Steinheim (Westfalen)

Steinheim (Westfalen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Steinheim
Steinheim (Westfalen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Steinheim hervorgehoben
51.859.1180
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Höxter
Höhe: 180 m ü. NN
Fläche: 75,68 km²
Einwohner:

13.169 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km²
Postleitzahl: 32839
Vorwahlen: 05233, 05284
Kfz-Kennzeichen: HX
Gemeindeschlüssel: 05 7 62 032
Stadtgliederung: 9 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 2
32839 Steinheim
Webpräsenz: www.steinheim.de
Bürgermeister: Joachim Franzke (CDU)
Lage der Stadt Steinheim im Kreis Höxter
Hessen Niedersachsen Hochsauerlandkreis Kreis Gütersloh Kreis Paderborn Kreis Lippe Bad Driburg Beverungen Borgentreich Brakel Höxter Marienmünster Nieheim Steinheim (Westfalen) Warburg WillebadessenKarte
Über dieses Bild

Steinheim (historisch auch Stenhem, Steynhem, Steinheimb oder Stenheym) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und gehört zum Kreis Höxter. Steinheim bildet ein Mittelzentrum in der Steinheimer Börde, einer der Hauptlandschaften des früheren Fürstbistums Paderborn. Diese Landschaft wurde in Sachsenzeiten Wethi-Weizengau genannt. Landschaftlich besonders reizvoll ist das hügelige Vorland des Eggegebirges.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Steinheim liegt im oberen Weserbergland inmitten des Naturparks Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald. Wichtigstes Fließgewässer ist die Emmer, die in Schieder zum Schiedersee aufgestaut wird und südlich von Hameln in die Weser mündet.

Geologie

Geothermische Karte von Steinheim

Das Gebiet der Stadt Steinheim ist in etwa gleich dem Steinheimer Beckens (nicht zu verwechseln mit dem durch Meteoriteneinschlag entstandenen Steinheimer Becken in Baden-Württemberg). Es ist eine wellige Muldenlandschaft, die von Höhenzügen begrenzt wird. In Richtung Südwesten, zum Eggegebirge hin, treten mehrere parallel verlaufende Bergkämme auf. Der Festgesteinsuntergrund wird hier wesentlich aus Ton-, Mergel-, Kalk- und Sandsteinen des Erdmittelalters bestimmt, vornehmlich aus dem Trias, Jura und der Unterkreide. Diese Sedimentgesteine sind hier zwischen einem und 1,5 km stark. Sie wurden im Lauf der Erdgeschichte herausgehoben und in zahlreiche Sättel, Mulden, Gräben und Horste zerlegt.

Gesteine des Erdaltertums (Devon, Karbon und Perm) sind im tieferen Untergrund zu finden. Lockergesteine des Eiszeitalters, also Kies, Sand und Löss, haben weite Bereiche des Steinheimer Beckens eingeebnet.

Kalksteine, Sandsteine und Tonmergelsteine des unteren und oberen Muschelkalks, sowie Abschnitte des Keupers und der Unterkreide, sind die wichtigsten Grundwasserleiter. Zum Teil sind die Grundwässer jedoch durch Lösung von Gips und Steinsalz im tieferen Untergrund stark versalzen, so dass sie nicht als Trinkwasser verwendet werden können. In Schichten des mittleren Buntsandsteins liegt bei Vinsebeck ein Mineralwasservorkommen.

Im Nordosten des Stadtgebiets herrschen fruchtbare Parabraunerden aus schluffigem Lehm bis lehmigem Schluff vor, die intensiv ackerbaulich genutzt werden. Auf Höhenzügen auf Erosionsflächen treten oft Festgesteine des Keupers (Trias) an die Oberfläche. In diesen Gebieten treten Braunerden, teilweise (Pseudogley-Braunerden auf. Südwestlich kommen auf Muschelkalkgesteinen und Gesteinen des oberen Buntsandsteins lehmig-tonige Braunerden, manchmal auch Rendzinen vor. Im Westen hat das Stadtgebiet einen kleinen Anteil am Höhenzug des Eggegebirges, dort haben sich auf nährstoffarmen Sandsteinen Braunerde-Podsole und Pseudogleye) entwickelt. Daher werden diese Gebiete lediglich forstlich genutzt. In Bachtälern sind Grünlandstandorte zu finden, da Gleye oder auch braune Auenböden vorherrschen.[2]

Das Gebiet von Steinheim eignet sich an einigen Standorten weniger, ansonsten gut bis sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpe (siehe dazu auch nebenstehende Karte)[3].

