- Wrangelinsel
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Wrangelinsel Tundra auf der Wrangelinsel Gewässer Arktischer Ozean Geographische Lage 71° 14′ N, 179° 25′ W71.227777777778-179.410833333331096Koordinaten: 71° 14′ N, 179° 25′ W Länge 150 km Breite 80 km Fläche 7.608 km² Höchste Erhebung Sowetskaja
1.096 mEinwohner (unbewohnt) Hauptort Uschakowskoje
(verlassen)Satellitenfoto der Wrangelinsel Die Wrangelinsel (russisch О́стров Вра́нгеля – Ostrow Wrangelja) ist eine Insel im Arktischen Ozean und gehört zu Russland (Asien).
2004 wurde ihre Landschaft von der UNESCO zum nördlichsten Weltnaturerbe erklärt und in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Bereits seit 1976 existierte das „Naturreservat Wrangelinsel“.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Insel – bzw. das Naturreservat – besteht aus einer etwa 7.608 km² großen Hauptinsel, ein paar kleinen vorgelagerten Eilanden und der etwa 135 km weiter nordöstlich liegenden und nur 11 km² großen Insel Herald. Sie stellt die Trennstelle zwischen der westlich angrenzenden Ostsibirischen See und der östlich gelegenen Tschuktschensee (die zur Beringstraße überleitet) dar; südlich trennt die De-Long-Straße die Insel vom etwa 150 km entfernten asiatischen Festland und damit von Ostsibirien ab.
Obwohl ihre Gebirgswelt bis zu 1.096 m über den Meeresspiegel aufragt (Herald-Insel bis zu 364 m) und die Wrangelinsel im Winter völlig von Treibeisschollen eingeschlossen wird, ist das Land nicht vergletschert. Allerdings ist die Insel, die etwa 500 bis 600 km jenseits des Nördlichen Polarkreises und etwa 2.000 km vom Nordpol entfernt ist, nicht nur in der Polarnacht des Winters von einer teils dicken Schneedecke überzogen. Die sich nördlich anschließende polare Packeisgrenze ist in dieser Gegend in der Regel nur etwa 100 bis 200 km entfernt. Daher kommt es vor, dass die Wrangelinsel selbst im Sommer nur schwer erreichbar ist, wenn sie von dicken Treibeisschollen umschlossen wird.
Die etwa 150 km lange (West-Ost-Achse) und 80 km breite (Nord-Süd-Achse) Insel befindet sich auf 71° 14′ N, 179° 25′ W71.227777777778-179.41083333333Koordinaten: 71° 14′ N, 179° 25′ W.
Die Wrangelinsel gehört zum Rajon Iultin im Autonomen Kreis der Tschuktschen.
Geschichte
Fossilienfunde belegen, dass auf der Wrangelinsel noch bis etwa 1700 v. Chr. das Mammut zu Hause war, und zwar das zwergwüchsige, zottige Wollhaarmammut. Die bis vor etwa 12.000 Jahren auf Grund des niedrigeren Meeresspiegels mit dem nordostasiatischen Festland verbundene Insel stellte damit eines der letzten Rückzugsgebiete des Wollhaarmammuts während des Holozäns dar.
1823 vermutete Ferdinand von Wrangel bei der Kartografierung der Tschuktschen-Halbinsel die Existenz einer der Halbinsel im Nordpolarmeer vorgelagerten Insel, nachdem er beobachtet hatte, dass Vogelschwärme weiter auf das Polarmeer hinausflogen. Die einheimischen Tschuktschen bestätigten dies, jedoch wurde die Insel erst 1849 gesichtet und am 12. August 1881 erstmals betreten.
Ein Siedlungsversuch von 1921 durch einen Kanadier, drei Amerikaner und eine Inuit scheiterte. 1923 versuchten ein Amerikaner und zwölf Inuit die Insel zu besiedeln. Die Sowjetunion entfernte diese Gruppe 1924 und errichtete am 8. August 1926 unter Leitung Georgi Alexejewitsch Uschakows die eigene nach ihm benannte Siedlung Uschakowskoje (Uschakowski) (55 Personen) an der Südküste der Insel. Die Bevölkerung wurde in den 1990er-Jahren mit 100 Personen beziffert. Gegenwärtig gibt es keine ständigen Einwohner mehr.
Flora und Fauna
Die Landschaft auf der Wrangelinsel wird ausschließlich von der arktischen Tundra beherrscht; in den Höhenlagen finden sich unbewachsene Frostschuttwüsten. Der nördliche Teil der Insel wird von einer Niederung eingenommen, die im Sommer sumpfig ist und sogar von einem kleinen Fluss durchflossen wird. In dieser nur wenige Wochen andauernden warmen Jahreszeit stürzen außerdem noch einige Bäche von den Berghängen. Wegen des Permafrosts und des nur geringen Wassergehalts im Boden können sich keine hohen Pflanzen wie zum Beispiel Bäume entwickeln. Daher herrschen Flechten, Moose, Mohne und Farne vor. Die Flora ist im Vergleich mit anderen arktischen Gebieten sehr artenreich. Mit 417 Pflanzenarten leben hier doppelt so viele Arten wie auf vergleichbaren Flächen und mehr als auf jeder anderen arktischen Insel. Die meisten dieser Pflanzen, die auf den Berghängen gedeihen, werden nur wenige Zentimeter hoch.
Auf der Wrangelinsel starben die letzten Mammuts erst ca. 1700 v. Chr. (weitere Angaben reichen von 5700 bis 1500 v. Chr.) aus, somit erst ca. 6000 Jahre nachdem sie im restlichen Eurasien ausgestorben waren (Hauptartikel Wollhaarmammut).[1]
Auf der Wrangelinsel leben u. a. Eisbären, Moschusochsen, Robben und Walrosse. Zur artenreichen Vogelwelt (besonders Zugvögel) gehören Eiderenten, Schneegans, Kormorane, Ringelgans, Steinwälzer und Zwergschneegänse.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ David L. Fox, Daniel C. Fisher, Sergey Vartanyan, Alexei N. Tikhonov, Dick Mol, Bernard Buigues: Paleoclimatic implications of oxygen isotopic variation in late Pleistocene and Holocene tusks of Mammuthus primigenius from northern Eurasia. Quaternary International 169–170, 2007, S. 154–165
Weblinks
Commons: Wrangelinsel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEuropäischer Teil: Historisches Zentrum von Sankt Petersburg | Kirchen von Kischi Pogost auf der Insel Kischi im Onegasee | Kreml und Roter Platz in Moskau | Baudenkmäler von Nowgorod und Umgebung | Geschichts- und Kulturdenkmäler auf den Solowezki-Inseln am Weißen Meer | Kathedrale von Wladimir, Klöster und Kirchen von Susdal und Kidekscha | Befestigtes Kloster der heiligen Dreifaltigkeit und des heiligen Sergius in Sergijew Possad | Auferstehungskirche in Kolomenskoje | Urwälder von Komi | Westlicher Kaukasus | Kreml von Kasan | Kloster Ferapontow | Kurische Nehrung | Zitadelle, Altstadt und Festung von Derbent | Kloster Nowodewitschi | Altstadt von Jaroslawl | Struve-Bogen
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