Łekno (Będzino)

Łekno (Będzino)
Łękno
Łękno führt kein Wappen
Łękno (Polen)
Łękno
Łękno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Koszalin
Gmina: Będzino
Geographische Lage: 54° 13′ N, 16° 1′ O54.21305555555616.015277777778Koordinaten: 54° 12′ 47″ N, 16° 0′ 55″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 76-037 Będzino
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Landesstraße 11: KołobrzegKoszalinBytom
Schienenweg: PKP-Linie 402: Koszalin–Kołobrzeg–Goleniów
Bahnstation: Kazimierz Pomorski
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Łekno (deutsch Bast) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Będzino (Alt Banzin) im Powiat Koszaliński (Kreis Köslin).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Łekno liegt elf Kilometer nordwestlich von Koszalin (Köslin) an der polnischen Landesstraße 11 (ehemalige deutsche Reichsstraße 160), die heute von Kołobrzeg (Kolberg) über Koszalin weit nach Süden bis ins oberschlesische Bytom (Beuthen) führt. Vom Dorf bis zur Ostseeküste sind es nur sechs Kilometer (Chłopy (Bauerhufen)) bzw. acht Kilometer (Mielno (Großmöllen)).

Bahnanschluss besteht über den Haltepunkt Kazimierz Pomorski (bis 1945 Bast-Kasimirsburg) an der Staatsbahnlinie 402 von Koszalin nach Goleniów (Gollnow).

Vor dem Dorf liegen Seewiesen, zu denen früher auch der im Jahre 1923 trockengelegte Baster See gehörte.

Ortsname

Die Ortsbezeichnung Łękno kommt in Polen mehrmals vor.

Geschichtliches

Bast wird im Jahre 1288 erwähnt, als Bischof Hermann von Gleichen von Cammin das Dorf dem Kloster Dargun überließ. Im Jahre 1513 kaufte es Bischof Martin Karith wieder zurück.

Bis 1945 gehörte Bast zum Landkreis Köslin im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Im Jahre 1933 lebten hier 505 Einwohner, ihre Zahl sank bis 1939 auf 469.

Bast war mit den Gemeinden Alt Banzin (heute polnísch: Będzino), Poppenhagen (Popowo), Varchmin (Wierzchomino) und Varchminshagen (Wierzchominko) vor 1945 Teil des Amtsbezirks Varchmin.

Seit 1945 trägt das Dorf die Bezeichnung Łękno und ist ein Ortsteil der Gmina Będzino im Powiat Koszaliński in der Woiwodschaft Westpommern (1975–1998 Woiwodschaft Köslin).

Kirche

Dorfkirche

Die Kirche von Bast – wohl im 15. Jahrhundert erbaut – war die einzige gewölbte im Kreis Köslin. Sie hat vier kreuzgewölbte Joche, und der Turm ist in die Kirche einbezogen. Ein Anbau im Süden weist ein Sterngewölbe auf.

Im Kircheninneren befindet sich ein Klappaltar mit Gemälden, inschriftlich aus dem Jahr 1588. Der geöffnete Altar hat als Hauptbild das Abendmahl; einer der gemalten Köpfe der Jünger dabei soll ein Porträt des Herzogs Kasimir von Pommern sein. Dieses Bild kam 1985 als Leihgabe an das neue Priesterseminar in Koszalin. Die beiden Altarflügel zeigen biblische Szenen. Das Hauptbild des geschlossenen Altars bietet eine Verkündigung. In den Altarschwängen sind Adam und Eva zu erkennen.

Die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert ist in Rot- und Grüntönen gehalten. Von den ehemals 30 bemalten Glasscheiben sind noch 23 erhalten und zeigen unterschiedliche Motive wie Wappen, Namensinsignien und Jahreszahlen.

Der dreigeschossige Turm mit schlanken Spitzbogenblenden im Obergeschoss wurde 1789 und noch einmal 1981 durch Blitzschlag beschädigt.

