Lothar Wickert

Lothar Wickert

Lothar Wickert (* 31. Juli 1900 in Lissa, Provinz Posen; † 8. Februar 1989) war ein deutscher Althistoriker.

Wickert, Sohn eines Rechnungsrats, studierte ab 1919 an den Universitäten Breslau und Berlin Alte Geschichte und Klassische Philologie und wurde am 9. Dezember 1922 in Breslau bei Konrat Ziegler promoviert. Er war seit 1924 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Preußischen Akademie der Wissenschaften für das Corpus Inscriptionum Latinarum, habilitierte sich 1930 an der Universität Berlin und wurde 1933 an der Akademie zum wissenschaftlichen Beamten und Professor ernannt. 1935 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Königsberg, 1939 ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität zu Köln. 1941 trat er in die NSDAP ein.[1] 1966 wurde er emeritiert.

Neben Arbeiten zur Epigraphik und zur römischen Geschichte veröffentlichte Wickert eine mehrbändige Biographie Theodor Mommsens, der allerdings eine mangelnde Verarbeitung des umfangreichen Quellenmaterials attestiert wurde.[2] Von 1937 bis 1944 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Klio.

Seine Söhne sind der Bibliothekar Konrad Wickert und der evangelische Theologe Ulrich Wickert.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • De Nicolao de Valle Hesiodi et Homeri interprete, Breslau 1922 (= Dissertation)
  • Theodor Mommsen. Eine Biographie, Frankfurt a. M., Klostermann 1959-1980
    • Band 1: Lehrjahre 1817 - 1844, 1959
    • Band 2: Wanderjahre: Frankreich und Italien, 1964
    • Band 3: Wanderjahre: Leipzig - Zürich - Breslau - Berlin, 1969
    • Band 4: Grösse und Grenzen, 1980
  • Beiträge zur Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1879 bis 1929. Mainz, von Zabern 1979 (Das Deutsche Archäologische Institut, Geschichte und Dokumente 2) ISBN 3-8053-0395-5

Literatur

  • Karl Christ: Theodor Mommsen und sein Biograph. In Historische Zeitschrift 233, 1981, S. 363-370.
  • Hans Kloft: Lothar Wickert. In: Gnomon 62, 1990, S. 475-478 mit Abb.
  • Wolfgang Weber: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. 2., durchgesehene Auflage. Lang, Frankfurt am Main 1987.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Band 46 (2001), S. 248.
  2. Vgl. die kritische Rezension von Alfred Heuß, in: ders: Gesammelte Schriften. Band 3, Steiner, Stuttgart 1995, S. 2574–2608.

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