Lost Horizon (Computerspiel)

Lost Horizon (Computerspiel)
Lost Horizon
Entwickler Animation Arts, Koch Media
Publisher Deep Silver
Erstveröffent-
lichung
20. August 2010
Plattform(en) PC (Windows)
Genre Adventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Maus
Systemminima Windows XP / Vista / 7; 2 GHz Pentium IV Single Core od. 100% kompatibler Prozessor; ab 512 MB RAM; DirectX 9-kompatible Grafikkarte mit mindestens 64 MB Speicher; DirectX 9-kompatible 16 Bit-Soundkarte; DVD-Laufwerk; 4,5 GB freier Festplattenspeicher; Maus
Medien 1 DVD-ROM
Sprache deutsch
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben
PEGI ab 16+ Jahren empfohlen

Lost Horizon ist ein im Jahr 2010 erschienenes und in Deutschland entwickeltes „Point-and-Click“-Adventure von Animation Arts und Koch Media, welche u. a. auch Geheimakte Tunguska kreiert haben. Im Rahmen einer Geschichte, die bestimmte Bereiche klassischer Kinoabenteuer tangiert, übernimmt der Spieler die Rolle des Draufgängers Fenton Paddock.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt und Handlung

Hongkong, 1936. Fenton Paddock, ehemaliger Offizier der Britischen Armee und jetziger Pilot und Flugunternehmer, erhält vom örtlichen Gouverneur des Vereinigten Königreiches einen Auftrag: Lord Weston bittet ihn, nach einem verschollenen Militärtrupp zu suchen, der im streng geheimen Auftrag Tibet erkunden sollte. Darunter befand sich auch Westons Sohn Richard – gleichzeitig Paddocks bester Freund. Fenton macht sich, nachdem er den Häschern einer lokalen Gaunerbande entkommen ist, auf die Suche und findet erste Anhaltspunkte beim Kartographen des Kommandos. Gleichzeitig trifft er hier Kim wieder: sowohl eine alte Bekannte als auch die Nichte des inzwischen verstorbenen Kartenmachers. Gemeinsam gelingt beiden die Flucht, nachdem Fenton erneut von Angreifern gejagt wird.

Das Duo schlägt sich zum Himalaya durch, wo Paddock und Kim ein verstecktes Lager von Nazisoldaten entdecken. Angeführt von der Wissenschaftlerin Hanna Gräfin von Hagenhild versuchen diese hinter ein Geheimnis zu kommen, welches in einem alten Kloster verborgen zu sein scheint. Fenton und Kim schleichen sich sowohl in das Lager als auch in das Kloster ein und kommen so nach und nach den wahren Hintergründen auf die Spur:

Sowohl der von Weston entsandte Britische Trupp als auch die Nazis sind auf der Suche nach Shambala, einem sagenumwobenen Reich, welches versteckt in den tibetanischen Bergen liegt und das eine geheimnisvolle Macht enthält, welches seinem Beherrscher die Einflussnahme über menschlichen Geist und Materie ermöglicht. Im Kloster befindet sich ein Zugang nach Shambala, der allerdings nur durch bestimmte Medaillons geöffnet werden kann.

Fenton reist im Laufe der Spielhandlung über Marokko und Deutschland bis nach Indien, um ein zweites Zugangsartefakt zu ergattern, nachdem von Hagenhilds Schergen ihm ein Erstes abnehmen konnten. Schließlich gelangen sowohl die Deutschen als auch Paddock nach Shambala. Unterstützt durch Richard, der lebt und zuvor ebenfalls in das Reich gelangt ist, liegt es zu guter Letzt an Fenton, die Nazis von ihrem Plan abzuhalten …

Technik und Steuerung

Das Spiel wird komplett mit der Maus gespielt. Der Spielbildschirm besteht aus einer Handlungsoberfläche, welche unten von einem schwarzen Balken mit Goldkante begrenzt wird.

Alle Gegenstände und Personen, mit denen eine Interaktion möglich ist, werden in Wortlaut und mit Namen bezeichnet, sobald der Cursor über sie fährt. Im Balken ist das Inventar untergebracht, zudem befinden sich im rechten Bereich drei zusätzliche Buttons: eine Lupe, Frage- und Ausrufezeichen sowie gekreuzte Werkzeuge. Per Klick auf die Lupe werden die Hotspots des Spielbildschirms angezeigt, mit denen eine Interaktion möglich ist. Durch Klick auf die Satzzeichen wird per Text sowie akustisch eine Zusammenfassung des aktuellen Spielgeschehens gegeben mit einem Verweis auf die zu lösenden Aufgaben. Durch Anklicken der Werkzeuge (optional auch per Escape – Taste) gelangt man in das Hauptmenü.

