- Lübbenau/Spreewald
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Wappen Deutschlandkarte 51.86805555555613.96944444444452Koordinaten: 51° 52′ N, 13° 58′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oberspreewald-Lausitz Höhe: 52 m ü. NN Fläche: 138,78 km² Einwohner: 16.820 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner je km² Postleitzahl: 03222 Vorwahl: 03542 Kfz-Kennzeichen: OSL Gemeindeschlüssel: 12 0 66 196 Adresse der
Stadtverwaltung:Kirchplatz 1
03222 LübbenauWebpräsenz: Bürgermeister: Helmut Wenzel Lage der Stadt Lübbenau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz Lübbenau/Spreewald, niedersorbisch Lubnjow, ist eine Stadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg, etwa 82 km südöstlich von Berlin. Lübbenau ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lübbenau wird als Tor zum Spreewald bezeichnet.
Stadtgliederung
Die Stadt Lübbenau besteht aus folgenden Ortsteilen (sorbische Bezeichnungen in Klammern):
- Lübbenau/Spreewald (Lubnjow)
- Bischdorf (Wótšowc)
- Boblitz (Bobolce)
- Groß Beuchow (Buchow) mit GT Klein Beuchow (Buchojc)
- Groß-Klessow (Klěšow) mit GT Klein Klessow (Klěšojc) und Redlitz
- Groß Lübbenau (Lubń)
- Hindenberg (Želnojce)
- Klein Radden (Radync) mit GT Groß Radden (Radyn)
- Kittlitz (Dłopje) mit den GT Eisdorf (Stańšojce), Lichtenau (Lichtnow), Schönfeld (Tłukom)
- Krimnitz (Kśimnice)
- Lehde (Lědy)
- Leipe (Lipje)
- Ragow (Rogow)
- Zerkwitz (Cerkwica)
Geschichte
Lübbenau wurde erstmals im Jahre 1315 in einer Verkaufsurkunde erwähnt, ist jedoch viel älter, was Funde aus dem 8./9. Jahrhundert unterhalb des Schlosses zeigen.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Eingemeindungen
Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Bischdorf, Boblitz, Groß Beuchow, Groß-Klessow, Groß Lübbenau, Hindenberg, Kittlitz, Klein Radden, Leipe und Ragow eingemeindet.[2]
Politik
Stadtrat
Kommunalwahl 2008Wahlbeteiligung: 43,9 %%40302010032,2%24,8%23,8%15,7%3,6%n. k.Gewinne und VerlusteIm Vergleich zu 2003%p86420-2-4-6+6,5%+0,8%-6,0%-0,4%+1,4%-2,3%Der Rat der Stadt Lübbenau besteht aus 28 Stadtverordneten sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister. Der Rat setzt sich seit der Kommunalwahl 2008 wie folgt zusammen:
- SPD: 9 Sitze
- CDU: 7 Sitze
- Die Linke: 6 Sitze
- Alternative Wählergemeinschaft: 4 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz (an die Fraktion der SPD angeschlossen)
- Fraktionslos: 1 Sitz
Wappen
Das Wappen wurde am 13. September 2001 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau ein schwimmender silberner Fisch zwischen drei (1:2 gestellten), sechsstrahligen, silbernen Sternen.“[3]
Die Wappensymbolik der Stadt Lübbenau/Spreewald in Form eines von drei Sternen umgebenen Fisches ist siegelmäßig seit dem 16. Jahrhundert durchgängig nachweisbar.
Das älteste Siegel (aus dem 16. Jahrhundert) ist in von Mülverstedts „Diplomatarium Ileburgense“ (Magdeburg 1877) zu finden. Es zeigt noch die von den früheren Stadtherren, „den Edlen Herren von Ileburg“, übernommenen Sterne in der ursprünglichen Anordnung, nämlich zwei über und einer unter dem Fisch. Demgegenüber ergab die langjährige Zugehörigkeit der Stadt zur Standesherrschaft Lübbenau als Besitztum der Grafen zu Lynar (von 1621 bis ins 19. Jahrhundert) keinen heraldischen Niederschlag auf das Stadtwappen. Auf anderen Siegeln (auch schon aus dem 16. Jh.) wird die heutige Stellung der Sterne überliefert.
