- Landeshauptarchiv Koblenz
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Landeshauptarchiv Koblenz Das Landeshauptarchiv in Koblenz
Archivtyp Staatsarchiv Koordinaten 50° 21′ 32″ N, 7° 36′ 10″ O50.3588888888897.6027777777778Koordinaten: 50° 21′ 32″ N, 7° 36′ 10″ O Ort Koblenz Besucheradresse Karmeliterstr. 1/3, 56068 Koblenz Gründung 1832 Träger Land Rheinland-Pfalz Website Landeshauptarchiv Koblenz Das Landeshauptarchiv Koblenz, kurz LHAKo, ist eines der beiden Zentralarchive der staatlichen Verwaltung von Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz. Das größte Archiv des Landes bildet zusammen mit dem Landesarchiv Speyer die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, deren Aufgaben es grundsätzlich wahrnimmt. Außenstellen befinden sich in Rommersdorf und Kobern-Gondorf. Leiterin des Landeshauptarchivs Koblenz/Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz ist Dr. Elsbeth Andre.
Das Landeshauptarchiv Koblenz ist zuständig für die obersten und oberen Landesbehörden, unabhängig von deren Sitz. Alle Mittel- und Unterbehörden sowie alle kommunalen und sonstigen öffentlichen Dienststellen, die ihren Sitz in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier haben, soweit sie keine eigenen Archive unterhalten, werden ebenfalls hier betreut. Zusätzlich werden die Archivalien der früher in diesem Bereich bestehenden Staaten, Länder und Institutionen hier verwahrt. Die Zuständigkeit für die südlichen Landesteile obliegt dem Landesarchiv Speyer.
Inhaltsverzeichnis
Bestände
Das Landeshauptarchiv Koblenz verwahrt die folgenden Bestände:
- Die Zeit des Alten Reiches (mit dem wertvollsten und wichtigsten Bestand aus dem Erzstift und Kurfürstentum Trier, z.B. das Trierer Feuerbuch von 1563)
- Die Zeit der französischen Herrschaft am Rhein bis zum Übergang der Rheinprovinz und ihrer einzelnen Teile an Preußen
- Die preußische Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
- Archive, Sammlungen und Nachlässe (u.a. von Peter Altmeier, Ottmar Kohler, Karl Kuhn, Fritz Michel, Adolf Süsterhenn und Hubert Teschner)
- Kataster (Katasterunterlagen des 19. und 20. Jahrhunderts)
- Nassauische Landesteile
- Behörden des Landes Rheinland-Pfalz
Die älteste im Original erhaltene Urkunde im Archiv stammt aus dem Jahr 816.
Geschichte
Das Landeshauptarchiv Koblenz wurde 1832 als preußisches „Staatsarchiv Koblenz“ gegründet. Seine Vorgängereinrichtungen waren das Städtische Archiv beziehungsweise das Archiv des Département de Rhin-et-Moselle unter Wilhelm Arnold Günther, das auch in preußischer Zeit bis 1826 unter ihm weitergeführt wurde. Das Staatsarchiv bezog die Räumlichkeiten des ehemaligen Regierungsgebäudes von Kurtrier direkt am Rhein, das 1725 unter Kurfürst Franz Ludwig von der Pfalz errichtet und 1902 durch ein neues Preußisches Regierungsgebäude ersetzt wurde. Im Juni 1897 zog es ins umgebaute Deutschherrenhaus um. Die neue Lage stellte sich aber wegen des regelmäßig von Hochwasser bedrohten Gebäudes als problematisch dar. So gab es bereits 1938 Planungen für einen Neubau, die aber wegen des Zweiten Weltkriegs zunächst nicht umgesetzt wurden. Im Krieg wurden die Archivalien 1941 zum Schutz vor den Luftangriffen auf Koblenz in die Festung Ehrenbreitstein ausgelagert. Nach einem Bombentreffer wurden diese im Dezember 1944 kurzzeitig in das Kalibergwerk Salzdetfurth bei Hildesheim ausgelagert, bevor sie 1946 wieder in die Festung Ehrenbreitstein zurückkehrten.
Nachdem diese Notunterkunft noch lange Bestand hatte, das Deutschherrenhaus war zerstört, entschloss man sich 1952 zu einem Neubau. Das Staatsarchiv bezog einen von 1954 bis 1956 errichteten Zweckbau in der Karmeliterstraße. Das sechsgeschossige Magazingebäude mit einer freitragenden Stahlkonstruktion ist durch einen Zwischenbau mit einem dreistöckigen Verwaltungsgebäude verbunden. Von 1882 bis 1974 war das Stadtarchiv Koblenz dem Staatsarchiv eingegliedert. Bis 1980 blieb das Stadtarchiv noch räumlich mit dem Landeshauptarchiv verbunden. Das Staatsarchiv Koblenz erhielt 1975 seinen heutigen Namen. Bereits in den 1980er Jahren wurden die Räumlichkeiten zu klein. Da jährlich zwei Kilometer Archivgut aufgenommen werden müssen, waren Mitte der 1990er die Kapazitäten völlig erschöpft. Ein Anbau konnte am 25. März 2002 fertiggestellt werden, der Platz bietet für zusätzliche 1.912 m² Magazinraum. Weitere Erweiterungen sind geplant.[1]
Direktoren
1832–1838 Karl August Graf von Reisach-Sternberg 1839–1863 Heinrich Beyer 1863–1879 Leopold von Eltester 1879–1902 Wilhelm Becker 1902 Heinrich Eduard Ausfeld (kommissarisch) 1902–1903 Richter (kommissarisch) 1903–1912 Heinrich Reimer 1912–1921 Max Bär 1921–1935 Emil Schaus 1935–1938 Wilhelm Dersch 1938–1949 Bruno Hirschfeld 1949–1958 Aloys Schmidt 1959–1971 Otto Graf von Looz-Corswarem 1971–1991 Franz-Josef Heyen 1991–2007 Heinz-Günther Borck seit 2007 Elsbeth Andre Siehe auch
Literatur
- P. Brommer: Das private Archivwesen in Rheinland-Pfalz im Rahmen der nichtstaatlichen Archivpflege der Landesarchive in: Drittes Deutsch-Niederländisch-Belgisches Archivsymposium, 1993, S. 97-99
- W. Leesch: Die deutschen Archivare 1500 - 1945 / Bd. 1. Verzeichnis nach ihren Wirkungsstätten. Saur Verlag, München 1985.
- A. Schmidt: Der Neubau des Staatsarchivs Koblenz, Koblenz, 1956
- P. Weiß: Die Bergung von Kulturgütern auf der Festung Ehrenbreitstein in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, Bd. 26, 2000
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der 9. Dezember 1954. Grundsteinlegung für ein neues Archivgebäude. in: Landeshauptarchiv Koblenz
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