- Quarnbek
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Wappen Deutschlandkarte 54.3438888888899.9915Koordinaten: 54° 21′ N, 9° 59′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Rendsburg-Eckernförde Amt: Achterwehr Höhe: 15 m ü. NN Fläche: 16,17 km² Einwohner: 1.826 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km² Postleitzahl: 24107 Vorwahl: 04340 Kfz-Kennzeichen: RD Gemeindeschlüssel: 01 0 58 130 NUTS: DEF0B Adresse der Amtsverwaltung: Inspektor-Weimar-Weg 17
24239 AchterwehrWebpräsenz: Bürgermeister: Herbert-Klaus Langer (Grüne) Lage der Gemeinde Quarnbek im Kreis Rendsburg-Eckernförde Quarnbek ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Im Gemeindegebiet, das in seiner heutigen Form seit 1928 besteht, liegen Dorotheenthal, Flemhude, Heitholm, Holm, Landwehr, Rajensdorf, Reimershof, Stampe, Strohbrück und Ziegelhof.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Zentrum der Gemeinde mit einer Grundschule und den Sportanlagen des SV Fortuna Stampe befindet sich in Strohbrück. In Landwehr kreuzt den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) eine kostenlose Fähre, bei der es sich um die östlichste Autofähre handelt. Auch der mit dem NOK verbundene Achterwehrer Schifffahrtskanal führt durch das Gemeindegebiet. Sowohl der Achterwehrer Kanal selbst als auch die Schleuse zwischen ihm und dem NOK stehen unter Denkmalschutz. Beide Bauwerke stammen aus dem Jahr 1913.
Durch die Gemeinde verläuft der 10. Längengrad östlich von Greenwich. 2009 ist sein Verlauf durch eine in den Straßenbelag eingearbeitete Markierung hervorgehoben worden.[2]
Geschichte
Flemhude
Flemhude verdankt seinen Namen flämischen Händlern, die hier ihre Waren, die sie auf der Eider transportierten, auf Wagen umladen mussten.[3] Von ihnen wurde die St.-Georg-und-Mauritius-Kirche um 1240 aus Feldsteinen an einem strategisch günstigen Ort direkt am Flemhuder See errichtet.[4] Auf dem Dachboden lagerten vermutlich die Kaufleute ihre Waren. 1361 erstmals erwähnt, blieb das Kirchenäußere bis heute fast unverändert. Dachreiter und Rokoko-Stuckdecke verdankt sie dem damaligen Kirchenpatron Jean Henri Desmercières (1687–1778), dessen Sarkophag sich in einer an die Kirche angebauten Gruft befindet. Im Inneren befinden sich Spuren aus den vergangenen Jahrhunderten: ein romanisches Taufbecken, eine mittelalterliche Darstellung der Geißelung Christi, ein barocker Altar mit der Darstellung des Gebets Jesu im Garten Getsemane und eine klassizistische Kanzel. Den Altar stiftete 1685 der damalige Patron Hans Heinrich Kielmann von Kielmansegg († 1686), Sohn von Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg, nachdem im Dreißigjährigen Krieg die gesamte Inneneinrichtung zerstört worden war. Sie ist eins der frühsten Werke von Theodor Allers, einem Meister des Akanthusbarocks in Schleswig-Holstein, der auch die sehr ähnlichen Altäre der Kirchen zu Tellingstedt und Probsteierhagen, sowie die Kanzel der Kieler Nikolaikirche schuf.
Gut Quarnbek
Das adlige Gut Quarnbek wurde 1282 erstmals erwähnt. Der älteste bekannte Besitzer war ein Ritter Schak Rantzau. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert als Wasserburg erbaut.[5] Erstmals dargestellt ist es auf der von Heinrich Rantzau um 1587 in Auftrag gegebenen Rantzau-Tafel, einem Stammbaum der Familie.[6] Das Torhaus ließ 1671 Hans Henrich von Kielmansegg mit Blickachse auf die Wasserburg errichten. Er intensivierte die Landwirtschaft und betrieb mit Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden die Meiereien Dorotheenhof und Mettenhof, sogenannte Holländereien.[7] 1733 kaufte Desmercières das Gut[8] und vererbte es später seiner Halbschwester. Die Wasserburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen. Das 1903 errichtete Herrenhaus befindet sich im Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Kanalbau
1777–1784 wurde der Eider-Kanal gebaut, der auch das Gebiet des Gutes durchschnitt. Durch die Erweiterung des Kanals zum Nord-Ostsee-Kanal wurde der Wasserspiegel des Flemhuder Sees um 7 Meter abgesenkt. Über den Achterwehrer Schifffahrtskanal konnten landwirtschaftliche Produkte verschifft werden.
Gemeinde Quarnbek
Seit 1928, als die preußischen Gutsbezirke aufgelöst wurden, ist Quarnbek eine selbständige Kommune. Seit den 1970er Jahren wandelt sich der Charakter des Dorfes zur Kieler Umlandgemeinde.[9]
Politik
Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WIR seit der Kommunalwahl 2008 sechs Sitze, die CDU vier und die Grünen drei.
Wappen
Blasonierung: „Unter gezinntem silbernen Schildhaupt in Rot über einen blau-silbernen Wellenschildfuß eine silberne Mühlenhaue.“[10]
Wirtschaft
Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, die Zahl der aktiven Höfe geht jedoch zurück.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.kn-online.de/lokales/rendsburg_eckernfoerde/90908_Quarnbek_376_Kilometer_Radweg_auf_dem_10._Laengengrad.html
- ↑ Kirche Flemhude
- ↑ Hermann Kobolt: Die St. Georg- und Mauritius-Kirche in Flemhude. Flemhuder Hefte Heft 1 1989, S. 7
- ↑ Geschichte des Guts Quarnbek
- ↑ Unsere schöne Gemeinde Quarnbek S. 11
- ↑ Quarnbek vor 1928
- ↑ Laut der Kirchenchronik (Kobolt, a.a.O., S. 38) trat er jedoch bereits 1724 bei einer Kirchenrenovierung als Patron auf.
- ↑ Geschichte Quarnbeks nach 1928
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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