Miroslaw Marusyn

Miroslaw Marusyn

Miroslaw Stefan Marusyn (ukrainisch Мирослав Марусин; * 26. Juni 1924 in Knjasche, Woiwodschaft Tarnopol, Polen, heute in der Oblast Lwiw, Ukraine; † 21. September 2009 in Rom) war ein Kurienerzbischof der römisch-katholischen Kirche.

Leben

Miroslav Marusyn studierte während des Zweiten Weltkrieges im Priesterseminar in Paderborn und empfing am 2. Mai 1948 die Priesterweihe. Von 1949 bis 1951 absolvierte er ein Doktoratsstudium am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom.

Papst Paul VI. ernannte ihn 1974 zum Titularbischof von Cadi und bestellte ihn zum Apostolischen Visitator für die Ukrainer in Westeuropa und der Kurie. Die Bischofsweihe spendete ihm am 28. Juli 1974 in der Kapelle des Päpstlichen Ukrainischen Kollegs in Rom Kurienerzbischof Ivan Bucko; Mitkonsekratoren waren Bischof Platon V. Kornyljak, Apostolischer Exarch für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Volodymyr Malanczuk CSsR, Altexarch für die ukrainischen Gläubigen in Frankreich, Bischof Augustine Hornyak OSBM, Exarch für die gläubigen Ukrainer des byzantinischen Ritus in England, Joakim Segedi, Weihbischof im Bistum Križevci und Bischof Vasile Cristea AA, Apostolischen Visitator der Rumänen des byzantinischen Ritus in Europa.

Paul VI. setzte ihn 1977 in Nachfolge von Ignatius Clemens Mansourat von der Syrischen Kirche als Vizepräsident der Kommission zur Kodifikation des Ostkirchenrechts (Pontificia Commissio Codici Iuris Canonici Orientalis Recognoscendo) ein; 1987 folgte ihm Emile Eid von der Maronitischen Kirche.[1]

1982 wurde er von Papst Johannes Paul II. mit der Ernennung zum Titularerzbischof zum Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen berufen; er folgte Erzbischof Mario Brini. Miroslav Marusyn war der erste Angehörige der Ukrainischen Kirche, der ein solches hohes Amt in der Kurie innehatte.[2] 1999 war er Teilnehmer bei der Jahrestagung der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice.[3] 2001 wurde seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch stattgegeben.

Er schrieb viele liturgische und theologische Aufsätze mit wissenschaftlichen, historischen, liturgischen und biblischen Inhalten. 1984 wurde Miroslav Marusyn mit der Ehrendoktorwürde der Universität Wien ausgezeichnet.[4]

Weblinks

  • Eintrag zu Miroslaw Marusyn auf catholic-hierarchy.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. „Die Redaktionsgeschichte des CIC“, Universität Tübingen, eingesehen am 22. September 2009
  2. „The Ukrainian Weekly 1982-40“, Google Books, eingesehen am 22. September 2009
  3. „Ansprache Papst Johannes Paul II. bei der Sonderaudienz für die Mitglieder der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice“, Vatikan, 10. September 1999
  4. „EhrendoktorInnen der Universität Wien im 20. und 21. Jahrhundert“, eingesehen am 22. September 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Antonio Ignacio Velasco García — SDB (* 17. Januar 1929 in Acarigua, Venezuela; † 6. Juli 2003 in Caracas) war Erzbischof von Caracas von 1995 bis 2003. Leben Antonio Ignacio Velasco García trat 1944 der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Los Teques bei und legte… …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbistum Paderborn — Erzbistum Paderborn …   Deutsch Wikipedia

  • Giovanni Tonucci — (* 4. Dezember 1941 in Fano, Provinz Pesaro und Urbino, Italien) war ein vatikanischer Diplomat und ist amtierender Prälat der Territorialprälatur Loreto …   Deutsch Wikipedia

  • Jean-Claude Périsset — (* 13. April 1939 in Estavayer le Lac, Kanton Freiburg, Schweiz) ist ein römisch katholischer Erzbischof und Apostolischer Nuntius in Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Theologische Fakultät Paderborn — Vorlage:Infobox Hochschule/Studenten fehltVorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Theologische Fakultät Paderborn Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Émile Eid — (* 15. März 1925 in Mazraat El Dahre, Libanon; † 30. November 2009) war Kurienbischof der Maroniten. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Luigi Pezzuto — Erzbischof Luigi Pezzuto Luigi Pezzuto (* 30. April 1946 in Squinzano, Provinz Lecce, Italien) ist römisch katholischer Erzbischof und vatikanischer Diplomat. Leben Luigi Pezzuto empfing am 25. Septembe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”