- Max von Hausen (Architekt)
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Max von Hausen (* 25. Oktober 1919 in Münster (Westfalen); † 9. März 1995 auf Lanzarote) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Max von Hausen wurde als erstes von acht Kindern in Münster geboren. Nach der Schulzeit und einer Maurerlehre im elterlichen Bauunternehmen besuchte er bis 1937 die Staatsbauschule Münster mit Seminaren bei Gustav Wolf und Hugo Kükelhaus. Nach dem Kriegsdienst in Russland und der Kriegsgefangenschaft (1940–1943) begann er ab 1944 ein Architekturstudium an der Hochschule für Baukunst und bildende Künste Weimar, u.a. bei Gustav Hassenpflug. 1947–1949 setzte er sein Studium an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei Egon Eiermann fort, der ihn nach den Erfahrungen im Dritten Reich entscheidend im Zugang zu einer neuen, lebendigeren Architektur prägte. Ab 1950 konnte er erste Projekte im heimischen Münster realisieren, so auch das unkonventionelle Wohnhaus des Studienrates Ludwig Klockenbusch, der den jungen Architekten auch zu einem Gegenentwurf für ein neues Stadttheater in Münster ermunterte. Von Hausen schloss sich daraufhin 1952 mit Harald Deilmann, Ortwin Rave und Werner Ruhnau zum Architektenteam zusammen, das bis 1955 bestand. Nach erfolgreicher Ausführung des Theaterbaus gelang es dem Architektenteam, auch den Wettbewerb zum Neubau des Stadttheaters Gelsenkirchen zu gewinnen, den später Ruhnau federführend umsetzte.
Während Deilmann und Ruhnau eigene Büros gründeten, entwickelte sich ab 1959 zwischen Ortwin Rave (1921–1992), der in Braunschweig studiert hatte, und von Hausen eine lebenslange Büropartnerschaft, in der sie bis 1987 zahlreiche Profan- und Sakralbauten sowie Entwürfe für Möbel und Skulpturen ausführten, darunter auch das Kleine Haus Münster, Kirchen, verschiedene Wohn- und Bürobauten sowie Siedlungen. Von 1972 bis 1989 lehrte von Hausen an den Kunstakademien Düsseldorf und Münster. Aus der 1943 geschlossenen Ehe mit Maria Agnes Isabella gingen drei Söhne hervor.
Werk
- 1951: Wohnhaus Klockenbusch in Münster, Kapitelstraße 51
- 1952: Wohnhaus Habig in Herdecke
- 1953: Wohnhaus Brüggemann in Neheim-Hüsten
- 1956: Wohnhaus und Augenarztpraxis Dr. Vera Fuhler in Meppen
Im Architektenteam:
- 1954–1956: Stadttheater Münster (mit Harald Deilmann, Ortwin Rave, Werner Ruhnau)
- 1956–1959: Stadttheater Gelsenkirchen (mit Ortwin Rave, Werner Ruhnau)
- 1968–1971: Kleines Haus Münster (mit Ortwin Rave, Werner Ruhnau)
In Partnerschaft mit Ortwin Rave:
- 1958–1960: Rathaus Neubeckum[1]
- 1961: Haus Foto Eick in Emsdetten
- 1963: Antropos-Institut in Sankt Augustin
- 1963–1965: Siedlung Schlesienstraße in Münster (jüngstes Baudenkmal der Stadt Münster)
- 1965: Arnold-Janssen-Kolleg in Münster (2011 abgerissen)
- 1965: Bürogebäude Rote Erde in Münster (2011 abgerissen)
- 1965–1967: Rincklake van Endert-Haus in Münster, Rothenburg
- 1967: katholische Kirche St. Bonifatius in Moers-Asberg
- 1972: Gebäude für den Kunstverein in Münster (2010 abgerissen)
- 1971–1974: katholische Thomas-Morus-Kirche in Münster
Literatur
- Nils Gutschow, Gunnar Pick: Bauen in Münster. F. Coppenrath Verlag, Münster 1983, ISBN 3-88547209-0.
- Gisela Nuland, Christoph von Hausen: Max von Hausen, Architekt und Künstler (1919–1995). Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-00218-3.
- Sylvaine Hänsel, Stefan Rethfeld: Architekturführer Münster. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-496-01276-4.
Einzelnachweise
- ↑ Fred Kaspar: Das Rathaus Neubeckums. Architektur als ein Identifikation stiftendes Zeichen. Auch nach dem Abbruch des städtischen Aufbruchs? In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, Jahrgang 2009, Nr. 1.
Kategorien:- Deutscher Architekt
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