Als Cursor dient eine stilisierte Maus, die bei interagierbaren Objekten und Subjekten das Aussehen ein wenig verändert. Je nach Gegenstand wird mittels grüner Hervorhebung angezeigt, mit welchen Maustasten welche Aktion möglich ist. Die jeweilig mögliche Aktion wird durch kleine Piktogramme (Auge für ansehen, Hand für aufnehmen, …) dargestellt. Wie auf der Oberfläche sind auch im Inventar Interaktionen mit Gegenständen untereinander möglich. Hierbei erkennt man bereits am Zustand des Mauszeigers, ob eine Aktion möglich ist, oder nicht. Unnötiges Anklicken entfällt. Dialoge und Zwischensequenzen lassen sich per rechter Maustaste abbrechen, der Mauszeiger symbolisiert dies durch ein Vorspulen-Symbol.

Trivia

  • Das Spiel ist inhaltlich stark an klassische Abenteuerfilme des bekannten Mainstream-Kinos angelehnt. Vorrangig fallen Parallelen zur Indiana Jones-Reihe auf: exotische Schauplätze, ein Draufgänger als Hauptfigur, eine selbstständig wirkende Frau als Begleiterin, mit der es zu gegenseitigen Kabbeleien kommt, ein okkultes Mysterium als Objekt allseitiger Begierde sowie Nazisoldaten als Hauptgegner. Einen direkten Verweis findet man im zweiten Spielkapitel: als Paddock nach dem Absturz in den Bergen einen hoch hängenden Rucksack mittels Lederriemen herunterzuschlagen versucht, ertönt ein kurzer Soundclip. Ähnliche Tonfolgen waren auch in den Indiana-Jones-Computerspielen zu hören, sobald dieser seine Peitsche benutzte.
  • Das in Lost Horizon thematisierte Shambala hat reale Hintergründe. Im tibetanischen Glauben ist es der Name eines geheimnisvollen Königreiches. Für das Spiel wurde es offensichtlich etwas ausgeschmückt und um Element der Shangri-La-Legende ergänzt.
  • Bei den im Spiel vorkommenden Dialogen werden die jeweils agierenden Figuren durch gezeichnete Konterfeis am unteren Bildrand dargestellt. Hierbei griff man teilweise auf die Gesichtszüge bekannter Schauspieler zurück. Unter anderem kann man Heath Ledger (Richard Weston), Ernest Borgnine (Gus), John Candy (Polizist am Gouverneurspalast), Lucy Liu (Stewardess), Treat Williams (deutscher Kampfrichter) und James Franco (Glenn Parker) erahnen.
  • Im Rahmen der Spielhandlung greift Fenton Paddock auch in die Geschehnisse der Olympischen Sommerspiele von Berlin ein. Hierbei muss er seinem ehemaligen Armeekollegen Glenn Parker zum Sieg im Zehnkampf gegen den Lokalmatador Erwin Huber verhelfen. Der Zehnkämpfer Huber existierte tatsächlich: er wurde 1936 in dieser Disziplin Vierter hinter drei US-Amerikanern. Der Name des Briten Glenn Parker wurde hingegen erfunden und aus zwei anderen Athleten zusammengesetzt: dem damaligen Goldmedaillengewinner Glenn Morris sowie dem Drittplatzierten Jack Parker.
  • Bereits kurz nach Erscheinen des Spiels wurde in verschiedenen Internetforen ein möglicher Bug diskutiert, welcher sich im Endeffekt nicht als solcher entpuppte: An einer bestimmten Stelle im Finale kam der Spieler nicht weiter, da ein Objekt, dass man kurz zuvor bewegt hatte, verschwunden war. Das Problem trat aber nur bei älteren, langsameren Rechnern auf und war einer Grafik-Diskrepanz zwischen der 2D-Spieloberfläche sowie den 3D-Spielfiguren geschuldet.

Bewertung

  • GameStar: 87 (sehr gut)
  • Gamezone: 8,5 (gut)
  • 4PLAYERS.DE: 69 (befriedigend)

Weblinks


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