Mélo

Mélo
Filmdaten
Deutscher Titel Mélo
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Alain Resnais
Drehbuch Alain Resnais
Produktion Marin Karmitz,
Catherine Lapoujade
Musik Philippe-Gérard
Kamera Charles Van Damme
Schnitt Albert Jurgenson
Besetzung

Mélo ist ein französisches Filmdrama des Regisseurs Alain Resnais aus dem Jahr 1986. Als literarische Vorlage diente das gleichnamige Theaterstück (1929) von Henri Bernstein.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Paris 1926: Die alten Studienfreunde Marcel und Pierre treffen sich eines Abends, um alten Zeiten zu gedenken. Beide sind Violinisten. Doch während Marcel ein berühmter Virtuose und Weltenbummler geworden ist, begnügt sich Pierre mit einem kleinen Orchester und seinem ruhigen Leben mit seiner Frau Romaine, die er stets „Maniche“ nennt. Als diese den sensiblen Marcel beim gemeinsamen Abendessen kennenlernt, sind beide schnell voneinander fasziniert. Sie beginnen eine Affäre.

Als Marcel zu einer Konzertreise aufbrechen muss, hofft er, Romaine werde bei seiner Rückkehr frei für ihn sein. Um ihren Mann Pierre loszuwerden, beschließt Romaine, ihn langsam zu vergiften. Während Pierre sich von Tag zu Tag schlechter fühlt, kümmert sich Romaines schüchterne Cousine Christiane liebevoll um ihn. Romaine wird schließlich ungeduldig und erste Gewissensbisse machen sich in ihr breit. Die treuherzige Art ihres Gatten, die im starken Kontrast zur Reserviertheit ihres Geliebten steht, stürzen sie in eine emotionale Krise. Verzweifelt begeht sie schließlich Selbstmord in der Seine.

Pierre heiratet daraufhin Christiane und bekommt mit ihr ein Kind. Drei Jahre später treffen er und Marcel erneut aufeinander. Um Pierres Andenken an Romaine nicht zu beschmutzen, schwört Marcel, dass zwischen ihm und Romaine nie etwas gewesen sei. Zuletzt spielen sie gemeinsam Musik, Marcel an der Violine und Pierre am Klavier.

Hintergrund

Henri Bernsteins gleichnamiges Theaterstück von 1929 war sowohl in Paris als auch in New York seinerzeit ein großer Erfolg und wurde bereits mehrfach verfilmt, u. a. auch 1952 mit Maria Schell unter dem Titel Der träumende Mund. Regisseur Alain Resnais hat Mélo im Stil eines Boulevardstücks in nur 20 Tagen filmisch in Szene gesetzt. Er arbeitete dabei zum dritten Mal mit der gleichen Besetzung zusammen. Bereits für die Filme Das Leben ist ein Roman (La vie est un roman, 1983) und Liebe bis in den Tod (L'amour à mort, 1984) hatte Resnais die Schauspieler Sabine Azéma, Pierre Arditi, André Dussollier und Fanny Ardant für die Hauptrollen verpflichtet. Sabine Azéma und Pierre Arditi erhielten für ihre Leistungen in Mélo jeweils einen César.

Am 3. September 1986 feierte Mélo seine Premiere in Frankreich. In Deutschland kam der Film am 28. Januar 1988 in die Kinos.

Kritiken

„Überzeugend besetzte, detailgenaue Verfilmung eines bekannten Boulevard-Stückes, die die Theaterillusion zum Thema macht und dem Wirkungsmechanismus des Melodrams auf die Spur zu kommen versucht. Ein faszinierender Versuch, mit stilisierten Mitteln dem Motiv der Sinnsuche auch hinter trivialen Formen nachzuspüren.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Ironisch distanziert und voller Lust am Experiment. […] Ein Kinogenie macht Theater wunderbar!“

Cinema[2]

„Obwohl Mélo überschaubar erscheint, […] ist schwer zu verstehen, worum es eigentlich geht […]. Unglücklicherweise, setzt die Anfangsszene des Films den Maßstab sehr hoch, dem nichts, was darauf folgt, gerecht werden kann. […] Herausragend unter den Nebendarstellern ist Fanny Ardant. Stark, groß, leicht reserviert, verleiht sie ihrer kleinen Rolle mehr verheißungsvolle, mysteriöse Bedeutung, als es eigentlich für diese Rolle vorgesehen war.“

Vincent Kenby, The New York Times[3]

„Resnais […] hat hiermit vielleicht nicht seinen besten Film gedreht, aber da ist etwas an Mélos tragischer Romanze, dass einen in den Bann schlägt.“

Desson Howe, The Washington Post[4]

Auszeichnungen

César

Gewonnen:

Nominiert:

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand für die deutsche Erstaufführung (28. Januar 1988).[5]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Romaine Belcroix Sabine Azéma Evelyn Maron
Christiane Levesque Fanny Ardant Gisela Fritsch
Pierre Belcroix Pierre Arditi Joachim Kerzel

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. Cinema.de
  3. "Mélo […] though it appears to be limpid, […] it's difficult to understand what it is about […]. Unfortunately, the film's opening scene sets such a high standard that nothing that follows can come up to it. […] Chief among the supporting players is Fanny Ardant. Strong, tall, slightly forbidding actress that she is, she invests her small role with more ominous, mysterious import than was ever written into it.", New York Times
  4. "Resnais […] may not have made his most brilliant film but there's something about Mélo’s tragic romance that keeps you in a spell.", Washington Post
  5. Synchronkartei

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