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet von Steinheim bedeckt eine Fläche von 75,68 km². Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung beträgt etwa 14,6 km, in Ostwestrichtung etwa 15,4 km.

Fläche
nach Nutzungsart[4]
Landwirt-
schafts-
fläche
Wald-
fläche
Gebäude-,
Frei- und
Betriebsfläche
Verkehrs-
fläche
Wasser-
fläche
Sport- und
Grünfläche
sonstige
Nutzung
Fläche in km² 47,62 16,99 5,74 4,25 0,63 0,37 0,09
Anteil an Gesamtfläche 62,92 % 22,45 % 7,58 % 5,62 % 0,83 % 0,49 % 0,12 %

Nachbargemeinden

Schieder-Schwalenberg
Horn-Bad Meinberg Windrose klein.svg Nieheim
Bad Driburg

Nachbargemeinden von Steinheim sind im Osten und Südosten die Stadt Nieheim, im Süden die Stadt Bad Driburg (beide im Kreis Höxter), sowie im Westen und Nordwesten die Stadt Horn-Bad Meinberg und im Norden die Stadt Schieder-Schwalenberg (beide im Kreis Lippe).

Stadtgliederung

Nach § 3 Abs. 1 ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Stadt Steinheim in folgende neun Stadtbezirke[5], die vor 1970 eigenständige Gemeinden im Amt Steinheim bzw. im Fall von Grevenhagen im Kreis Detmold waren:

Ortsteil Einwohner Gliederung von Steinheim
Steinheim (Westfalen) Ortsteile.svg
Bergheim 1.106
Eichholz 262
Grevenhagen 248
Hagedorn 112
Ottenhausen 545
Rolfzen 433
Sandebeck 880
Steinheim 8.428
Vinsebeck 1.303
Gesamt 13.317

Angegeben sind die Einwohnerzahlen nach Angaben der Stadt Steinheim und auf dem Stand vom 31. Dezember 2009.[6]

Klima

Siehe: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Geschichte

Hauptstädte und Städte des Fürstbistums Paderborn bis 1802/03 (Stand 1789):
Paderborn, Warburg, Brakel, Borgentreich | Beverungen, Borgholz, Bredenborn, Büren, Driburg, Dringenberg, Gehrden, Calenberg, Kleinenberg, Lichtenau, Lippspringe, Lügde, Nieheim, Peckelsheim, Salzkotten, Steinheim, Vörden, Willebadessen, Wünnenberg
Landadelssitze im Fürstbistum Paderborn um 1665:

Boke, Bökendorf, Borgentreich, Borgholz, Borlinghausen, Breitenhaupt, Brenken, Bühne, Dalheim, Daseburg, Dedinghausen, Desenberg, Dinkelburg, Eichholz, Eissen, Engar, Erpentrup, Essentho, Fürstenberg, Grevenburg, Hainholz, Helmern, Herbram, Herstelle, Himmighausen, Hinnenburg, Husen, Lichtenau, Liebenau, Lippspringe, Löwendorf, Lügde, Menne, Merlsheim, Natzungen, Niesen, Nordborchen, Peckelsheim, Pömbsen, Rheder, Riepen, Ringelstein, Salzkotten, Schweckhausen, Steinheim, Sudheim, Thienhausen, Thüle, Verne, Vinsebeck, Volbrexen, Wandschicht, Welda, Wehrden, Westheim, Wewer, Wintrup, Würgassen.

