- Louis von Mutius
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Louis Wilhelm Franz von Mutius (* 20. März 1796 in Oels; † 6. August 1866 in Austerlitz) war ein preußischer General.
Inhaltsverzeichnis
Befreiungskriege
Er war der Sohn des Generalmajors Johann Karl von Mutius. Am 1. Februar 1813 trat er in die Armee ein, zunächst als einfacher Soldat mit 16 Jahren in das 1. Kürassierregiment. Er wurde schnell Fähnrich und bereits am 20. Mai 1813 wurde er zum Seconde-Lieutenant ernannt. Einsätze während der Befreiungskriege waren Großgörschen und Haynau. Für seine Leistungen bei Haynau erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Im Herbstfeldzug 1813 kämpfte er bei Dresden, Kulm, Liebertwolkwitz, in der Völkerschlacht bei Leipzig und im Frühjahr 1814 auch in der Schlacht bei Montmirail sowie bei Etoges.
Karriere
Nach dem Einsatz in Frankreich wurde er nach Breslau versetzt und wurde hier am 6. Juli 1818 zum Premierleutnant ernannt. Im folgenden Jahr heiratete er Marie, Tochter des Generals Friedrich Erhard von Röder. Durch eine Erbschaft war Mutius sehr vermögend, blieb aber in der Armee und verkaufte später sogar seinen Grundbesitz, weil er die Verwaltung darüber nicht beaufsichtigen konnte und erhebliche finanzielle Verluste erlitten hatte. 1821 wurde Mutius zur 10. Division nach Posen als Adjutant versetzt, 1829 als Rittmeister zum Kürassier-Regiment „Herzog Friedrich Eugen von Württemberg“ (Westpreußisches) Nr. 5. Von 1833 bis 1835 war er Adjutant beim General-Kommando des V. Korps und dann Chef einer Eskadron im Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1. Hier erfolgte 1835 seine Ernennung zum Major. Am 20. März 1841 wurde er etatmäßig Stabsoffizier.
Bis 1848 war er zum Kommandeur des 8. Ulanenregiments aufgestiegen. Mit diesem Regiment nahm er am badischen Feldzug teil. Er erarbeitet sich hier den Ruf eines geschickten und umsichtigen Befehlshabers, insbesondere führte er regelmäßig die Vorhut. Am 19. November 1849 wurde er Oberstleutnant und am 19. April 1851 Oberst, immer noch im 8. Ulanenregiment, das in dieser Zeit mehrfach den Garnisonsort wechselte.
General
Am 18 November 1852 wurde Mutius nach Trier versetzt und wurde Kommandeur der 16. Kavallerie-Brigade, in dieser Position erfolgte die Ernennung zum Generalmajor am 13. Juli 1854. 1855 gehörte er zu der Kommission, die in Berlin ein neues Reglement für das Exercieren der Kavallerie ausarbeitete. Im Frühjahr 1858 erhielt er die Beförderung zum Kommandeur der 13. Division in Münster, im November 1858 übernahm er vorübergehend das General-Kommando vom VII. Korps und wurde am 22. November 1858 Generalleutnant. In dieser Position machte er die teilweise Mobilmachung 1859 wegen des Krieges zwischen Frankreich und Österreich mit und wurde anschließend im November 1859 zur 12.Division versetzt.
1860 wurde er zum Rechtsritter des St. Johanniter-Ordens ernannt und erhielt im folgenden Jahr den Roter Adlerorden1 Klasse mit Eichenlaub und Schwertern. Im August 1862 leitete er die Reiterübungen der Garde Kavallerie bei Berlin mit 8 Regimentern und drei reitenden Batterien. Vom Oktober 1862 bis zum Januar 1863 war er Kommandant der 11. Division in Breslau.
Am 30. Januar 1863 wurde er Befehlshaber des VI. Armee-Korps. Anlässlich seines 50 jährigen Dienstjubiläum erhielt er den preußischen Kronenorden erster Klasse und den Hausorden vom Weißen Falken vom Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar, der ein ehemaliger Regimentskamerad von ihm war. Bereits vor seiner Ernennung hatte von Mutius als Vertreter mehrfach das VI. Korps geführt. Seit Juni 1864 war er General der Kavallerie.
Einsatz im Krieg 1866
Im Deutscher Krieg 1866 sollte sein Korps als linker Flügel der 2. Armee des Kronprinzen durch das Riesengebirge nach Böhmen einmarschieren. Mutius musste von seinem Korps einige Verbände abgeben, die in Oberschlesien als Sicherungsverband stehen blieben. Aus drei Regimentern und einer Batterie wurde das sog. Detachement Knobelsdorff aufgestellt. Sein übriges Korps stand beim Einmarsch nach Böhmen hinter dem V. Armee-Korps (Steinmetz). In den Kämpfen bei Nachod und Skalitz war er nicht beteiligt. Die beiden Korps konnten nur nacheinander über den Pass vorrücken und die Schlachten wurden jeweils nur von Teilen des Korps Steinmetz geschlagen. Während der Schlacht von Skalitz war erst eine Brigade vom Korps Mutius auf dem Plateau von Vysokov angekommen.
Königgrätz
Beim Vormarsch in Richtung Königgrätz blieben Teile der 12. Division vor Josephstadt zurück[1]. Mit den verbliebenen Soldaten seines Korps nahm er an der Schlacht bei Königgrätz teil. Er stieß auf der äußersten preußischen linken Seite vor und drängte den rechten Flügel der Österreicher zurück. Durch diesen Vormarsch wurde der Rückzug in diesem Abschnitt für die Österreicher zur sehr verlustreichen Flucht[2]. Es war sein Korps, das fast die Verbindung mit dem rechten Flügel erreicht hätte. Durch die verbliebene Lücke von etwa zwei Kilometern Breite konnte die österreichische Nordarmee fliehen und der Einschließung entgehen[3]. Für seine Erfolge im Feldzug erhielt er am 28. Juli 1866 den Orden Pour le Mérite.
Louis von Mutius starb am 6. August 1866 bei Austerlitz in Mähren an der Cholera.
Quellen
- Bernhard von Poten: Mutius, Louis von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 114.
- Theodor Fontane: Der deutsche Krieg von 1866. (Gesamtausgabe in 2 Bänden:) Bd. 1: Der Feldzug in Böhmen und Mähren (Nachdruck von 1871/2009), ISBN 978-3-936030-65-5. Seiten 265 - 269
Einzelnachweise
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