- Naokos Lächeln (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Naokos Lächeln Originaltitel Noruwei no Mori
(ノルウェイの森)Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch Erscheinungsjahr 2010 Länge 133 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Trần Anh Hùng Drehbuch Trần Anh Hùng Produktion Shinji Ogawa Musik Jonny Greenwood Kamera Mark Li Ping Bing Schnitt Mario Battistel Besetzung - Ken’ichi Matsuyama: Toru Watanabe
- Rinko Kikuchi: Naoko
- Kiko Mizuhara: Midori
- Reika Kirishima: Reiko Ishida
- Kengo Kora: Kizuki
- Eriko Hatsune: Hatsumi
- Tetsuji Tamayama: Nagasawa
Naokos Lächeln (jap. ノルウェイの森, Noruwei no Mori) ist ein japanischer Film des Regisseurs Trần Anh Hùng aus dem Jahr 2010. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman Naokos Lächeln von Haruki Murakami.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe in Aufruhr. Toru, Naoko und Kizuki kannten sich schon seit ihrem dritten Lebensjahr, und sie verband eine innige Liebe und Vertrautheit. Zusammen verbrachten die Jugendlichen ihre Zeit - bis sich Kizuki mit 17 das Leben nahm. Völlig verstört von diesem unfassbaren Ereignis, verlässt Toru seinen Heimatort und geht als Student nach Tokio. Als Midori in sein Leben tritt, ein offenes, temperamentvolles und sehr selbstbewusstes Mädchen und damit all das, was Naoko nicht sein kann, muss sich Toru zwischen seiner Vergangenheit und seiner Zukunft entscheiden.
Veröffentlichung
Naokos Lächeln feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig im September 2010 im Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Am 11. Dezember 2010 kam er in die japanischen Kinos.[1] Der Film startete am 30. Juni in den deutschen Kinos.
Rezeption
Ralf Blau vom Filmmagazin Cinema gab dem Film die Bestnote und bezeichnete ihn als „melancholisches Meisterwerk von bestechender Schönheit und Klarheit“. Es gelinge dem Regisseur „meisterhaft, die einfache Sprache des Buches in ebenso sinnliche wie poetische Bilder zu übertragen“.[2] Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Der ruhig entwickelte, zwischen poetischen Naturaufnahmen und realistischer Erkundung des Lebensalltags angesiedelte Film erzählt von der Schönheit wie Gefährdung der Jugend und spiegelt metaphorisch zugleich die Befindlichkeit einer ganzen Generation.“[3] Julia Teichmann von der katholischen Filmzeitschrift film-dienst lobte insbesondere die Musik sowie die Kameraführung. Kostüm und Ausstattung seien detailgenau den 1960er Jahren nachempfunden.[4] Generell erhielten die Kameraführung von Mark Li Ping Bing und der musikalische Beitrag von Jonny Greenwood sehr gute Kritiken.[5][6][7] Björn Becher von Filmstarts.de lobte zudem die Leistung der Hauptdarsteller. Allerdings falle es dem Zuschauer schwer, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen und die Gefühle nachzuvollziehen, da die Szenen zu abgehackt wirkten.[6] Heiko Thiele von Filmreporter.de bewertete den Film negativ. So sei die schauspielerische Leistung zwar sehr gut und auch die Bilder seien beeindruckend, allerdings lasse der Regisseur die Geschichte durch seine Erzählweise langweilig wirken.[8] Von Mark Schilling von der Japan Times wurde der Film mit 2,5 von 5 Sternen mäßig bewertet. Gelobt wurde insbesondere die Leistung von Eriko Hatsune als Nagasawas Ex-Freundin.[9] Peter Bradshaw vom britischen Guardian besprach den Film als „sinnlich“ und „wunderschön“. Insgesamt vergab er 4 von 5 Sternen.[7]
„Obwohl über zwei Stunden lang, versammelt der Film nur Bruchstücke von Murakamis Roman, doch die Splitter sind so vollkommen geschliffen, dass sie dennoch bis ins Herz schneiden. In Leid könne sich Schönheit verbergen, sagt Tran über sein Werk. Die Bedeutung seiner Worte zeigt Naokos Lächeln.“
– Lida Bach[10]
„Alles prima, alles gut. Doch kommt man als begeisterter Murakami-Leser etwas enttäuscht aus dem Kino und weiß nicht so richtig warum. Vielleicht hat man sich selbst schon viel zu sehr ein eigenes Bild von der Geschichte gemacht. Vielleicht ist der Film zu episch, zu langatmig, zu schwer zu verdauen. Oder ist es das traurige Sujet des Films, das einen selbst noch lange mittrauern lässt?“
– Katrin Knauth[5]
„Norwegian Wood ist auf jeden Fall sehenswert, aber nicht der erwartete große Wurf. Das liegt an der Inszenierung von Anh Hung Tran, die nie eine stimmige Linie findet und zu stark zwischen den verschiedenen Storyversatzstücken mäandert, was zudem in einem viel zu weinerlichen Finale gipfelt. Ein Glück, dass zumindest der Soundtrack so eindrucksvoll geraten ist, dass man sich von der bebilderten Musik phasenweise einfach nur treiben lassen kann.“
– Björn Becher[6]
Auszeichnungen
Dubai International Film Festival 2010[11]
- Muhr AsiaAfrica Best Composer für Jonny Greenwood
- Asian Film Award in der Kategorie Beste Kamera für Mark Li Ping-Bin
- Nominierung in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle für Rinko Kikuchi
- Nominierung in der Kategorie Bestes Kostüm für Yen-Khe Luguern
Soundtrack
Die Musik des Films stammt von dem Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood, sowie von der deutschen Band Can.