Das Steinheimer Becken war, wie Funde beweisen, bereits in der Jungsteinzeit, vor 6000 Jahren, besiedelt. Schon früh wurde auf den fruchtbaren Böden Ackerbau betrieben. Das Gebiet wurde in der Zeit der Geburt Christi von dem germanischen Stamm der Cherusker bewohnt. Ihr herausragender Heerführer war Arminius, der im Jahr 9 in einer Schlacht drei römische Legionen vernichtete und so die Inbesitznahme Germaniens durch die Römer stoppte.

Um 600 drangen sächsische Stämme aus dem nördlichen Deutschland in das heimische Gebiet ein und nahmen es in Besitz. Der Frankenkönig Karl der Große betrieb knapp 200 Jahre später die Christianisierung und durchsetzte das Land mit fränkischen Neusiedlern. Steinheim war eine der Urzellen der von Würzburg ausgehenden Mission. Steinheim wird zum ersten Mal um 970 in den Güterschenkungen des Klosters Corvey erwähnt. Der Fürstbischof verlieh Steinheim 1275 das Stadtrecht. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Steinheim wurde im Laufe der Geschichte mehrmals in ihrer Entwicklung zurückgeworfen, so durch die Pest, Brände und den Dreißigjährigen Krieg. Im Jahre 1618 starben 375 Menschen. Nachweislich kamen in den Jahren 1636 und 1637 - 230 Menschen an der Pest um. Vermutlich waren es noch viel mehr. Sie waren jedoch nicht in den Büchern der Pfarrei verzeichnet. Im Jahre 1637 hat der damalige Bürgermeister Homissen und der Rat der Stadt den Rochustag als Stadtfeiertag (am 16. August) eingesetzt und das Rochus-Gelübde abgelegt. Seit dieser Zeit ist die Stadt vor weiteren Pestepidemien verschont geblieben.

Der Rat der Stadt Steinheim hat im Jahre 1971 beschlossen, die Patenschaft über ein Krankendorf für Lepra- und Tuberkulosekranke in Kalemie in der Demokratischen Republik Kongo in Afrika zu übernehmen. Seitdem werden alljährlich am Steinheimer Stadtfeiertag St. Rochus Sammlungen für dieses Krankendorf durchgeführt. Darüber hinaus fertigte 1983 der Aachener Bildhauer Hubert Löneke die Skulptur St. Rochus hilft einen Kranken an, gestiftet anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens von der Spar- und Darlehnskasse eG Steinheim (seit dem 15. Juli 2011 Vereinigte Volksbank eG).

Steinheim gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Nach dem Wiener Kongress fiel die Stadt endgültig an Preußen, nachdem sie von 1806 bis 1813 dem von Napoleon gegründeten Königreich Westfalen zugeordnet war. 1945–1949 war Steinheim Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 auch durch die Bundesrepublik Deutschland.

Religionen

Die Mehrheit der Bevölkerung Steinheim ist wie im gesamten Gebiet des ehemaligen Hochstift Paderborn katholisch.

In Steinheim gibt es eine evangelische Kirchengemeinde sowie die katholischen Kirchengemeinden St. Marien in der Kernstadt und St. Dionysius im Ortsteil Sandebeck.

Ein Indiz für die Verteilung der Religionen kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Steinheimer Schüler sein. Demnach sind 36,3 % der Schüler evangelisch, 45,2 % katholisch, 7,5 % islamisch. Je 5,0 % geben an, einer sonstigen oder keiner Konfession anzugehören.[7]

Eingemeindungen

Gemäß dem „Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter“ vom 2. Dezember 1969 wurden die Gemeinden Bergheim, Eichholz, Hagedorn, Ottenhausen, Rolfzen, Sandebeck, Vinsebeck und die alte Stadt Steinheim aus dem aufgelösten Amt Steinheim sowie die Gemeinde Grevenhagen, eine Exklave des Kreises Detmold, zum 1. Januar 1970 zur Stadt Steinheim zusammengeschlossen. Die Stadt wird durch dieses Gesetz auch Bestandteil des Kreises Höxter. Das Amt Steinheim wurde aufgelöst.[8]

