- Tierärztliche Hochschule Hannover
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Tierärztliche Hochschule Hannover Gründung 1778 Ort Hannover Bundesland Niedersachsen Staat Deutschland Leitung Gerhard Greif Studenten 2.422 (WS 2010/11) Website www.tiho-hannover.de Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) ist eine Universität in der Trägerschaft einer Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie ist die älteste eigenständige veterinärmedizinische Lehrstätte in Deutschland und zählt zu den renommiertesten tiermedizinischen Universitäten weltweit.
Zur Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zählen sechs Kliniken, 18 Institute, drei Fachgebiete und ein An-Institut. Sie verfügt zudem über zwei Außenstellen, eine in Ruthe, im Süden Hannovers und eine in Bakum bei Vechta. Dr. Gerhard Greif ist ihr derzeitiger Präsident. Zum Wintersemester 2008/09 waren 1.523 Studierende der Tiermedizin eingeschrieben. Hinzu kommen 758 Promotionsstudierende und 39 Masterstudierende.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Tierärztliche Hochschule Hannover wurde am 18. Juli 1778 auf Weisung Georg III. unter dem Namen „Roßarzney-Schule“ gegründet. Zunächst war sie in dem Gebäude einer alten Militärbäckerei vor dem Clevertor untergebracht. Der Oberhofroßarzt Johann Adam Kersting, ein Kurschmied und Oberhofroßarzt aus Kassel, war von 1778 bis 1784 der erste Direktor der Schule. Kersting wurde von August Conrad Havemann, einem Gestütsassistent aus Celle, assistiert. Das Studium an der Roßarzney-Schule dauerte damals ein Jahr, obwohl die Studenten häufig ein zweites Jahr blieben. Da eine Vorbildung nicht notwendig war, wurden die Studenten von dem Direktor ausgewählt. Ab etwa 1814 wurden die Fächer Rinderheilkunde, Botanik, Tierseuchen, naturwissenschaftliche Physik und Chemie in den Lehrplan aufgenommen. Auf August Conrad Havemann folgte im Jahr 1819 Ulrich Friedrich Hausmann als Direktor der Schule, der diese bis 1846 leitete und mit seinem Wirken zu einer Zeit, als Lehre und Forschung noch unter schwierigsten Bedingungen stattfanden, einen wertvollen Beitrag zur weiteren Fortentwicklung der Anstalt leistete. Johann Heinrich Friedrich Günther war von 1847 bis 1858 Direktor. Unter seiner Leitung wurde ein wissenschaftlich fundierter Unterricht eingeführt. Ab 1859 bis 1870 wurde die Schule von Direktor Andreas Christian Gerlach geleitet. Er erweiterte den Lehrplan erheblich und baute die Schule räumlich aus. Auch konnte er durchsetzen, dass die Mittlere Reife als Vorbildung für das Studium voraus gesetzt wurde.
Unter der Leitung von Karl Johann Dammann, dem letzten Direktor (von 1881 bis 1912), wurde im Jahr 1887 die „Königliche Tierarzneischule“ durch Kabinettsorder zur Hochschule erhoben. 1899 wurde die Schule an den noch heute genutzten Standort am Bischofsholer Damm und am Braunschweiger Platz verlegt. Seit 1903 ist das Abitur als Vorbildung für das Studium Pflicht. 1913 erhielt die Hochschule die bis 2003 gültige Rektoratsverfassung mit Bernard Malkmus als erstem „rector magnificus“. Den vollen Status einer Universität erhielt die Hochschule durch das Promotions- 1910 und das Habilitationsrecht 1918. Im Jahre 2003 wurde sie in eine Stiftungshochschule umgewandelt. Sie ist die einzige von fünf veterinärmedizinischen Lehrstätten in Deutschland, die ihre Eigenständigkeit bis heute bewahrt hat.
Studium
Veterinärmedizin
Das Studium der Veterinärmedizin ist durch die Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TappV) geregelt. Die Regelstudienzeit beträgt fünf Jahre und sechs Monate (11 Semester).[1]
- Das Studium setzt sich zusammen aus
- einem wissenschaftlich-theoretischen Studienteil von vier Jahren
- einem praktischen Studienteil (Praktikum in einer tierärztlichen Praxis, Tierzucht und Tierhaltung, Hygienekontrolle und Lebensmittelüberwachung und -untersuchung und etc.)
