- Lutz Philipp
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Lutz Philipp (* 14. Oktober 1940 in Königsberg) ist ein ehemaliger deutscher Langstreckenläufer.
1964 schied er bei den Olympischen Spielen in Tokio über 5000 m im Vorlauf aus.
Im darauffolgenden Jahr stellte er mit 28:44,8 min über 10.000 m zunächst einen DLV-Rekord auf und erzielte dann eine Woche, nachdem er über dieselbe Distanz seinen ersten deutschen Meistertitel gewonnen hatte, am 12. August in Augsburg mit 28:35,6 einen gesamtdeutschen Rekord. Bei der Universiade gewann er über 5000 m die Silbermedaille.
Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 in Budapest wurde er Zwölfter über 10.000 m. Im Jahr darauf holte er über dieselbe Distanz Bronze bei der Universiade.
1968 gelang ihm am 1. August in Kassel mit 28:27,2 ein weiterer DLV-Rekord über 10.000 m, und bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt kam er in dieser Disziplin auf den 23. Platz.
Für die Leichtathletik-Europameisterschaften 1969 war er nominiert, startete aber wegen des Boykotts der DLV-Athleten nicht.
1970 siegte er beim Paderborner Osterlauf und lief dann bei seinem Debüt auf der Marathondistanz am 25. April in Werther (Westf.) mit 2:15:23 h einen DLV-Rekord. Am 24. Juni folgte mit 28:23,4 ein weiterer bundesdeutscher Rekord über 10.000 m. Im Jahr darauf wurde er Deutscher Meister im Marathonlauf und kam beim Marathon der EM in Helsinki auf den siebten Platz.
1972 siegte er bei den Offenen Britischen Meisterschaften mit dem gesamtdeutschen Rekord von 2:12:50. Nachdem er beim Marathon der Olympischen Spielen in München nicht über den 32. Platz hinausgekommen war, verteidigte er im Herbst seinen nationalen Marathontitel.
Mit 1:15:32,6 h stellte er am 20. Mai 1973 einen gesamtdeutschen Rekord im 25.000-Meter-Bahnlauf auf, der erst 1999 von Stéphane Franke gebrochen wurde. Im September wurde er zum dritten Mal Deutscher Marathonmeister, und am 14. Oktober folgte mit 20.237 Metern ein DLV-Rekord im Stundenlauf (auch die 20.000-Meter-Zwischenzeit von 59:20,2 min war bundesdeutscher Rekord).
Mit einem vierten Platz bei den Deutschen Marathonmeisterschaften 1974 und einem siebten 1975 ließ er seine hochleistungssportliche Karriere ausklingen. Bis heute ist er jedoch als Läufer aktiv und gewann von 1979 bis 1987 die ersten neun Austragungen des Koberstädter Wald-Marathons (1985 mit dem aktuellen Streckenrekord von 2:30:48).
Neben seinen drei Marathontiteln wurde er dreimal nationaler Meister über 10.000 m (1965, 1967, 1972) und sechsmal im Wald- bzw. Crosslauf (1967, 1969–1973).
Lutz Philipp startete bis 1966 für den LBV Phönix Lübeck und danach für den ASC Darmstadt. Von Beruf war er Gymnasiallehrer.
Persönliche Bestleistungen
- 3000 m: 8:00,8 min, 12. Mai 1965, Hamburg
- 5000 m: 13:44,0 min, 17. Juli 1965, Berlin
- 10.000 m: 28:23,4 min, 24. Juni 1970, Koblenz
- 20.000 m: 59:20,2 min, 14. Oktober 1973, Colombes (Zwischenzeit)
- Stundenlauf: 20.237 m, 14. Oktober 1973, Colombes
- 25.000 m: 1:15:32,6 h, 20. Mai 1973, Berlin
- Marathon: 2:12:50 h, 4. Juni 1972, Manchester
- 3000 m Hindernis: 8:50,2 min, 28. Mai 1964, Kassel
Literatur
- Karl Lennartz: Marathonlauf. Band 3. Verlag Werbung UM Sport, Lohmar 2007, ISBN 978-3-9811512-1-3, S. 1134 f.
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