Titelliste Nr. Titel 1 Mōsukoshi jibun no koto, kichinto shitai no 2 Sōgen, Kaze, Zōkibayashi 3 Mary, Mary So Contrary 4 Mata ai ni kurukara ne 5 Toki no senrei o ukete inai mono o yomu na 6 Reiko 7 Bring Me Coffee or Tea 8 Naoko ga shinda 9 Iiko dakara damattete 10 Ate monaku arukimawatta 11 1/4-tone bloom 12 Don’t Turn the Light On, Leave Me Alone 13 Watashi o toru toki wa watashi dake o totte ne 14 Hageshii genchō Weblinks
- Offizielle deutsche Webseite
- Offizielle japanische Webseite
- Naokos Lächeln (Film) in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Naokos Lächeln (Film) in der Online-Filmdatenbank
- Sammlung von Kritiken zu Naokos Lächeln bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Rainer Gansera: Gefrorene Gefühle. In: sueddeutsche.de. 30. Juni 2011, abgerufen am 1. Juli 2011.
- Kerstin Decker: Watanabe hatte mal ein Mädchen. In: Zeit Online. 1. Juli 2011, abgerufen am 2. Juli 2011.
- Andreas Platthaus: Die Kunst der Andeutung: „Naokos Lächeln“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. Juni 2011, abgerufen am 3. Juli 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Justin McCurry: Bated breath as Norwegian Wood film opens in Japan. Movie premieres in Japan, 23 years after Haruki Murakami's novel published. In: The Guardian. 10. Dezember 2010, abgerufen am 22. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Ralf Blau: Naokos Lächeln - Über diesen Film. In: Cinema. Abgerufen am 22. Juni 2011 (Ausgabe Juli 2011, S. 33).
- ↑ Naokos Lächeln. In: Lexikon des Internationalen Films. Abgerufen am 22. Juni 2011 (Filmdatenseite).
- ↑ Julia Teichmann: Naokos Lächeln. In: film-dienst: Blog. Abgerufen am 22. Juni 2011.
- ↑ a b Katrin Knauth: Schönheit im Leiden. In: kino-zeit.de. Abgerufen am 25. Juni 2011.
- ↑ a b c Björn Becher: Die Filmstarts-Kritik zu Naokos Lächeln. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 25. Juni 2011.
- ↑ a b Peter Bradshaw: Norwegian Wood – review. In: The Guardian. 10. März 2011, abgerufen am 25. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Heiko Thiele: Naokos Lächeln. In: Filmreporter.de. Abgerufen am 25. Juni 2011.
- ↑ Mark Schilling: Norwegian Wood (Noruwei no Mori). Murakami's tale of crazy love falters on the big screen. In: Japan Times. 10. Dezember 2010, abgerufen am 25. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Lida Bach: Naokos Lächeln. Zwischen Trauer und dem Nichts. In: critic.de. 15. April 2011, abgerufen am 25. Juni 2011.
- ↑ Norwegian Wood. Dubai International Film Festival, abgerufen am 22. Juni 2011 (englisch).
- ↑ 5th AFA Nominees & Winners by Film. Asian Film Awards, abgerufen am 22. Juni 2011 (englisch).
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