Leibnizschule (Hannover)

Leibnizschule (Hannover)
Leibnizschule
Leibniz Schule Hannover.jpg
Schulform Gymnasium
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 23′ 37,9″ N, 9° 45′ 0″ O52.3938579.74999Koordinaten: 52° 23′ 37,9″ N, 9° 45′ 0″ O
Website www.leibnizschule-hannover.de

Die Leibnizschule ist ein Gymnasium in Hannover im Stadtteil List. Es hat die Schwerpunkte Sprachen, Mathematik/Naturwissenschaften sowie Gesellschaftswissenschaften. Als „offene Ganztagsschule“ unterhält sie eine eigene Mensa und hat sich der Ökologie verpflichtet. Während des derzeitigen Umbaus (2011) dient eine Außenstelle im Schulzentrum Gartenheimstraße in Bothfeld teilweise als Ausweichquartier.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das frühere Schulgebäude (Bildmitte) um 1900 unmittelbar neben dem Königlichen Zellengefängnis
Skulptur „Schauspiel und Musik“ (1954) von Hermann Scheuernstuhl an der Aula

Die Einrichtung wurde 1874 als „Realschule 1. Ordnung“ gegründet. 1876 begann mit einem eigenen Schulbau auf dem noch relativ unbebauten Steintorfeld an der (Alten) Celler Heerstraße (der heutigen Lister Meile, jedoch direkt neben dem Königlichen Zellengefängnis. Erst beim Unterrichtsbeginn im neuen Gebäude 1878 erhielt die Schule ihren heutigen Namen und entwickelte sich in der Folge zum „Reformgymnasium“, das im gymnasialen Zug die Sprachenfolge Französisch, Lateinisch und Griechisch lehrte, im „Realgymnasialen Zug“ Englisch anstelle von Griechisch. Seit 1906 konnten „externe Mädchen“ ebenfalls das Abitur ablegen, es wurde jedoch noch nicht koedukativ unterrichtet.

Zum 50sten Gründungsjubiläum übergaben ehemalige Schüler und Freunde der Schule ein eigenes Landheim auf dem Burgberg in Gehrden (das die Schule als baufällig 1964 wieder verkaufte).

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Schule zur reinen Oberschule für Jungen, die ab 1937 schon nach 12 Jahren Schulzeit das Abitur ablegen konnten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schüler der Oberstufe als Flakhelfer dienstverpflichtet. Durch die Luftangriffe auf Hannover wurde das Schulgebäude 8./9. Oktober 1943 weitgehend zerstört (allerdings konnte man noch 1947 anlässlich der ersten Export Messe 1947 hier Lebensmittelkarten umtauschen.[1] Ersatzweise wurde bis März 1945 im Gebäude der ehemaligen Elisabeth-Granier-Schule am Bonifatiusplatz unterrichtet. Doch auch dieses Gebäude erlitt Kriegsschäden und wurde zeitweilig für andere Zwecke beschlagnahmt.[2] Nach dem Einmarsch der Alliierten wurde der Unterricht im Herbst 1945 im Gebäude der Sophienschule im Zooviertel wieder aufgenommen, um 1949 wieder in die Elisabeth-Granier-Schule verlegt zu werden. 1951 konnten erstmals Aufenthalte im schuleigenen Landheim in Nienstedt am Deister angeboten werden. 1954 hatten die Architekten Karl Otto und Wilfried Ziegemeier den Neubau in der Röntgenstraße fertiggestellt.[3] Im selben Jahr eröffnete das Landestheater in der dortigen Aula eine Studio-Bühne.[3] Den Raum hatte Hermann Scheuernstuhl mit einer Skulptur ausgestattet.[4]

1978 wurden die Jahrgänge 5 und 6 in die schulformunabhängige Orientierungsstufe (bis 2003) abgetrennt. Seit 1980 wird erstmals in der Schulgeschichte koedukativ unterrichtet. Das Gymnasium (Schülerzahl 2008: 929), das seit 2009 saniert und umgebaut wird, unterhält eine Außenstelle bis zur geplanten Fertigstellung der Umbauten in 2013.

Im Jahr 2010 wurde mit dem Neubau der Leibnizschule begonnen. Die Firma Kögel-Bau aus Bad Oeynhausen errichtete hierzu zwei neue Schultrakte und eine neue Sporthalle. Der gesamte Neubau entspricht der Passivhausrichtlinie und wurde 2011 fertiggestellt.

Kooperationspartner

Neben zeitgemäßen Einrichtungen wie Schülervertretung und Elternbeirat hat das Gymnasium laut eigener Darstellung[5] folgende Kooperationspartner für ihre Schüler gewinnen können:

Im Bereich des Journalismus können Schüler mit den folgenden Medien Erfahrungen sammeln:

Eine vertiefende Förderung erfolgt außerdem über

und, für auffallend begabte Schüler, mittels des

  • Vereins forschergeist

Weitere Förderer

Neben dem 1994 gegründeten gemeinnützigen Leibnizforum, dem Förderverein der Leibnizschule, unterstützt auch der schon 1909 gegründete Verband der Ehemaligen (Leibnizschüler) die Schule sowohl ideell als auch finanziell.[6]

Bekannte Schüler

Literatur

  • 125 Jahre Leibnizschule Hannover: ein Gymnasium im Zeichen der Reformen, Hannover 1999
  • Hans Kammel: Leibnizschule, in: Stadtlexikon Hannover, S. 394

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Quelle: Umschlagrücken Patent-Stadtplan Wegweiser durch Hannover / Guide through Hanover, Falk-Landkarten-Verlag, Emil Falke, Hamburg 1947
  2. Hans Kammel: Elisabeth-Granier-Schule, in: Stadtlexikon Hannover, S. 158
  3. a b Leibnizschule in der Hannover Chronik
  4. Hugo Thielen: Scheuernstuhl, Hermann, in: Stadtlexikon Hannover S. 540
  5. Leibnizschule: Starke Partner. Abgerufen am 5. März 2011.
  6. Leibnizschule: Vereine. Abgerufen am 5. März 2011.
  7. Friedrich Lindau: Adolf Falke, in: Planen und Bauen der 50er Jahre in Hannover, S. 22, 37, 98 u.ö.

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