Maria Fehling

Maria Fehling
Grab Maria Fehlings im Erbbegräbnis Fehling

Maria Fehling (* 15. Februar 1890 in Lübeck; † 9. April 1929 in München) war eine deutsche Historikerin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Maria war die Tochter des Lübecker Bürgermeisters Emil Ferdinand Fehling und seiner Frau Ada Marie Caroline (1853–1906), der einzigen Tochter des Dichters Emanuel Geibel. Der Schauspieler und Regisseur Jürgen Fehling war ihr Bruder. Sie studierte Geschichte und wurde 1922 an der Universität Tübingen mit einer Dissertation über Bismarcks Geschichtskenntnis zum Dr. phil. promoviert.

Durch Vermittlung von Ida Boy-Ed erhielt sie eine Anstellung als Verlagslektorin beim Cotta-Verlag. 1925 gab sie hier einen Band der Briefe an Cotta heraus.

Sie lebte in München in einfachen Verhältnissen und stand dem Kreis um Stefan George nahe; Renata von Scheliha, mit der sie lange intensiv befreundet war, und die Brüder Berthold und Claus von Stauffenberg wurden durch sie über Albrecht von Blumenthal, ihren Freund und geistigen Berater[1], mit dem Kreis bekannt gemacht.[2]

Wie ihre Mutter, die in einem Sanatorium starb, und ihr Bruder Jürgen litt Maria Fehling unter klinischer Depression. Sie schied 1929 durch Suizid aus dem Leben und wurde im Familiengrab auf dem Lübecker Burgtorfriedhof begraben.

Nach Ansicht von Wolfgang Frommel gehörte Maria Fehling zu jenen Vergessenen, denen ihre sie überlebenden Freunde, ehe es zu spät ist, eine Stele des Erinnerns errichten sollten.[3]

Schriften

  • Bismarcks Geschichtskenntnis. Stuttgart; Berlin : J. G. Cotta'sche Buchh. Nachf. 1922 Zugl.: Tübingen, Phil. Diss.
  • (Hrg.) Briefe an Cotta. Band 1: Das Zeitalter Goethes und Napoleons 1794-1815 Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchh. Nachf. 1925 (Adolf Kröner zur Hundertjahrfeier d. Börsenvereins gewidmet)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Renata von Scheliha (Lit.), S. 116.
  2. Peter Hoffmann: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder. München: Deutsche Verlags-Anstalt 1992 ISBN 9783421065339, S. 50
  3. In: Renata von Scheliha (Lit.), S. 116.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fehling — ist der Name einer Lübecker Familie, siehe Fehling (Familie). Fehling ist der Familienname folgendert Personen: Alexander Fehling (* 1981), deutscher Schauspieler Carl Heinrich Jacob Fehling (1683–1753), sächsischer Maler und Zeichner Detlev… …   Deutsch Wikipedia

  • Fehling (Familie) — Familienwappen Fehling ist der Name einer Lübecker Familie. Mitglieder dieser Familie sind: Hermann Fehling (Chemiker) (1811–1885), Chemiker, nach ihm ist die Fehling Probe benannt Hermann Wilhelm Fehling (1842–1907) , Kaufmann und Konsul zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Gerda Glückselig — Joana Maria Gorvin als Gretchen in Faust I, 1945 Joana Maria Gorvin (eigentl. Maria Gerda Glückselig, * 30. September 1922 in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien; † 2. September 1993 in Klosterneuburg) war eine Theaterschauspielerin und Gattin von… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Fehling — Jürgen Fehling, Oktober 1945 Jürgen Fehling (* 1. März 1885 in Lübeck; † 14. Juni 1968 in Hamburg) war ein deutscher Theaterregisseur und Schauspieler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Ferdinand Fehling — Emil Ferdinand Fehling, porträtiert von Leopold von Kalckreuth …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Fehling (Chemiker) — Hermann Christian (von) Fehling (* 9. Juni 1811 in Lübeck; † 1. Juli 1885 in Stuttgart) war ein deutscher Chemiker. Er wurde durch seine Entdeckung des nach ihm benannten Nachweises für Zucker (Fehling Probe) bekannt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Wilhelm Fehling — Fehlingstein in Travemünde, enthüllt am 2. Juli 1908[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt Maria Kirche (Visby) — Sankt Maria Domkyrka Der Dom zu Visby, der auch unter dem ursprünglichen Namen Sankt Maria Kirche bekannt ist, ist die einzige verbliebene mittelalterliche Hauptkirche der alten Hansestadt Visby auf der schwedischen Insel Gotland. Sie ist seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Joana Maria Gorvin — als Gretchen in Faust I, 1945 Joana Maria Gorvin (eigentl. Maria Gerda Glückselig, * 30. September 1922 in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien; † 2. September 19 …   Deutsch Wikipedia

  • Renata von Scheliha — (* 16. August 1901 auf Gut Zessel, Landkreis Oels, Schlesien, damals Deutsches Reich, heute Polen; † 4. November 1967 in New York, USA) war eine deutsche Altphilologin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”