Metavauxit

Metavauxit
Metavauxit
Vauxit und Metavauxit - Llallagua, Bolivien.jpg
Vauxit und Metavauxit aus Llallagua, Bolivien
Chemische Formel Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O
Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
8.DC.25 (8. Auflage: VII/D.09-20) (nach Strunz)
42.11.11.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m [1]
Farbe farblos, weiß, blaßgrün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3
Dichte (g/cm3) 2,345
Glanz Glasglanz, Seidenglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde
Spaltbarkeit
Habitus prismatische bis nadelige Kristalle
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,550 ; nβ = 1,561 ; nγ = 1,577 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,027 [2]
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ zweiachsig positiv

Metavauxit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O[3] und entwickelt prismatische bis nadelige Kristalle, aber auch parallel- bis radialstrahlige Mineral-Aggregate von weißer oder blaßgrüner Farbe. Auch farblose Metavauxite sind bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Metavauxit 1927 in der „Siglo Veinte Mine“ (Llallagua Mine) bei Llallagua in Bolivien und beschrieben durch Samuel George Gordon (1897-1953) der als weiteres neues Mineral dieser Fundstätte auch den Vauxit und den Paravauxit beschrieb.[4][5]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Metavauxit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxylgruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen, (OH, etc.):RO4 = 1:1 und < 2:1“ zu finden, wo er zusammen mit Ferristrunzit, Ferrostrunzit und Strunzit die unbenannte Gruppe „8.DC.25“ bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Metavauxit in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)4(XO4)3Zq • x(H2O)“, wo er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe „42.11.11“ bildet.

Modifikationen und Varietäten

Die Verbindung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O ist dimorph, das heißt sie kristallisiert neben dem monoklinen Metavauxit noch als trikliner Paravauxit.

Bildung und Fundorte

Metavauxit bildet sich als Sekundärmineral in der Oxidationszone von Zinn-Adern. Dort tritt es in Paragenese mit Vauxit, Paravauxit, Wavellit und Quarz auf.

Bisher konnte Metavauxit außer an seiner Typlokalität, der „Siglo Veinte Mine“ (Llallagua Mine)“ bei Llallagua, nur noch in der ebenfalls im Departamento Potosí liegenden „Tazna Mine“ bei Cerro Tazna nachgewiesen werden (Stand: 2009). [2]

Kristallstruktur

Metavauxit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/c mit den Gitterparametern a = 10,22 Å; b = 9,56 Å; c = 6,94 Å; β = 97,9°[6] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Metavauxite (englisch)
  2. a b c Mindat - Metavauxite (englisch)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. JSTOR - Vauxite and Paravauxite, two new minerals from Llallagua, Bolivia by Samuel G. Gordon (englisch)
  5. Memorial of Samuel George Gordon (englisch, PDF 542,7 kB)
  6. American Mineralogist Crystal Structure Database - Metavauxit (englisch, 1967)

Literatur

Weblinks

 Commons: Metavauxite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paravauxit — Paravauxit, Fundort: Bolivien Chemische Formel Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate 8.DC.30 (8. Auflage: VII/D.10 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Strunzit — Nadeliger Strunzit aus Hagendorf, Oberpfälzer Wald, Bayern, Deutschland Chemische Formel MnFe23+[OH|PO4]2 • 6H2O Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Phosphate, Arsenate, Vanadate — Die Phosphate, Arsenate, Vanadate in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse VII dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse bei den Phosphaten aus den Unterklassen 37 (Wasserfreie saure Phosphate),… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Vauxit — Bläuliche, radialstrahlige Vauxitkristalle aus der Siglo Veinte Mine, Llallagua, Potosí, Bolivien Chemische Formel Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 6 H2O Mineralklasse …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”