Im Laufe der Zeit traten nur Veränderungen im Detail bei der Darstellung der Symbole auf: eine spitzere oder gedrungenere Form der drei Sterne sowie eine unterschiedliche Anzahl von Flossen des Fisches, weshalb dieser der Schmerle oder der Barbe zugeordnet wird.
Auf dem einzigen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Siegel (an einer Urkunde von 1726) wird der Fisch ohne Bauch- und Rückenflossen wiedergegeben. Auch bei der Tingierung (Farbgebung) lassen sich Abweichungen feststellen. So erscheinen im Standardwerk von Otto Hupp „Deutsche Ortswappen“ (Bremen ca. 1935) die Flossen des Fisches vergoldet. Und in Siemachers großem und allgemeinem Wappenbuch (Städtewappen Bd. II, Nürnberg 1885, S. 154/155) werden die Sterne in Gold beschrieben.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar neu gestaltet.
Städtepartnerschaften
Lübbenau unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Orten:
- Halluin, Frankreich
- Pniewy (Pinne), Polen
- Nowogród Bobrzański (Naumburg am Bober) in Niederschlesien, Polen
- Świdnica (Schweidnitz) in Niederschlesien, Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Lübbenau/Spreewald stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmale.
Museen
- Torhaus von 1850 mit Kieferknochen eines Grönlandwals und dem Spreewaldmuseum.
- Freilichtmuseum Spreewaldmuseum Lehde im Ortsteil Lehde
Bauwerke
- Schloss Lübbenau (beherbergt ein Hotel) mit Orangerie und Schlosspark
- Evangelische St. Nicolaikirche (barocke Kirche von 1738 bis 1741 erbaut)
- Kirche Lübbenau-Neustadt
- Sankt-Maria-Verkündigung-Kirche
- Klassizistische Bürgerhäuser
- Dorfkirche Hindenberg im Ortsteil Hindenberg
- Dorfkirche Zerkwitz im Ortsteil Zerkwitz
- Gaststätte Wotschofska
- Kursächsische Postdistanzsäule
Hafen und Bootsfahrten
Von der größten Hafenanlage im gesamten Spreewald (Großer Spreewaldhafen Lübbenau) aus kann der Besucher den Spreewald mit dem Kahn entdecken. Wer es etwas beschaulicher haben will, sollte sich zu den kleineren Häfen und Abfahrtstellen begeben. Dort warten die Kahnfährleute mit ihren original Spreewälder Holzkähnen. Die Holzkähne, aber auch die seit Anfang der 1970er Jahre gebauten Aluminiumkähne, sind sämtlich mit Tischen und Bänken für max. 20 Personen ausgestattet. Auch werden Kähne ohne Tische, nur mit Bänken ausgestattet. Viele Bootshäuser vermieten Kanus, Paddelboote und Canadier zum individuellen Entdecken und Erleben des Spreewaldes.[4]
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Juliwochenende findet das alljährliche Spreewald- und Schützenfest statt. Anfang August jeden Jahres ist die Hansewoche ein beliebter Veranstaltungshöhepunkt. Diese zieht mit dem Hafenfest, den Spreewälder Filmnächten und den Spreewälder Lichtnächten zahlreiche Besucher an. Kulinarisches rund um den Fisch ist Thema der Spreewälder Fischwochen im November. Im Jahre 2012 findet an zwei Tagen der 13. Brandenburg-Tag in Lübbenau statt.
Freizeit
- Das 2008 neu eröffnete Spreewelten-Bad bietet Schwimmen mit Pinguinen an, eine europaweit einzigartige Attraktion. Darüber hinaus gibt es eine Saunawelt mit 14 Themensaunen.[5]
- Minigolfbundesligataugliche 18 Bahnen Minigolfanlage[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt Lübbenau/Spreewald hat seit 1998 die Berechtigung, in Verbindung mit dem Gemeindenamen die Bezeichnung „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zu führen.
Verkehr
Lübbenau liegt an den Bahnstrecken Berlin–Cottbus und Lübbenau–Senftenberg. Neben Regional-Express- und Regionalbahn-Zügen halten hier auch EC/IC-Züge der Linie Oldenburg/Hamburg–Cottbus(–Krakau).
Seit dem 3. Mai 2010 ist jedoch die Bahntrasse zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau bis Mai 2012 gesperrt und es wird ein Ersatzverkehr mit Bussen gefahren. Dabei hält nur die Linie B und D in Lübbenau.