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Steinheim nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 um Volkszählungsergebnisse und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich für 1837 auf die „Zivilbevölkerung“, ab 1861 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Bevölkerungsentwicklung in Steinheim von 1837 bis 2007 (untere Linie: jeweiliger Gebietsstand, obere Linie: heutiger Gebietsstand)
Jahr Einwohner
18371 1.946
18611 2.284
18671 2.267
18711 2.351
18801 2.573
18851 2.660
19001 3.038
19101 3.255
Jahr Einwohner
19251 3.582
19391 3.983
19501
19501,2
5.551
10.561
19611
19611,2
6.117
10.785
19701 11.834
1975 12.124
Jahr Einwohner
1980 12.119
1985 12.014
19871 12.132
1990 12.609
1995 13.296
2000 13.981
2005 13.733
2007 13.548

1 Volkszählungsergebnis
2 Stadt Steinheim mit den Gemeinden Bergheim, Eichholz, Grevenhagen, Hagedorn, Ottenhausen, Rolfzen, Sandebeck und Vinsebeck, die zum 1. Januar 1970 zur neuen Stadt Steinheim zusammengeschlossen wurden

Politik

Stadtrat

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Stadtrates und die Kommunalwahlergebnisse seit 1975[9][10]:

2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  %
CDU 10 38,3 12 45,10 15 57,38 16 47,23 16 47,41 14 43,24 16 48,42 18 55,33
SPD 7 26,1 6 24,86 7 25,89 10 31,74 12 35,53 10 29,22 9 27,75 10 29,30
UWG1 5 21,7 5 20,17 2 7,77 2 6,56 3 10,42 7 20,25 4 11,96 5 15,37
GRÜNE 2 7,7 3 9,87 1 5,31 5 14,47
FDP 2 6,2 1 3,65 2 6,64 2 7,29 4 11,87
Gesamt2 26 100 26 100 26 100 33 100 33 100 33 100 33 100 33 100

1Unabhängige Wählergemeinschaft
2ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Seit 2004 gibt es ein Kinder- und Jugendparlament in Steinheim. Es ist weitgehend selbstständig und organisiert sowohl regional als auch international (auf EU-Ebene) jugendrelevante Projekte und Aktionen. Das „JuPa“ ist offiziell ein Organ der Stadtverwaltung und wird von drei gleichberechtigten Sprechern (Vorstand) geleitet.

Bürgermeister

Bürgermeister von Steinheim ist Joachim Franzke (CDU). Er wurde erstmals am 26. September 2004 mit 51,7 % der gültigen Stimmen gewählt und am 30. August 2009 mit 57,7 % wiedergewählt. Sein Vorgänger war Reinhard Spieß (CDU), der am 12. September 1999 mit 66,1 % der gültigen Stimmen gewählt wurde.

Wappen und Flagge

Blasonierung: „In Silber eine rote Stadtmauer mit goldenem Tor, bekrönt von drei runden Zinnentürmen, deren mittlerer doppelt gezinnt ist.“ Die Flagge ist Grün-Silber (Weiß) längsgestreift mit dem zur Stange verschobenen Stadtwappen. Das Banner ist Grün-Silber (Weiß) längsgestreift mit dem Stadtwappen oberhalb der Mitte.

Städtepartnerschaften

Steinheim besitzt Partnerstädte innerhalb der Europäischen Union. Dies sind Haukipudas in Finnland, Busko-Zdrój in Polen, Szigetszentmiklós in Ungarn und Specchia in Italien. Diese Städte treffen sich jährlich zur Town-Twinning-Konferenz, die in jedem Jahr in einer anderen Stadt stattfindet. Vom 31. August bis zum 2. September 2006 fand die Town-Twinning-Konferenz in Steinheim statt. Sie wurde nach Specchia, Szigetszentmiklós und Busko-Zdrój zum vierten Mal durchgeführt.

Mit Szigetszentmiklós besteht außerdem eine Schulpartnerschaft. Das Gymnasium Steinheim bietet jährlich Schüleraustauschprogramme nach Szigetszentmiklós an. Ein Gegenbesuch der Ungarn schließt den jährlichen Austausch ab. Außerdem werden in unregelmäßigen Abständen auch Schüleraustausche mit der Stadt Marquise (Frankreich) durchgeführt. Zudem besteht eine jahrzehntelange Partnerschaft mit Kalemie (DR Kongo).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Stadt Steinheim unterhält kein Theater. Allerdings ist die Aula im Schulzentrum so eingerichtet, dass sie auch für Theater- und Konzertveranstaltungen genutzt werden kann und 598 Sitzplätze im Zuschauerraum vorhält.

