Margarethe Quidde

Margarethe Quidde
Ludwig und Margarethe Quidde

Margarethe Quidde (* 11. Juni 1858 in Königsberg (Preußen); † 25. April 1940 in München) war eine deutsche Musikerin und Schriftstellerin.

Leben

Margarethes Eltern waren Julius Jacobson, der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und Hermine Jacobson geb. Haller, eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin. Margarethe studierte von 1874 bis 1879 Klavierspiel, Komposition und Violoncello an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Auf Empfehlung von Joseph Joachim setzte sie ihr Cellostudium von 1880 bis 1882 bei Alfredo Piatti in Cadenabbia fort. Als Pianistin und Cellistin konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im Michaelis-Quartett.

1882 heiratete sie in Königsberg den Historiker Ludwig Quidde. Auf Wunsch ihres Mannes verzichtete sie auf eine öffentliche Karriere als Musikerin. Mit ihm zog sie nach Frankfurt am Main, 1886 zurück nach Königsberg und 1890 schließlich nach München. Sie betätigte sich als Schriftstellerin, Herausgeberin, Musikkritikerin und Übersetzerin. In München war sie der Mittelpunkt einer Mozart-Gemeinde. Mit ihrem Mann, der 1927 den Friedensnobelpreis erhielt, engagierte sie sich in der Friedensbewegung.

1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den Nationalsozialisten ins Schweizer Exil. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als Halbjüdin stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die Mischehe (Nationalsozialismus) mit ihrem arischen, aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt.

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