Fahrgäste mit dem Ziel Berlin können jedoch auch die Regionalbahn RB14 bis Calau (NL) nutzen und von dort mit dem Regional-Express direkt bis Berlin fahren.
Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Spreewald (A 13, A 15) mit einer nach ihr benannten Anschlussstelle an der A 13. Durch die Stadt führt die Bundesstraße 115.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Gullasch (1900–1969), Oberbürgermeister (SPD) von Bremerhaven
- Lothar Hause (* 1954), DDR-Fußballnationalspieler
- Hans Hoffmann (1915–2005), Oberbürgermeister von Heilbronn von 1967 bis 1983
- Rudolf Knoener (1929–1990), Physiker, Rektor der Technischen Universität Dresden (geboren in Leipe)[7]
- Max Carl Krüger (1834–1880), Maler
- Friedrich Casimir zu Lynar (1673–1716), Herr von Lübbenau
- Moritz Karl zu Lynar (1702–1768), deutscher Diplomat
- Rochus Friedrich zu Lynar (1708–1781), Diplomat im Dienste der dänischen Krone
- Romy Müller (* 1958), Leichtathletin und Olympiasiegerin
- Jens Riewa (* 1963), Moderator und Nachrichtensprecher
- Roswitha Schier (* 1962), brandenburgische Politikerin (CDU) und Abgeordnete des Brandenburgischen Landtags
- Julius Zimmermann (1834–1902), Bürgermeister von Steglitz (geboren in Leipe)
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Adam Bagge (1607–1663), Bürgermeister der Stadt von 1648 bis 1663[8][9]
- Johannes Choinan (1616–1664), sorbischer Sprachforscher und Theologe, Pfarrer in Zerkwitz (heute zu Lübbenau)
- Paul Fahlisch (1844–1930), Lehrer, Regionalhistoriker und Schriftsteller in Lübbenau
- Johann Gottlieb Hauptmann (1703–1768), Sprachforscher und Theologe, Oberpfarrer in Lübbenau
- Traugott Hirschberger (1811–1897), Müller, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und des Reichstages, Ehrenbürger der Stadt Lübbenau[10]
- Michael Hirte (* 1964), Mundharmonikaspieler, wuchs in Lübbenau auf
- Marc Huster (* 1970), Gewichtheber, wuchs in Lübbenau auf
- Uwe Kant (* 1936), Schriftsteller, wirkte 1961 bis 1964 als Lehrer in Lübbenau
- Johann Christian Karl von Klinguth (1759–1829), Jurist und Schriftsteller, Justiziar der Herrschaft Lübbenau[11]
- Erich Köhler (1928–2003), Schriftsteller, 1968 bis 1970 angestellter Autor eines Kraftwerks in Lübbenau
- Wilhelm Graf zu Lynar (1899–1944), Militäroffizier und Beteiligter am Attentat auf Adolf Hitler, Schlossherr in Lübbenau
- Martin Eckart Pfannschmidt (1861–1947), Theologe und Heimatforscher, Pfarrer in Lübbenau
- Christian Friedrich Stempel (1787–1867), niedersorbischer Pfarrer und Dichter, Oberpfarrer in Lübbenau
- Christoph Stymmel (1525–1588), lutherischer Theologe, Hofprediger in Lübbenau
- Ehm Welk (1884–1966), Journalist und Schriftsteller, lebte zeitweise in Lübbenau
- Nico, bürgerlich Christa Päffgen, Fotomodell und Sängerin, bekannt durch ihren Gesang auf dem Debütalbum der Rockband The Velvet Underground, lebte zeitweise in Lübbenau
Literatur
- Paul Fahlisch: Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Lübbenau 1877, 2. Auflage (Stadtverwaltung), Lübbenau 1928
Weblinks
Commons: Lübbenau/Spreewald – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ www.Bootshaus-Kaupen.de
- ↑ spreewelten-bad.de
- ↑ Spreewald Minigolf
- ↑ Andreas Herbst: Knoener, Rudolf. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
- ↑ Verzierte Grabmale und schöne Figuren. In: Lausitzer Rundschau. 19. November 2007.
- ↑ Chronik von Lübbenau: Zeittafel von 1500 - 1900
- ↑ Wer war Traugott Hirschberger? In: Lausitzer Rundschau. 15. Februar 2007
- ↑ Eintrag auf literaturport.de
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