- Paul Ludwig
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Paul Ludwig (* 5. Oktober 1910 in Breslau; † 2. Oktober 1992) war ein deutscher Politiker (KPD/SED) und leitender Funktionär der Volkspolizei (VP).
Leben
Ludwig absolvierte nach der Volksschule eine Ausbildung zum Zimmermann und war anschließend in diesem Beruf tätig. 1932 trat er der KPD bei. Er war auch Mitglied der Roten Hilfe. 1933 emigrierte Ludwig in die Tschechoslowakei und nahm ab Juni 1937 als Interbrigadist am Spanischen Bürgerkrieg teil. 1939 wurde er in Frankreich interniert und 1941 nach Deutschland ausgeliefert. Die Jahre 1941 bis 1943 verbrachte er im Zuchthaus.
1943 wurde er zum Militärdienst im Strafbataillon 999 verpflichtet. Er desertierte jedoch im Herbst 1944 bei einem Einsatz in Albanien zu den Partisanen. Er gehörte der 12. Partisanenbrigade an, die mit den gelandeten britischen Truppen um die Befreiung der Hafenstadt Saranda und der Kleinstadt Delvina kämpfte. Ludwig nahm am 28. November 1944 an der Siegesparade in Tirana teil. Anschließend absolvierte Ludwig einen Antifa-Lehrgang in Moskau und wurde Leiter der Antifa-Schule für deutsche Kriegsgefangene im Lager Golubowka bei Woroschilowgrad.
1945 kehrte Ludwig nach Deutschland zurück und beteiligte sich maßgeblich am Aufbau der VP in der SBZ. 1946 wurde er Mitglied der SED. 1949 wurde er Chef der operativen Verwaltung und Stellvertreter des Chefs der Hauptabteilung Eisenbahnpolizei.
Von 1952 bis 1957 fungierte er als Chef der Bezirksdirektion der Volkspolizei Rostock, von 1957 bis 1960 als Chef der Deutschen Grenzpolizei. Von 1960 bis 1970 war er Kommandeur der Transportpolizei und ab 1970 Mitarbeiter im Ministerium für Nationale Verteidigung.
Ab 1954 hatte er den Rang eines Chefinspekteurs bzw. ab 1957 eines Generalmajors der Volkspolizei inne.
Auszeichnungen
- Vaterländischer Verdienstorden in Bronze (1954) und in Silber (1960)
Literatur
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hgg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 497.
- Torsten Diedrich, Hans Gotthard Ehlert, Rüdiger Wenzke (Hgg.): Im Dienste der Partei. Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Ch. Links Verlag, Berlin 1998, S. 702.
- Gottfried Hamacher et al. (Hgg.): Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«. Kurzbiografien (Reihe: Manuskripte/Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 53). 2. Auflage. Dietz, Berlin 2005, S. 133.
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