- Paul Müller (NSDAP)
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Paul Müller (* 8. April 1892 in Zeyern; † 1. Januar 1963 ebenda) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und Tierarzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Müller besuchte von 1898 bis 1902 die Volksschule in Zeyern und danach bis 1908 die Realschule in Kronach. Anschließend wechselte er auf die Oberrealschule in Bayreuth, wo er 1911 das Abitur machte. Nach dem Schulbesuch studierte Müller bis August 1914 an der Tierärztlichen Hochschule München, an der Universität Gießen und an der Tierärztlichen Hochschule Dresden die Veterinärmedizin. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger beim 1. Chevauleger-Regiment aus Nürnberg, bei dem er in Frankreich, Russland und Rumänien Fronteinsätze absolvierte, trat er 1919 der Bayerischen Einwohnerwehr bei. Nach der Fortsetzung seines Studiums promovierte er an der Tierärztlichen Hochschule Hannover zum Dr. med. vet. Er arbeitete ab dem 1. März 1919 als niedergelassener Tierarzt in Kronach und trat am 5. September 1923 in die NSDAP ein.
Unter der Mitgliedsnummer 95.701 trat er am 1. August 1928 erneut in die NSDAP ein, nachdem sie zwischenzeitlich verboten worden war. Von 1929 bis 1933 war er im Stadtrat von Kronach, wo er stellvertretender Fraktionsvorsitzender war. Von 1933 bis 1935 war Müller zweiter Bürgermeister der Stadt Kronach, wo er auch das Amt eines Kreisleiters innehatte. Hinzu kamen Aufgaben als Reichsredner und Gauamtsleiter. Vom 1. Mai 1934 bis zum 31. Dezember 1935 war er Gauausbildungsleiter der Gauleitung Bayerische Ostmark.
Müller trat am 22. August 1936, nachdem er 1933 und 1936 jeweils erfolglos für den nationalsozialistischen Reichstag kandidiert hatte, im Nachrückverfahren für den ausgeschiedenen Wilhelm Kube als Abgeordneter in den Reichstag ein, dem er anschließend bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 angehörte.
Am 28. April 1936 trat er unter der Nummer 276.295 der SS als SS-Sturmbannführer bei. Von 1938 an war er bis Kriegsende Mitglied der Reichsschrifttumskammer und Gauverbandsleiter der NS-Studentenkampfhilfe im Gau Bayerische Ostmark. Am 30. Januar 1943 wurde er zum SS-Obersturmbannführer befördert. Von September 1944 war er Führer des Volkssturms im Kreis Kronach-Stadtsteinach, floh aber im April 1945 vor den feindlichen Truppen. Nachdem kurz darauf seine Frau von amerikanischen Soldaten aufgegriffen wurde, stellte er sich den Amerikanern und wurde interniert. Nach seiner Entlassung arbeitete er bis zu seinem Tod als Tierarzt in seiner Heimatstadt Zeyern.
Schriften
- Entwicklung und heutiger Stand der Räudebekämpfung und die Einwirkung von Sonnenstrahlen und Heissluft auf die Sarkoptesmilben am lebenden Tierkörper und im Reagenzglase, 1924. (wahrscheinliche Dissertation)
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
Weblinks
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