- das 9. und 10. Semester wird als „Praktisches Jahr“ durchgeführt
- das 11. Semester ist das Examenssemester
- Das Studium umfasst folgende Prüfungen
- Tierärztliche Vorprüfung; abzulegen in zwei Abschnitten:
- Vorphysikum, naturwissenschaftlicher Abschnitt
- Physikum, anatomisch-physiologischer Abschnitt
- Tierärztliche Prüfung
Weitere Studiengänge
- Biologie (B.Sc.), gemeinsam mit der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover[2]
- Animal Biology and Biomedical Biology (Master of Science)
Graduate School for Biomedical Sciences Hannover
Die „Graduate School for Biomedical Sciences Hannover“ wurde 2003 für graduierte Tiermediziner und Naturwissenschaftler zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung ins Leben gerufen. Unter ihrem Dach befinden sich das PhD-Programm „Veterinary Research und Animal Biology“, der internationale Promotionsstudiengang des Zentrums für systemische Neurowissenschaften (ZSN) und der Masterstudiengang Animal Biology and Biomedical Sciences.
Namhafte Professoren (Auswahl)
- Arndt Liebisch (1935–2009), 1982 Nachweis des Borreliose-Erregers in Zecken, 1995–2000 Direktor des Instituts für Parasitologie
- Erich Aehnelt (1917–1974)
- Hellmut Glubrecht (1917–2009)
- Irmgard Gylstorff (1912–1990)
- Gerhard G. Habermehl (*1931)
- Hansjoachim Hackbarth
- Jörg Hartung (seit 1994)
- Kurt Wagener (1898–1976)
- Helmut Wilkens (1926–2009)
Forschung
Die Forschungsschwerpunkte der TiHo liegen in den Bereichen Infektionsmedizin, klinische Forschung, systemische Neurowissenschaften sowie Tiergesundheit und Lebensmittelqualität. Viele Fragestellungen werden in hochschulübergreifenden Kooperationen oder in Zusammenarbeit mit der Industrie bearbeitet. Besonders hervorzuheben sind drei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereiche (SFB). Weiter ist die TiHo an dem Exzellenzcluster „From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy“ (REBIRTH) beteiligt.
Dienstleistung
Dienstleistungen gehören neben Forschung und Lehre zu den Kernaufgaben der TiHo. Die Patientenversorgung in den sechs Kliniken der TiHo wird ergänzt durch einen ambulanten Dienst, der sich vor allem auf den Nutztierbereich konzentriert. Außer der Versorgung von Patienten bieten verschiedene Einrichtungen der TiHo pathologische und labordiagnostische Untersuchungen eingesandter Proben an. Weiter werden chemische, biochemische oder toxikologische Analysen durchgeführt. In Fragen des Tierschutzes und der Tierhaltung, hier insbesondere der Infektionsdiagnostik, stehen Wissenschaftler der TiHo für Beratungen zur Verfügung.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ tiho-hannover.de: Die tierärztliche Ausbildung
- ↑ tiho-hannover.de: Studium, Aus-/Fort-/Weiterbildung
Universitäten: Technische Universität Braunschweig | Technische Universität Clausthal | Georg-August-Universität Göttingen | Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover | Medizinische Hochschule Hannover | Tierärztliche Hochschule Hannover | Universität Hildesheim | Leuphana Universität Lüneburg | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Universität Osnabrück | Universität Vechta
Fachhochschulen: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften | Hochschule 21 | Fachhochschule Emden/Leer | Private Fachhochschule Göttingen | Fachhochschule Hannover | Fachhochschule für die Wirtschaft | Kommunale Fachhochschule für Verwaltung in Niedersachsen | HAWK Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen | Norddeutsche Hochschule für Rechtspflege | Polizeiakademie Niedersachsen | Fachhochschule Osnabrück | Fachhochschule Ottersberg | Hochschule Weserbergland | Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz/Oldenburg | Jade Hochschule
Kunst- und Musikhochschulen: Hochschule für Bildende Künste Braunschweig | Hochschule für Musik und Theater Hannover
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