Museen

  • Die wirtschaftliche Entwicklung Steinheims ist eng verknüpft mit der Möbelfabrikation. Daher wurde 2002 das Möbelmuseum eröffnet.

Musik

In der Stadt sind sechs Chorgemeinschaften, zwei Jagdhornbläsergruppen und vier Spielmannszüge organisiert. Drei allgemeine Musikvereine und die Musikschule Steinheim runden das Angebot ab. Dazu gibt es noch die jährlichen Musikfestivals „Rock at School“ des Gymnasiums Steinheim (seit 2002) und „Still Reaching for Darkness“ der „jungen Kultur Steinheims“ (seit 2004).

Bauwerke

Blick auf Steinheim mit der Pfarrkirche St. Marien Steinheim
  • Katholische Pfarrkirche St. Marien.
  • Der Kump, Wahrzeichen der Stadt, ist ein 7 m breiter und 2,90 m tiefer runder Brunnen im Herzen der Innenstadt. Er wurde 1855 erbaut und von der ersten Steinheimer Wasserleitung aus einer höher gelegenen Quelle außerhalb der Stadt gespeist. Er diente bis 1933 als Löschwasserspeicher, Brauchwasser- und Trinkwasserentnahmestelle.
  • Bei dem 1835 errichteten Rathaus handelt es sich um einen schlichten zweigeschossigen Putzbau in spätklassizistischen Formen.
  • Die Evangelische Kirche Steinheim entstand in mehreren Schritten. An einen Backsteinbau entstand in den Jahren 1897/99 nach dem Entwurf des Baumeisters Karl Siebold aus Bethel bei Bielefeld der Kirchturm mit schieferbedeckter Haube. Im 20. Jahrhundert musste dann das Kirchenschiff aus Platzgründen in erweiterter Form neu gebaut werden.
  • Das Pfarrhaus ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach und wurde 1729 erbaut.
  • Der sogenannte Paradieshof (Detmolder Str. 24) war ehemals Sitz des bischöflichen Rentmeisters. Er entstand 1729 als mächtiger Vierständerbau mit Krüppelwalmdach und Dielentor. 1995-96 saniert, wird das Gebäude seitdem von der Elterninitiative Klabautermann e. V. als Kindergarten, Tagesstätte und Hort genutzt. In den an der Grenze zur Altstadt gelegenen Nebengebäuden sind Reste der mittelalterlichen Stadtmauer verbaut.
  • Das unweit gelegene Rentmeisterhaus (Detmolder Str. 28) präsentiert sich als spätbarocker siebenachsiger Putzbau (Fachwerk?) mit Mittelrisalit und Mansarddach. Es wurde 1767 errichtet. Die originale Haustür aus der Erbauungszeit blieb erhalten.
  • In der Innenstadt haben sich nach der in den 1970er- und 1980er-Jahren durchgeführten Stadtsanierung nur noch wenige ältere Wohnbauten erhalten. In der Regel handelte es sich hierbei schlichte giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser, die fast durchweg nach dem verheerenden Stadtbrand von 1729 entstanden waren. Besonders gut erhalten blieb Rochusstraße 22, ein Fachwerk-Dielenhaus von 1729.
  • Von der ab 1280 errichteten Stadtmauer blieb ein längeres Stück an der Straße Hinter der Mauer erhalten. Ein Teil davon wurde in den Wirtschaftsgebäuden des Paradieshofes verbaut.
  • Das von 1717 bis 1720 errichtete Wasserschloss Vinsebeck ist eine der schönsten barocken Schlossanlagen Westfalens. Die einzigartige Barockschöpfung aus dem Jahre 1720 steht auf einer quadratischen Insel, die von einer 17 m breiten, wassergefüllten Gräfte umgeben ist.
  • Das romantische Schloss Thienhausen wurde 1609 von Tönnis Wolf von Haxthausen errichtet. Das Schloss, im Tal des Holmbachs gelegen, ist ein eindrucksvolles Juwel der Weserrenaissance. Seinen Südgiebel ziert eine wertvolle Bildhauerarbeit - eine gekrönte Madonna mit einem Kind. Im Innenwinkel der zweiflügeligen Anlage ist ein quadratischer Treppenturm eingezogen; den Abschluss des Außenwinkels bildet eine Eckturm mit Kegeldach. Friedrich Wilhelm Weber lebte 20 Jahre im Schloss Thienhausen und schrieb hier sein bekanntes Versepos "Dreizehnlinden" und Annette von Droste-Hülshoff war oft zu Gast bei der Familie von Haxthausen.

