Michael Winkler

Michael Winkler

Michael Peter Winkler (* 7. August 1957 in Würzburg) ist ein deutscher Kolumnist und Autor von politischen Schriften, Science-Fiction- und Fantasy-Romanen. Er schreibt regelmäßig Artikel für rechtsextreme Webseiten. Er trat 2005 mit einer öffentlichen Holocaustleugnung hervor, für die er 2008 rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Abitur und Wehrdienst begann Winkler in Würzburg ein Physikstudium, das er 1985 als Diplom-Physiker abschloss. Von 1986 bis 2002 war er als Softwareentwickler und Programmierer tätig. Arbeitslos ab 2003, widmete er sich von nun an seinem Hobby, dem Schreiben. Winkler bezeichnete sich als CSU-Mitglied, ist aber parteipolitisch nicht aktiv.

Publizistische Tätigkeit

Webseite

Winkler betreibt eine umfangreiche Webseite im Stil eines Weblogs. Seit 2004 erscheint wöchentlich eine längere Kolumne, der Pranger, seit 2005 veröffentlicht er tägliche Tageskommentare zu aktuellen Themen. Er stellt diese Texte auch rechtsextremen Webseiten zur Verfügung, etwa Altermedia, Der Nonkonformist, freies-volk.org, volksfront-medien.org, weltnetzladen.com und anderen.

Positionen

Winkler vertritt in seinen Texten ein konservatives bis rechtsextremes Weltbild, angereichert mit zahlreichen Elementen aus Bereichen wie Antisemitismus, Verschwörungstheorien, Antikapitalismus, Antikommunismus und Geschichtsrevisionismus. Er erwartet einen baldigen Zusammenbruch der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Ordnung und rät seinen Lesern, sich darauf (z. B. durch Anlegen von Lebensmittelvorräten und Kauf von Edelmetallen) vorzubereiten.[1] Er ist Anhänger von Präventivkriegsthese und Dolchstoßlegende, Befürworter einer Diktatur und bezeichnet sich selbst als Monarchist.

Holocaustleugnung

Am 10. Mai 2005 veröffentlichte Winkler auf seiner Webseite unter dem Titel "Das Undenkbare" einen Pranger indem er sich in zustimmender Weise mit den Thesen einiger Holocaustleugner auseinandersetzte und die Opferzahlen des Holocaust stark reduzierte und das Tagebuch der Anne Frank als Fälschung bezeichnete. Ein Leser erstattete daraufhin Anzeige. Am 1. Juni 2006 fand an Winklers Wohnsitz eine Hausdurchsuchung statt bei der belastendes Material sichergestellt wurde. Am 27. Juni 2007 wurde er vom Amtsgericht Würzburg zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je zehn Euro verurteilt. Winkler ging in Berufung, ein Jahr später, am 19. August 2008 wurde vom Landgericht Würzburg das Strafmaß auf 120 Tagessätze erhöht.[2]

Den beanstandeten Text hat Winkler inzwischen von seiner Webseite entfernt, den Titel ließ er jedoch farblich markiert stehen. Der Kommentar dazu weist Leser darauf hin, dass der Text durch staatliche Zensur verboten worden sei.[3] In einem anderen Text seines Prangers von 2008 zweifelt Winkler den Holocaust weiterhin öffentlich an: Wer in den Vernichtungslagern, die er „gruselig arrangierte Museen des Schauderns“ nennt, nach den Überresten der Holocaustopfer suche, werde dafür bestraft, „selbst wenn er absolut nichts gefunden hat.“ [4]

In einem weiteren Prangertext beschreibt Winkler seinen Strafprozess als einen „politischen Prozess“, in dem das Urteil willkürlich gefällt worden sei. Dabei erwähnt er den Leuchter-Report als „völlig irrige Ansicht“ eines „ausgewiesenen Kenners der amerikanischen Hinrichtungs-Gaskammern“; ihm sei es dagegen darum gegangen, „daß dieser deutsche Pseudo-Staat den Holocaust als existenzerhaltendes Staats-Dogma braucht“.[5]

Im Sommer 2011 berichtete Winkler, es habe eine weitere Hausdurchsuchung stattgefunden[6]

Vorträge

Winkler versucht, mit Vorträgen seiner Texte, etwa zur „Weltlage“, bekannter zu werden und Geld zu verdienen. Er wurde des öfteren von Veranstaltern wieder ausgeladen, nachdem diese von seinem rechtsextremen Hintergrund erfuhren.[7] Dies führte mitunter zu Morddrohungen aus der rechtsextremen Szene gegen Veranstalter oder Absagende.[8]

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelbelege

  1. Andrea Röpke, Maik Baumgärtner (SZ, 28. Juli 2009): Neonazis im Internet: Aufrüsten für den Krisenfall
  2. Mainpost, 21. August 2008: Würzburg: Physiker verharmlost Holocaust: Geldstrafe
  3. Michael Winkler: Pranger/Archiv, „Das Undenkbare“
  4. Michael Winkler, Pranger, 6. August 2008: Jagt diesen Staat zum Teufel
  5. Michael Winkler: Ein politischer Prozeß
  6. „Tageskommentar“ vom 8. Juli 2011
  7. Robert Andreasch (10. Juni 2009): Michael Winkler-Veranstaltung im Münchner Westend angekündigt
  8. Jens Raab (Main-Netz, 13. November 2009): Morddrohungen nach Vortrags-Absage; Redok: Morddrohungen gegen Bürgermeister

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