- Kraftwerk Vetschau
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Kraftwerk Vetschau Entschwefelungsanlage des Kraftwerks im Jahr 1988 Lage Lage inBrandenburg
Koordinaten 51° 46′ 36″ N, 14° 6′ 18″ O51.77666666666714.105Koordinaten: 51° 46′ 36″ N, 14° 6′ 18″ O Land Deutschland
Daten Primärenergie Fossile Energie Brennstoff Braunkohle Leistung 1200 Megawatt Typ Dampfkraftwerk Eigentümer VEB Kraftwerk Lübbenau-Vetschau (bis 1991)
Vereinigte Energiewerke AG (ab 1991)Projektbeginn 1960 (Grundsteinlegung) Betriebsaufnahme 1964 Stilllegung 1996 Das Kraftwerk Vetschau war ein Braunkohlekraftwerk mit einer Gesamtleistung von 1200 Megawatt, das in den Jahren 1964 bis 1996 in der Stadt Vetschau/Spreewald im heutigen südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz betrieben wurde.
Geschichte
Der Grundstein für das Kraftwerk wurde am 19. August 1960 gelegt, die Bauausführung realisierte das BMK Kohle und Energie. Am Ostrand der Stadt Vetschau wurde für den Bau ein 1,3 Quadratkilometer großes, bis dahin überwiegend bewaldetes Grundstück östlich des Lobendorfer Weges bereitgestellt, wobei die F 115 von Vetschau nach Cottbus, die durch das Gelände verlief, südwärts verlegt wurde. Zugleich wurde das Kraftwerk über eine Schleife an die nördlich verlaufende Bahnstrecke Berlin–Görlitz angeschlossen. Parallel zum Kraftwerksbau erfolgte der Bau der Vetschauer Neustadt mit einer Reihe von Geschosswohnblöcken.
Der erste von zwölf Kraftwerksblöcken wurde 1964 in Betrieb genommen, der letzte wurde 1967 fertiggestellt. Beschickt wurde das Kraftwerk mit Braunkohle aus den Tagebaugebieten Gräbendorf und Seese/Ost im Lausitzer Braunkohlerevier. Neben der Energieerzeugung wurde die Abwärme zur Fernheizung von Wohngebäuden der Stadt genutzt, sowie das Kühlwasser zur Karpfenzucht. Noch heute ist der berühmte „Vetschauer Speckkarpfen“ bei vielen Einheimischen bekannt.
Die fünf markanten Schornsteine waren Wahrzeichen der Stadt Vetschau, standen aber zugleich für die erhebliche Schwefeldioxidbelastung der Region. Das Kraftwerk beschäftigte rund 5000 Mitarbeiter und war damit größter Arbeitgeber der Stadt. Zusammen mit dem im benachbarten Lübbenau zur gleichen Zeit entstandenen Kraftwerk mit einer Leistung von 1300 MW bildete das Kraftwerk Vetschau den VEB Kraftwerk Lübbenau-Vetschau im VE Kombinat Braunkohlekraftwerke. Nach der Wende ging das Kraftwerk 1991 in den Besitz der Vereinigten Energiewerke AG über. Hier betreibt unter anderem Vattenfall Europe das Ingenieurunternehmen Vattenfall Europe PowerConsult.
Der Strukturwandel nach der Wiedervereinigung führte dann zum Ende der Braunkohleförderung in Gräbendorf (1992) und Seese/Ost (1996), nachdem dort 35 Millionen beziehungsweise 55 Millionen Tonnen Kohle gefördert worden waren. Im Jahr 1996 wurde dann auch das Kraftwerk Vetschau stillgelegt und es begann der Rückbau der Anlage. Im Jahr 1997 wurden die Schornsteine gesprengt. Das Gelände wurde dann als Industrie- und Technologiezentrum Spreewald (ITS) zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben genutzt.
Weblinks
Kategorien:- Kraftwerk im Lausitzer Braunkohlerevier
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