- Hammerfest
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Wappen Karte Basisdaten Kommunennummer: 2004 (auf Statistik Norwegen) Provinz (fylke): Finnmark Verwaltungssitz: Hammerfest Koordinaten: 70° 40′ N, 23° 41′ O70.66333333333323.677777777778Koordinaten: 70° 40′ N, 23° 41′ O Fläche: 849 km² Einwohner: 9907 (1. Jan. 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner je km² Sprachform: neutral Webpräsenz: Politik Bürgermeister: Kristine Jørstad Bock (Ap) (4. Oktober 2007) Lage in der Provinz Finnmark Hammerfest (sami: Hámmárfeastta gielda) ist eine Kommune und Stadt im Norden Norwegens.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sie liegt auf der Insel Kvaløy im Fylke Finnmark. Hammerfest galt lange als die nördlichste Stadt der Welt, bis Honningsvåg in den 1990er Jahren Stadt-Status erhielt. Die Bezeichnung „nördlichste Stadt der Welt“ trifft allerdings auf Honningsvåg ebenso wenig zu, da es einige Städte gibt, die sich noch weiter nördlich befinden, wie z. B. Barrow (Alaska). Obwohl Honningsvåg nördlicher liegt als Hammerfest, darf Hammerfest aufgrund einer Vereinbarung weiterhin mit dem Slogan „nördlichste Stadt Europas“ für sich werben.
Geschichte
Seine Stadtrechte erhielt Hammerfest am 17. Juli 1789. Die Stadt ist nach einem alten Schiffsanlegeplatz benannt. Der erste Teil des Wortes „hammer“ bezieht sich auf die Anlegemöglichkeiten für Boote und Schiffe am „Berghammer“; der zweite steht für das „Festmachen“ der Boote. Mit Vardø (1798) ist Hammerfest die älteste Stadt Nordnorwegens.
1807 wurde Nordnorwegen von Schweden beherrscht, weshalb auch Hammerfest in die Napoleonische Kriege hineingezogen und 1809 von englischen Kriegsschiffen angegriffen wurde. Nach einem kurzen Bombardement kapitulierten die Einwohner; kurzum nahmen die Engländer den Ort ein und plünderten ihn aus. Nach dem Abzug der Eroberer 1810 bauten die Hammerfester eine Verteidigungsschanze (skansen) aus Kanonen auf. Das Bollwerk ist noch heute in der Hafeneinfahrt zu sehen. Bis zur Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts hatte der Ort vor allem als Anlaufhafen für Wal- und Robbenfänger Bedeutung sowie in der Fassherstellung und im Küstenhandel der Pomoren. Für die Expeditionen Fridtjof Nansens war Hammerfest der Starthafen. Die letzten Mannschaftmitglieder seiner Fram wurden in Hammerfest angeheuert.[2]
Im Zweiten Weltkrieg wurde Hammerfest von der deutschen Kriegsmarine als Versorgungshafen besetzt. Gegen Kriegsende wurden Teile des alten Hammerfest von abziehenden deutschen Wehrmachtstruppen zerstört und nach dem Krieg, u. a. unter deutscher Beteiligung, wieder aufgebaut.
Klima
Da die Stadt nördlich des Polarkreises liegt, geht zwischen dem 19. Mai und dem 26. Juli die Sonne nicht unter, im Winter dagegen vom 22. November bis zum 21. Januar nicht auf. Nicht zuletzt wegen der langen Winternächte bekam die Stadt als eine der ersten in Europa 1891 eine elektrische Straßenbeleuchtung.
Das Klima der Stadt ist insgesamt entsprechend der Lage subpolar, jedoch vom Golfstrom deutlich abgemildert. Dies führt dazu, dass es an mehr als 200 Tagen pro Jahr Niederschläge gibt. Im Winter liegen die Temperaturen bei −5 °C oder etwas darunter, das Meer bleibt jedoch eisfrei. Im Sommer steigen die Temperaturen nur zögerlich über 10 °C, der wärmste Monat ist mit Tageshöchstwerten von 13–14 °C der Juli.
