Emil Schaus

Emil Schaus

Emil Schaus (* 14. November 1869 in Ehrenbreitstein; † 28. Februar 1944 in Koblenz) war Archivar im preußischen Staatsdienst und von 1921 bis 1935 Direktor des Staatsarchivs Koblenz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emil Schaus wurde als Sohn des königlichen Revisors Friedrich Schaus geboren. Ab 1876 besuchte er die Vorschule und danach das Gymnasium in Koblenz. Nach dem Abitur im Jahr 1888 immatrikulierte er sich an der Universität München, um Geschichte zu studieren. Im darauffolgenden Wintersemester setzte er seine Studien an der Berliner Universität fort, wo zu dieser Zeit Heinrich von Treitschke, Gustav Schmoller und Herman Grimm lehrten. Seine Promotion erlangte er im Jahr 1894 bei Paul Scheffer-Boichorst mit der Dissertation: Zur Diplomatik Ludwig des Bayern. Im Oktober des gleichen Jahres legte er in Marburg das Archivexamen ab. Da eine sofortige Einstellung in den preußischen Archivdienst nicht möglich war, bearbeitete Emil Schaus im Auftrag seines Doktorvaters Scheffer-Boichorst staufische Regesten. Mit Unterstützung der Monumenta Germaniae Historica unternahm er eine Stidienreise nach Oberitalien. 1897 trat Schaus eine Archivarstelle in Prenzlau an und wurde dann im Oktober 1897 an das Geheime Staatsarchiv in Berlin versetzt. Zum 1. April 1898 kam er an das Staatsarchiv in Wiesbaden, wo er bald die Bearbeitung und Herausgabe des naussauischen Urkundenbuchs übernahm.

Emil Schaus wurde wegen vorangehender Krankheiten im Ersten Weltkrieg zunächst beim Roten Kreuz und danach in der Zivilverwaltung in Belgien eingesetzt. Nach der Rückkehr zum Staatsarchiv Wiesbaden wurde ihm 1921 die Leitung des Staatsarchivs Koblenz übertragen. Am 1. April 1935 wurde er dort in den Ruhestand versetzt.

Werke (Auswahl)

  • Zur Diplomatik Ludwig des Bayern, (Disseratation Berlin) München 1894
  • Das Kloster der Minne. In: Zeitschrift für deutsches Altertum 38, 1894, S. 361–368
  • Bismarck und Nassau, J. F. Bergmann, Wiesbaden 1900
  • Beiträge zur neueren Verfassungsgeschichte der Stadt Weilburg. In: Nassauische Annalen 36, 1906, S. 57−86
  • Das Deutschordenshaus zu Koblenz. Ein Führung.
  • Stadtrechtsorte und Flecken im Regierungsbezirk Trier und im Kreise Birkenfeld, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft für Landesgeschichte und Volkskunde des Trierer Raumes (Schriftenreihe zur Trierer Landesgeschichte und Volkskunde, Band 3), Trier 1958

Literatur

  • Kurt Becker: Emil Schaus. In: Emil Schaus, Stadtrechtsorte und Flecken im Regierungsbezirk Trier und im Kreise Birkenfeld, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft für Landesgeschichte und Volkskunde des Trierer Raumes (Schriftenreihe zur Trierer Landesgeschichte und Volkskunde, Band 3), Trier 1958, S. 141−148.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schaus — ist der Familienname folgender Personen: Emil Schaus (1869–1944), deutscher Historiker und Archivar Eugène Schaus (1901–1978), Luxemburger Politiker und Minister Hermann Schaus (*1955), hessischer Politiker (Die Linke) und Abgeordneter des… …   Deutsch Wikipedia

  • Das Kloster der Minne — Beginn der Minnerede Das Kloster der Minne im Cod. pal. germ. 313. Das Kloster der Minne ist eine Minnerede beziehungsweise Minneallegorie aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts.[1] Das Gedicht besteht bei variierender Überlieferung aus bis zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Friedrich Schott — (* um 1737; † 31. Mai 1823 in Kirn) war ein salm kyrburgischer Archivar und Regierungsrat. Er steht im begründeten Verdacht, zahlreiche Fälschungen von Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit angefertigt zu haben. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Landeshauptarchiv Koblenz — Vorlage:Infobox Archiv/Wartung/Bildformat Das Landeshauptarchiv in Koblenz Archivtyp Staatsarchiv Koordin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scha–Schd — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Worms — Wappen der Stadt Worms Diese Liste enthält die in Worms geborenen Persönlichkeiten sowie solche, die in Worms ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Beide Abschnitte sind jeweils chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des médaillés aux Jeux olympiques d'hiver de 2010 — Cet article liste les athlètes ayant remporté une médaille aux Jeux olympiques d hiver de 2010 à Vancouver (Canada). Sommaire Biathlon Bobsleigh Combiné nordique Curling Hockey sur glace Luge Patinage artistique Patinage de vitesse Saut à ski …   Wikipédia en Français

  • Liste der Olympiasieger im Eishockey — Die Liste der Olympiasieger im Eishockey listet alle Sieger sowie die Zweit und Drittplatzierten der Eishockey Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen, gegliedert nach Männern und Frauen, auf. Im weiteren Teil werden alle Eishockeyspieler,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des médaillés olympiques en hockey sur glace — Liste des joueurs et joueuses de hockey sur glace médaillés aux Jeux olympiques. Sommaire 1 Hommes 2 Femmes 3 Références 4 Voir aussi …   Wikipédia en Français

  • Democratic Party (Luxembourg) — Democratic Party Demokratesch Partei Leader Claude Meisch …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”