhein Westfalen. Außerdem war er langjähriges Mitglied des Bundesvorstandes der Partei und… …   Deutsch Wikipedia

  • DVU Schleswig-Holstein — ist der Landesverband der als rechtsextrem eingestuften Partei Deutsche Volksunion (DVU) in Schleswig Holstein. Von 1992 bis 1996 war sie im dortigen Landtag vertreten, jedoch zerfiel die Landtagsfraktion nach bereits einem Jahr. Nachdem 1996 der …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/So — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Thüringer Landtags (3. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Thüringer Landtags der 3. Wahlperiode (1999 2004). Zusammensetzung Die Zusammensetzung beruht auf dem Ergebnis der Landtagswahl vom 12. September 1999. Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Thüringer Landtags (4. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Thüringer Landtags der 4. Wahlperiode (2004 2009). Zusammensetzung Die Zusammensetzung beruht auf dem Ergebnis der Landtagswahl vom 13. Juni 2004. Fraktion Beginn der Legislaturperiode… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des membres de la cinquième législature du Landtag de Thuringe — Cette liste présente les 88 membres de la 5e législature du Landtag de Thuringe au moment de leur élection le 30 août 2009 lors des Élections législatives régionales de 2009 en Thuringe. Elle présente les élus du land et précise si l… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”