Parks

Der Gutspark Breitenhaupt ist ein in Privatbesitz befindliches nicht öffentlich zugängliches Gelände von etwa 2,5 ha Größe. Ursprünglich um 1870 angelegt und 1919 erweitert besteht der Park aus einer großen Rasenfläche im Bereich einer ehemaligen Gräfteninsel, die durch Wege und Sitzgruppen sowie eine Kapelle gegliedert wird und einem Rasenrundbeet vor dem Herrenhaus und einer alleegesäumten Zufahrt.[11]

Der Schlosspark Vinsebeck ist ein in Privatbesitz befindliches Areal von etwa 2 ha Größe, das nach Voranmeldung zugänglich ist. Erstmals wurde 1718 ein Barockgarten erwähnt. Er wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde er zu einem Landschaftsgarten umgestaltet. Seit den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das barocke Erscheinungsbild weitgehend wiederhergestellt.[12]

Naturdenkmäler

Im Ortsteil Sandebeck befindet sich nicht nur Deutschlands nördlichster Vulkan, sondern sicher auch einer der kleinsten. Sein Basaltgang ist nur 10 Meter breit und 300 Meter tief. Der Vulkan von Sandebeck ist zwischen 7 und 14 Millionen Jahre alt und streng genommen ein Vulkanembryo Vulkanit, da er in der Erdkruste stecken geblieben ist. Seit 1974 steht der Basaltbruch des Sandebecker Vulkans unter Naturschutz. Den vulkanischen Erscheinungen, die den Vulkan von Sandebeck hervorgebracht haben, verdanken auch die Mineralbrunnen und Quellen in der Region ihre Existenz.

Sport

In Steinheim existieren sieben Tennisclubs und neun allgemeine Sportvereine. Weitere Vereine bieten Badminton, Basketball, Angelsport, und Handball an. Darüber hinaus gibt es einen Modellflugverein und einen Luftsportverein. Auch eine DLRG-Ortsgruppe gibt es in Steinheim.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Steinheimer Rosenmontagszug ist der größte und älteste in der Region Ostwestfalen-Lippe. Auch das Steinheimer Schützenfest, jedes Jahr im Frühsommer ausgerichtet, sowie die Steinheimer Musik- und Schlemmertage, jedes Jahr Ende April/Anfang Mai stattfindend, erfreuen sich immer größter Beliebtheit.

Blick auf die Fußgängerzone anlässlich der Schlemmertage 2011

Des Weiteren wird seit 2007 jährlich eine große Herbstkirmes, der „Reiner-Reineccius-Markt“ veranstaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Steinheim

Steinheim ist verkehrsgünstig an die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Ostwestfalenstraße (B 252) angebunden, die es Richtung Norden mit der B 1 (Richtung Paderborn und Ruhrgebiet) und der Bundesautobahn 2 (Richtung Hannover) und Richtung Süden mit der A 44 DortmundKassel verbindet. Weiterhin besteht eine direkte Anbindung an die B 239.

