- Neues Wasserkraftwerk Rheinfelden
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Neues Wasserkraftwerk Rheinfelden Neues Wasserkraftwerk Lage Koordinaten, (CH) 47° 34′ 8,4″ N, 7° 48′ 45″ O; (628134 / 268766)47.5697.8125Koordinaten: 47° 34′ 8,4″ N, 7° 48′ 45″ O; CH1903: (628134 / 268766) Land: Schweiz Ort: Rheinfelden AG, Rheinfelden (Baden) Gewässer: Rhein Kraftwerk Eigentümer: Energiedienst AG Betreiber: Energiedienst AG Planungsbeginn: 1984 Bauzeit: seit 2003 Betriebsbeginn: 2010 Technik Engpassleistung: 100 Megawatt Durchschnittliche
Fallhöhe:6,0-9,1 m Ausbaudurchfluss: 1500 m³/s Regelarbeitsvermögen: 600 Millionen kWh Turbinen: 4 doppelt regulierte Kaplan-Rohrturbinen Sonstiges Das Neue Wasserkraftwerk Rheinfelden ist ein Laufwasserkraftwerk am Hochrhein zwischen den beiden gegenüberliegenden Städten Rheinfelden AG auf der Schweizer Seite und Rheinfelden (Baden) auf der deutschen Seite, das 2010 in Betrieb ging.[1] Eigentümerin ist die Energiedienst AG, eine 100 %-Tochter der im schweizerischen Laufenburg ansässigen Energiedienst Holding, die wiederum eine 82 %-Tochtergesellschaft des deutschen Energiekonzerns EnBW Energie Baden-Württemberg ist.
Die Stromerzeugung wird zwischen Deutschland und der Schweiz hälftig aufgeteilt, wobei als Abnehmerin des schweizerischen Teils die Axpo AG fungiert, als Abnehmerin des deutschen Anteils die Energiedienst Holding, die den erzeugten Ökostrom über ihre Tochtergesellschaft NaturEnergie AG vermarktet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im Jahr 1984 wollten der damalige Betreiber Kraftübertragungswerke Rheinfelden (KWR) – eines der Vorläuferunternehmen der heutigen Energiedienst Holding – und der Kanton Aargau ein neues Kraftwerk an der Stelle des ursprünglichen errichten. Durch die Liberalisierung des Strommarktes erschien jedoch der Neubau zunächst nicht mehr rentabel und wurde deswegen verschoben.[2] Um die Finanzierung bzw. Rentabilität sicherzustellen, wurde vom Gesetzgeber eigens die sogenannte „neue große Wasserkraft“ als förderungsfähige Energie in das Erneuerbare-Energien-Gesetz aufgenommen.
Im Dezember 1989 hatten der Schweizer Bundesrat und das Regierungspräsidium Freiburg über eine Verlängerung der Konzession des Alten Wasserkraftwerks Rheinfelden um weitere 80 Jahre zu entscheiden. Diese wurde mit der Auflage bewilligt, dass ein neues Kraftwerk eine höhere Stromproduktion erzielen muss.
Aus diesem Grund wurde seit Sommer 2003 an einem neuen Wasserkraftwerk gebaut. Der Aufwand für den Neubau wird auf etwa 400 Millionen Euro beziffert.[3] Das neue Kraftwerk wurde rund 130 Meter flussaufwärts vom alten Kraftwerk errichtet. Im Gegensatz zum bisherigen Kraftwerk, das in Längsrichtung zum Rhein steht, steht das neue Maschinenhaus quer zum Fluss. Das neue Stauwehr wurde im April 2007 fertiggestellt, der Spatenstich für das neue Maschinenhaus erfolgte Mitte 2007. Im Mai 2007 wurde im Gegenzug das alte Stauwehr zurückgebaut. Mit der Inbetriebnahme von Maschine 4 wurde im Dezember 2010 auch das Maschinenhaus fertiggestellt.[4]
Ökologische Eingriffe und Ausgleichsmaßnahmen
Mit dem Kraftwerksneubau sind erhebliche Eingriffe in die Fließgewässerökologie des Rheins verbunden. Unter anderem wird eine in dieser Hinsicht sehr wertvolle Felsformation im Flussbett, das sogenannte „Gwild“, zu fast 50 Prozent zerstört. Daher wurden im Rahmen der naturschutzrechtlich vorgeschriebenen ökologischen Ausgleichsmassnahmen in Zusammenarbeit mit den maßgeblichen Umweltverbänden und den zuständigen Behörden aus Deutschland und der Schweiz insgesamt 65 ökologische Aufwertungsmaßnahmen konzipiert, für die 12 Millionen Euro investiert werden. Ohne die Maßnahmen wäre das Projekt mangels Umweltverträglichkeit nicht genehmigt worden.