Die Sonne scheint an etwa 1400 Stunden pro Jahr, wobei 250 auf den Juni fallen und keine auf den Dezember. Die Temperaturextreme liegen bei −20 °C im Januar und +23 °C im Juli.
Wirtschaft
Wichtigster Produktionszweig ist die Fischerei, früher auch der Walfang. Daneben eröffnet die Hochschule Finnmark in zahlreichen Ausbildungsberufen eine Perspektive für junge Menschen.
Auf der vor Hammerfest gelegenen Insel Melkøya hat das internationale Snøhvit-Konsortium unter der Leitung des Statoil-Norsk Hydro-Konzerns die größte Erdgasverflüssigungsanlage (LNG) Europas errichtet. Damit werden ca. 350 Arbeitsplätze in Hammerfest geschaffen. Von der Insel Melkøya soll das Erdgas aus dem Feld Snøhvit sowie weiteren Gasfeldern in der Barentssee mit Tankschiffen nach Südeuropa und den USA erfolgen. Die Anlage, deren Verfahren und ein Großteil des Engineerings aus Deutschland geliefert wurden, wurde im Herbst 2007 fertiggestellt, war aber aufgrund technischer Schwierigkeiten im Februar 2008 noch nicht im Vollbetrieb.[3]
Zusätzliche Erweiterungen, unter anderem eine Raffinerie, welche das erdölhaltige Goliathfeld anzapft, sind beim norwegischen Statoil-Konzern in Planung.
Verkehr
Hammerfest ist Anlegestelle der Hurtigrutenschiffe. Die lokale Fähr- und Busgesellschaft FFR bedient mit den Katamaran- Schnellbooten die Siedlungen auf den umliegenden Inseln sowie die angrenzenden Gemeinden per regelmäßiger Busverbindung. Den Flugplatz nutzen ca. 80.000 Fluggäste im Jahr. Er besitzt eine der kürzesten Start- und Landebahnen, die für den Linienflugbetrieb zugelassen sind. Die Fluggesellschaft Widerøe bedient ihn mehrmals täglich mit Bombardier Dash 8Q-100-Maschinen. Der Ort ist über die R94 mit der ca. 58 km entfernten E 6 verbunden. Ein Eisenbahnanschluss besteht nicht.
Sehenswürdigkeiten
- Eisbärenclub: Dieser Verein hat über 200.000 Mitglieder. Jeder Besucher der Ausstellung über die Geschichte der Stadt, das Eismeer und den Walfang kann mit einem einmaligem Beitrag Mitglied werden (The Royal and Ancient Polar Bear Society). Der Eisbärenclub liegt am Hafen in der Nähe des Hurtigruten-Anlegers.
- Meridianstein in dem Vorort Fuglenes, der an ein großes Vermessungsprojekt (Struve-Bogen) von Schweden, Russland und Norwegen im 19. Jahrhundert erinnert.
- Aussichtspunkt Salen: 80 Meter über der Stadt hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und die Umgebung.
- Das Wiederaufbaumuseum zeigt den Aufbau Hammerfests nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Truppen.
- Lutherische Kirche von Hammerfest und die gegenüber liegende Kapelle, das einzige Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg überstanden hat.
- Kirche St. Michael, erbaut von deutschen Freiwilligen. Das Mosaik in der Kirche besteht aus ca. 10.000 Teilen.
Weblinks
Commons: Hammerfest – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: History of Hammerfest – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Statistics Norway – Berekna folkemengd 1. januar 2011 og berekna folketilvekst i 2010. Fylke og kommunar
- ↑ Friedjof Nansen: In Nacht und Eis. Die norwegische Polarexpedition 1893–96. Brockhaus, Leipzig 1897.
- ↑ taz-Artikel vom 25. Januar 2008: Gasfackel fördert Eisschmelze
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