Der Bahnhof Steinheim liegt an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken. Er wird im Stundentakt, an Sonn- und Feiertagen alle zwei Stunden, von der S-Bahnlinie S 5 PaderbornHamelnHannover HbfHannover Flughafen bedient. Im Busverkehr bestehen Regionalverbindungen nach Höxter (über Marienmünster-Vörden), Nieheim (mit Durchbindung nach Brakel), Bad Meinberg (mit Anschluss nach Detmold) und nach Schieder-Schwalenberg sowie Wöbbel.

Ein Ortsbus verbindet die Ortsteile Ottenhausen, Vinsebeck, Bergheim und Sandebeck mit der Stadt. Das Stadtgebiet gehört zum Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter. In Richtung NRW gelten die regionalen Verbundtarife („Hochstift-Tarif“, „Der Sechser“) und der NRW-Tarif. Da es keinen speziellen S-Bahntarif gibt, wird nach Hannover der DB-Nahverkehrstarif angewendet.

Steinheim liegt an dem Europaradwanderweg R1 und den regionalen Radwanderwegen R51 und R53.

Medien

An Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt, sie berichten an sechs Tagen pro Woche über lokale Ereignisse. Der Mantel beider Zeitungen wird von den jeweiligen Hauptredaktionen aus Bielefeld bezogen. Zudem erscheint vierteljährlich im Hochstift Paderborn und dem Corveyer Land die Zeitschrift Die Warte für die Kreise Paderborn und Höxter, mit Beiträgen zur Regionalgeschichte, Literatur und Kunst.

Steinheim gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des WDR. Im Gebiet des ehemaligen Hochstifts Paderborn, zu dem auch Steinheim gehörte, gibt es seit 1991 den Radiosender Radio Hochstift, der insbesondere regionale Themen aufgreift und im Vergleich zu den überregionalen Sendern (z. B. WDR) einen höheren Höreranteil besitzt.

Öffentliche Einrichtungen

Steinheim verfügt mit dem St. Rochus-Krankenhaus bereits seit 1890 über eine wohnortnahe, leistungsfähige medizinische Versorgung. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich über den nördlichen Teil des Kreises Höxter und den südöstlichen Teil des Kreises Lippe. Das Krankenhaus ist als Teil der katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge gGmbH akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen, hat 110 Betten in den Hauptabteilungen Chirurgie und Innere Medizin und ist Notarztstandort. Ein Förderverein setzt sich seit 2001 für die Belange des Krankenhauses und die wohnortnahe Notfallversorgung ein.

Bildung

Die Stadt bietet mit Ausnahme einer Gesamtschule alle Schultypen an. Im Jahr 2007 wurden an den Schulen der Stadt mit 140 Lehrkräften insgesamt 2.265 Schüler unterrichtet, davon 29,4 % an den drei Grundschulen, 8,3 % an der Hauptschule und 23,8 % an der Realschule, 34,5 % am Gymnasium, sowie 4,0 % an der Förderschule.[4] Die Hauptschule in Steinheim wurde mit Beginn der Schulferien 2011 geschlossen.

Steinheim hat darüber hinaus mehrere Kindergärten bzw. Kindertagesstätten, und eine Musikschule.

Die nächstgelegenen Hochschulen sind die Standorte Detmold (20 km), Lemgo (25 km) und Höxter (26 km) der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Universität Paderborn (38 km).[13]

Wirtschaft

Einer der größten Arbeitgeber im Kreis Höxter ist der Aufbauhersteller Spier in Bergheim.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Pfarrer i.R. Hubert Schulte (1927–2011)
  • Heinz Becker, Geschäftsmann

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Heinz Schäfers: Vinsebeck: Kath. Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Schnell & Steiner, Regensburg 1991, ISBN 978-3795456092.

Weblinks

 Commons: Steinheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Steinheim
  3. Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage
  4. a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Steinheim
  5. Hauptsatzung der Stadt Steinheim vom 15. November 1999 in der Fassung der 4. Änderungssatzung vom 20. März 2007
  6. Webpräsenz der Stadt Steinheim: Zahlen und Fakten
  7. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Schüler an allgemein bildenden Schulen in NRW nach der Religionszugehörigkeit
  8. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter
  9. Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762032
  10. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen
  11. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Breitenhaupt
  12. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Vinsebeck
  13. Routenplaner

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