Eine der wichtigsten Ausgleichsmaßnahmen ist ein naturnahes, lachsgängiges Laich- und Fischaufstiegsgewässer zur Umgehung des Kraftwerks, das an Stelle des alten Einlaufkanals und des alten Maschinenhauses bis 2012 angelegt wird. In seiner Größenordnung von ca. 900 Metern Länge und ca. 60 Metern Breite ist es bislang einzigartig. Ein separater Durchlass (Dotierturbine) beim Neubau soll gewährleisten, dass das „Gwild“ auch bei Niedrigwasser ausreichend bewässert wird. Um den Lebensraum zu vernetzen, wurden zwei Fischtreppen gebaut. Weitere Ausgleichsmaßnahmen, zum Beispiel die Aufschüttung von Kiesbänken und Entfernung von Uferverbauungen, dienen unter anderem dazu, dem Fluss in geeigneten Teilbereichen den Charakter eines Fließgewässers zurückzugeben.
Weil man zum Zeitpunkt der Baugenehmigung noch nicht die Möglichkeit sah, das Aufstiegsgewässer unter dem alten Maschinenhaus hindurchzuführen, soll das alte Wasserkraftwerk und der alte eiserne Kraftwerkssteg nach der Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks abgerissen werden. Für eine Änderung der genehmigten Pläne in diesem Punkt wäre das Einverständnis aller Beteiligten erforderlich sowie ein Antrag des Betreibers. Die Energiedienst AG sowie die meisten Umweltverbände verweigern dies jedoch bislang.
Über das Wehr des neuen Kraftwerks wird der Rheinübergang für Fußgänger und Radfahrer wieder möglich sein.
Technische Daten
Das Kraftwerk hat sieben Wehröffnungen von jeweils 24,5 Meter Breite. Die Wehrschützen sollen auch der Regulierung von Hochwasser dienen. Bis zu 5400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können abgeführt werden.[5] Die technischen Einrichtungen mit dem Maschinenhaus liegen aus hydraulischen Gründen in Richtung des schweizerischen Ufers.
Altes Kraftwerk Neues Kraftwerk Ausbauwassermenge 600 m³/s 1.500 m³/s Nettogefälle 4,2–6,0 m 6,0–9,1 m Installierte Leistung 25,7 MW 100 MW Turbinentypen 8 Kaplan-,
6 Propeller- und
6 Francis-Turbinen4 doppelt regulierte
Rohr-TurbinenMittlere Jahresproduktion 185 Mio. kWh (185GWh) 600 Mio. kWh (600GWh) Siehe auch
- Liste der Wasserkraftwerke in Deutschland
Weblinks
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Commons: Neues Wasserkraftwerk Rheinfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Informationen der Energiedienst Holding zum Neubau des Wasserkraftwerks Rheinfelden
- Katharina Prokopy: Wasserkraft in Rheinfelden (Film), SWR Fernsehen, Landesschau unterwegs, 22. Mai 2010
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung der Energiedienst AG vom 2. Dezember 2010 Abgerufen am 7. Januar 2011
- ↑ http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/981230.htm
- ↑ http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/020812.htm
- ↑ FAZ vom 18. Januar 2011, Seite T6: Höheres Gefälle und größere Durchflussmengen
- ↑ Flyer Neubau Wasserkraftwerk Rheinfelden (pdf) Abgerufen am 7. Januar 2011
Quellflüsse: Stausee Sufers | Lai da Curnera
Hochrhein: Schaffhausen | Neuhausen | Rheinau | Eglisau-Glattfelden | Reckingen | Albbruck-Dogern | Laufenburg | Säckingen | Ryburg-Schwörstadt | Rheinfelden (alt, neu) | Augst / Wyhlen | Birsfelden
Oberrhein: Kembs | Ottmarsheim | Fessenheim | Vogelgrun | Marckolsheim | Rhinau | Gerstheim | Straßburg | Rheinau-Gambsheim | Iffezheim
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