Bis 1945 war die Baster Kirche ein evangelisches Gotteshaus. Nach 1945 wurde es zugunsten der katholischen Kirche enteignet, die es am 24. Februar 1946 neu weihte und ihm den Namen St. Johannes der Täufer (Św. Jana Chrzciciela) gab.

Kirchengemeinde

Die Bevölkerung von Bast war bis 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Die Kirchengemeinde bestand seit der Reformation im Jahre 1538. Gleichzeitig war Bast Pfarrsitz für das gleichnamige Kirchspiel, in das außer Bast die Ortschaften Alt Banzin (heute polnisch: Będzino), Kasimirsburg (Kazimierz Pomorski), Poppenhagen (Popowo), Schützenwerder (Łąkoszyn) und Todenhagen (Dobre) eingepfarrt waren.

Das Kirchspiel Bast, zu dem im Jahre 1940 insgesamt 1150 Gemeindeglieder gehörten, lag vor 1945 im Kirchenkreis Köslin (Koszalin) im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.

Seit 1945 ist Łękno ein überwiegend katholisches Dorf. Das Dorf ist Sitz der gleichnamigen Pfarrei mit 1466 Pfarrkindern und gehört zum Dekanat Mielno (Großmöllen) im Bistum Köslin-Kolberg der katholischen Kirche in Polen. In Dobre (Todenhagen) unterhält die Pfarrei eine Messstation.

Heute hier lebende evangelische Kirchenglieder sind in das Pfarramt in Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingepfarrt.

Pfarrer

Seit der Reformation bis zum Jahre 1945 waren als evangelische Geistliche in Bast tätig:

  • Martin Seefeldt, 1555, 1561
  • Joachim Quadejacob, 1562–1566 (?)
  • Christoph Schmidt, 1566–?
  • Gottfried Peugell (Pigel), 1605, 1629
  • Justus Sagebaum, 1635–1653
  • Adam (Andreas?) Krüger, 1653–1657
  • Jakob Sommerfeld, 1658–1673
  • Christian Schulz, 1675–1689
  • Gregor Heine, 1690–1703
  • Andreas Reinek, 1703–1732
  • Christian Künne, 1733–1760
  • Jakob Friedrich Runge, 1761–1762
  • Matthias Eberhard Löper, 1762–1771
  • Carl Gottlieb Kiesling, 1772–1822
  • Heinrich Gotthilf Zimpel, 1824–1826
  • Karl Eduard Schulze, 1827–1842
  • Hermann Ferdinand Friedrich Stibs, 1844–1853
  • Johann Gottfried Gotthilf Noack, 1854–1870
  • Ernst Karl Ferdinand Klawonn, 1871–1896
  • Hermann Wilhelm Kühn, 1897–1908
  • Johannes Emil Heinrich Schmidt, 1908–1917
  • Gustav Müller, 1918–?, danach unbesetzt

Nach 1945 amtierten in Łękno als katholische Geistliche:

  • Ludwik Bartoszak, 1969–1971
  • Andrzej Krupcziński, 1971–1976
  • Bernard Mielcarzewicz, 1976–1980
  • Lech Bończa-Bystrzycki, 1980–1987
  • Stanisław Wojnar, 1987–1995
  • Dominik Kubicki, 1995–1997
  • Jan Borzyszkowski, seit 1997

Persönlichkeit des Ortes

Verweise

Literatur

  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. 3. Auflage. Evangelischer Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard 1940.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-181-3.
  • Hans Moderow, Ernst Müller: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. Auf Grund des Steinbrück'schen Ms. bearbeitet. 2. Teil: Ernst Müller: Der Regierungsbezirk Köslin. Sannier, Stettin 1912.
  • Heinrich Schulz: Pommersche Dorfkirchen östlich der Oder. Ein Buch d. Erinnerungen. Beck, Herfort 1963.

Weblink


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