Vorsicht Sehnsucht

Vorsicht Sehnsucht
Filmdaten
Deutscher Titel Vorsicht Sehnsucht
Originaltitel Les herbes folles
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Alain Resnais
Drehbuch Alex Réval,
Laurent Herbiet
Produktion Jean-Louis Livi
für F comme Film
Musik Mark Snow
Kamera Eric Gautier
Schnitt Hervé de Luze
Besetzung

Vorsicht Sehnsucht ist eine französische Literaturverfilmung von Alain Resnais aus dem Jahr 2009. Sie basiert auf dem Roman "L’Incident" von Christian Gailly aus dem Jahr 1996.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Kurz nachdem sich die Zahnärztin und Hobbypilotin Marguerite Muir ein teures Paar Schuhe gekauft hat, wird ihr von einem Skater die Handtasche entrissen. Marguerite ist jedoch zu geschockt, um den Diebstahl sofort anzuzeigen – sie tauscht die Schuhe um. Nur wenig später findet der Hausmann Georges Palet vor seinem Auto das von dem Dieb weggeworfene Portemonnaie Marguerites. Er versucht, die Inhaberin telefonisch zu erreichen. Er beginnt sich für die Frau zu interessieren, die er nur von zwei ganz unterschiedlichen Passbildern her kennt: Auf dem in ihrem Personalausweis schaut sie ernst, während sie auf dem im Pilotenschein lächelt. Da er sie nicht erreichen kann, gibt er das Portemonnaie auf der nächsten Polizeidienststelle ab.

Kurze Zeit später – Georges sitzt gerade mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Kindern beim Abendessen – ruft Marguerite an und bedankt sich bei Georges. Ein persönliches Treffen, das er geradezu einfordern will, lehnt sie jedoch ab, worauf Georges unbeherrscht reagiert. Am nächsten Tag begibt er sich zu ihrer Wohnung, wo er einen Entschuldigungsbrief hinterlegt. Er schreibt Marguerite nun öfter, sie antwortet kurz und ablehnend. Seine Mitteilungen auf ihrem Anrufbeantworter ignoriert sie, bis sie ihn eines Tages telefonisch auffordert, er möge sie in Ruhe lassen. Am nächsten Tag sind alle Reifen an ihrem Auto aufgeschlitzt. Marguerite geht zur Polizei und bittet die Beamten, Georges zuzureden, sie bitteschön in Ruhe zu lassen. Von einer Anzeige will sie absehen.

Die Intervention der Polizei zeigt Wirkung, Georges versucht Marguerite zu vergessen. Die wiederum sucht nun ihrerseits den Kontakt zu Georges und ruft ihn an. Sie hat seine Frau Suzanne am Apparat, die ihr erzählt, dass Georges im Kino sei und sich dort Die Brücken von Toko-Ri ansehe. Marguerite fährt zum Kino und überredet Georges zu einer Aussprache in einem Café, die zunächst positiv verläuft. Als Marguerite aber die Einladung zu einem gemeinsamen Flug mit Georges und seiner Frau ausspricht, verlässt dieser enttäuscht das Café.

Marguerite sieht sich daraufhin nicht in der Lage zu arbeiten und wird von ihrer Freundin und Kollegin Josépha aufgebaut. Sie besuchen eine Galerie, wo Marguerite sich spontan entschließt, bei Georges zu Hause vorbeizufahren. Dort trifft sie auf Suzanne und die beiden Frauen unterhalten sich. Josépha wartet im Auto und wird von dem betrunken heimkehrenden Georges überrascht und geküsst. Sie gehen zusammen ins Haus, wo der Anblick von Marguerite Georges wütend macht – er setzt sie vor die Tür. Trotzdem lädt Marguerite Georges und Suzanne zu einer Flugstunde ein. Beide kommen auf die persönliche Bitte von Josépha zum Hangar, wo Georges austreten geht und anschließend den Hosenschlitz nicht wieder schließen kann. Auf dem Gang trifft er danach auf Marguerite und die beiden küssen sich.

Obwohl Fin (= Ende) eingeblendet wird, läuft die Handlung weiter.

Marguerite, Georges und Suzanne unternehmen einen Rundflug mit Marguerite am Steuer und Georges auf dem Nebensitz. Nachdem Marguerite Georges das Steuer überlassen hat, entdeckt sie seine offene Hose, was Georges so unangenehm ist, dass er das Steuer verreißt. Das Flugzeug erscheint nun von außen wie bei einem Kunstflug, obwohl es dafür nicht geschaffen ist. Der Film endet mit einem Mädchen, das seine Mutter fragt, ob es auch Kroketten zu essen kriegen würde, wenn es eine Katze wäre („Maman, quand je serai un chat, je pourrai manger des croquettes?“).

Kritik

Variety vermutete, dass Vorsicht Sehnsucht ein Film für Resnais-Fans sei, jedoch möglicherweise außerhalb der Arthouse-Szene kaum Beachtung finden werde.[1] Resnais habe aus der Romanvorlage eine oft schwer zu fassende, aber kaum fehlgeleitete Filmversion geschaffen.[2]

Reel Film bewertete Vorsicht Sehnsucht als exzentrischen und eigentlich nicht ansehbaren Versuch eines Films, der mit zunehmender Dauer keine Handlung mehr aufweise. Am Ende sei der Film ein „hoffnungslos fehlgeleitetes und durch und durch langweiliges Stück, das selbst Resnais’ untergebenste Fans kaum überzeugen dürfte.“[3]

Auszeichnungen

Vorsicht Sehnsucht war im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2009 vertreten. Alain Resnais wurde dort mit dem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „‚[Wild] Grass‘ should spread abundantly among the auteur's enthusiasts, but probably won't grow far outside the arthouse lawn“. Vgl. Jordan Mintzner: Wild Grass Review auf variety.com
  2. „… the director … transforms [the novel] into his own, often elusive, but rarely misguided dramatic vision“ Vgl. Jordan Mintzner: Wild Grass Review auf variety.com
  3. „By the time the movie arrives at its laughably baffling final line […] Les herbes folles has cemented its place as a hopelessly misguided and thoroughly dull piece of work that's unlikely to hold much appeal for even Resnais' most ardent fans.“ Vgl. reelfim.com

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