Michael Hugo

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Michael Hugo (* 1962 in Karl-Marx-Stadt) ist ein deutscher Menschenrechtler, Ausländerbeauftragter und seit seiner Jugend im politisch-sozialen Bereich tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Unter anderem arbeitete er fast zehn Jahre als Küster, Koch und Hilfspfleger in Weimar und studierte Theologie im Fernkurs am Theologisch-Philosophischen-Studium Erfurt. Er gehörte zur unabhängigen Friedensbewegung, war Kriegsdiensttotalverweigerer und wurde vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) u.a. im „Operativen Vorgang (OV) Kreuz“ bearbeitet.

Schon zu Zeiten des SED-Regimes war er in der kirchlichen Ausländerarbeit tätig und engagierte sich während der friedlichen Revolution 1989 beim Neuen Forum Weimar. 1990 wurde er vom Weimarer Kommunalparlament als Ausländerbeauftragter sowie 1992 von den Thüringer Ausländerbeauftragten zu ihrem Landessprecher gewählt. Hugo engagierte sich insbesondere für die Gleichbehandlung der Ost- mit den West-Gastarbeitern, für einen innergesellschaftlichen Dialog zwischen Einheimischen und Zugewanderten und für interreligiöse Gespräche zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. 1993/94 war er der Initiator und Konzeptentwickler für den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar[1]. Als 1994 der vormalige Weimarer SED-Bürgermeister die Oberbürgermeisterwahl gewann, trat er von seinem Amt zurück.

Von 1994 bis 1997 entwickelte er im Büro der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg unter anderem Anti-Diskriminierungskonzepte, z. B. für die brandenburgische Polizei. Von 1998 bis 2007 leitete Michael Hugo Projekte zur beruflichen Integration von Zugewanderten und war ehrenamtlicher Geschäftsführer beim Rostocker Verein Diên Hông. Seit Januar 2008 leitet er den Integrationsfachdienst Migration in der Region Mittleres Mecklenburg und Nordvorpommern in Trägerschaft von migra e.V. (Rostock), dessen ehrenamtlicher Geschäftsführer er ist[2].

2007 wurde Hugo von Sozialminister Erwin Sellering als Mitglied in den Integrationsbeirat des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Förderung der Integration von Migranten berufen. Michael Hugo ist im Ehrenamt Mitglied des Vorstandes des Interkulturellen Rates in Deutschland[3], Gründungsmitglied der Rostocker Bürgerinitiative Bunt statt braun e.V., Mitglied in den Fördervereinen von Pro Asyl, Kloster Alexanderdorf und der Gesellschaft für bedrohte Völker und u. a. Mitglied der Paul-Schneider-Gesellschaft Weimar e.V., Er ist Mitglied im Interreligiösen Gesprächskreis Rostock, der unter dem Dach der Evangelischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern Muslime, Juden und Christen vereint. Seit Frühjahr 2008 studiert Hugo berufsbegleitend Sozialpädagogik (Dipl.) am Institut für Weiterbildung an der Hochschule Neubrandenburg.

Auszeichnungen

  • 2000 wurde Hugo mit der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstmedaille)[4] durch Bundespräsident Johannes Rau ausgezeichnet.
  • 2003 erhielt er mit dem Verein Diên Hông durch Johannes Rau den Integrationspreis des Bundespräsidenten.
  • Den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis erhielt Hugo [5] durch SPD-Bundesvorsitzenden Gerhard Schröder für seinen „unermüdlichen Einsatz ... für die Unterstützung und die Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern“ und seine öffentlichen Stellungnahmen „gegen den Rechtsextremismus“.

Pressespiegel (Auswahl)

Werke

  • Michael Hugo: Bunt statt Braun: Strategien gegen „Rechts" am Beispiel der Hansestadt Rostock. In: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im vereinten Deutschland, Friedrich-Ebert-Stiftung, März 2000, http://library.fes.de/fulltext/asfo/00659006.htm

Einzelnachweise

  1. Stadt Weimar - Menschenrechtspreis
  2. Aktueller Vorstand des migra e.V. (zuletzt aufgerufen am 22. September 2009)
  3. Interkultureller Rat in Deutschland - Aktueller Vorstand (zuletzt aufgerufen am 22. September 2009)
  4. Vereinsgeschichte Diên Hông
  5. Bündnis 90/Die Grünen Rostock - Michael Hugo, Projektleiter, Geschäftsführer, Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2000, Gustav-Heinemann-Preisträger 2001

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