Löwendorf (Marienmünster)

Löwendorf (Marienmünster)
Löwendorf
Koordinaten: 51° 51′ N, 9° 17′ O51.8429972222229.2792583333333308Koordinaten: 51° 50′ 35″ N, 9° 16′ 45″ O
Höhe: 308 m ü. NN
Fläche: 5,410 km²
Einwohner: 253 (2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 37696
Vorwahl: 05277
Karte

Lage von Löwendorf in Marienmünster

Löwendorf ist ein Ortsteil der Stadt Marienmünster im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen. In Löwendorf leben heute 253 Einwohner. Das Dorf wurde mit dem Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter vom 2. Dezember 1969 zum 1. Januar 1970 mit den anderen zwölf Gemeinden des Amts Vörden zur Stadt Marienmünster zusammengeschlossen.[1] Der Ortsvorsteher von Löwendorf ist derzeit Antonius Schulte (CDU).[2]

Die dem Märtyrer Patroklus geweihte Dorfkapelle aus dem 12. Jahrhundert wurde 1826 erweitert und 1971 umgestaltet. Schulkinder fahren zur Grund- bzw. Hauptschule in Vörden. Die erreichbaren Realschulen bzw. Gymnasien befinden sich in Brakel, Höxter oder Steinheim. In den 1980er Jahren erarbeitete die Gesellschaft für Landeskultur eine umfassende Dorfentwicklungsplanung für Löwendorf, die im öffentlichen wie auch im privaten Bereich zu entsprechenden Maßnahmen führte.[3]

Geschichte

St.-Patroklus-Kirche in Löwendorf

Löwendorf zählt zu den wenigen in der Grundstruktur erhaltenen Angerdörfern in Ostwestfalen-Lippe. Der Ort wurde erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich als Leveringtorp erwähnt und gilt als eine der ältesten Besitzungen des Klosters Corvey. Löwendorfs historische Siedlungsanlage ist heute noch gut erkennbar. Um den Dorfteich verteilen sich die ältesten Höfe und die Dorfkapelle. Dazu kommt eine östliche Ausdehnung des Ortes, die an ein Straßendorf erinnert. Ein noch heute häufig anzutreffender Haustyp ist das niederdeutsche Hallenhaus als Vierständerbau.

Die Orte Löwendorf, Hohehaus, Saumer und einige weitere später wüst gefallene Orte hatten eine gemeinsame Kirche. Sie befand sich zunächst in dem später verlassenen Dorf Langenhagen, wurde jedoch bald in Löwendorf neu errichtet. Löwendorf wird 1231 als Pfarrort Leverinetrop im Archidiakonatsverzeichnis Steinheim erwähnt. Im 16. Jahrhundert wechselte die Verwaltung der Pfarrei offenbar nach Marienmünster. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Kirche in Löwendorf über die Grenzen hinaus als Wallfahrtsort bekannt, an dem sich wundersame Heilungen von Krankheiten und Gebrechen ereignet hatten.

Im Jahr 1695 veräußerten die Brüder von Kanne zu Bruchhausen mit Einwilligung des Klosters Corvey das Lehen an den Paderborner Fürstbischof von Wolff-Metternich. Dieser ließ in der Nähe des Angers von Barockbaumeister Ambrosius von Oelde ein Schloss errichten. 1813 wurde das Gut Löwendorf für 12.400 Taler an acht Bauern aus Löwendorf verkauft. Aus Sorge, dass der Besitz wieder in die Hände eines Adligen fallen könnte, rissen die Löwendorfer die Gutsgebäude ab und nutzten die Steine für die Erweiterung der Kapelle. Sie wurde 1826 zur heutigen Größe ausgebaut.[4]

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Hauptsatzung
  3. Flächen und Höhen laut Katasteramt Kreis Höxter
  4. Stadt Marienmünster - Löwendorf

Weblinks

 Commons: Löwendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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