- Paul Rosenberg (Kunsthändler)
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Paul Rosenberg (* 1881 in Paris; † 29. Juni 1959 ebenda) war ein französischer Kunsthändler und Galerist. Er leitete die Galerien Paul Rosenberg & Company in Paris, London und New York.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Rosenberg entstammte einer jüdischen Familie aus dem slowakischen Pressburg, die 1859 nach Paris emigrierte. Er begann seine Laufbahn in dem 1870 gegründeten Antiquitätengeschäft seines Vaters Alexandre Rosenberg (um 1850–1913), zusammen mit seinem älteren Bruder Léonce (1878–1947). [1] Von 1902 bis 1905 arbeitete er in Großbritannien und eröffnete 1911 in Paris seine eigene Kunstgalerie in der Rue de la Boétie Nr. 21. Sein Einsatz galt besonders den Künstlern Pablo Picasso, Georges Braque, Fernand Léger und Henri Matisse. Picasso vertrat er ab 1918 weltweit gemeinsam mit dem Kunsthändler Georges Wildenstein. Sie kauften jedes Jahr eine nennenswerte Anzahl seiner Bilder. Die Verbindung Picassos zu Rosenberg dauerte bis zum Jahr 1932, die zu Wildenstein bis 1939[2].
Eine weitere Dependance eröffnete Rosenberg 1935 in London. 1940 emigrierte er wegen seiner jüdischen Abstammung aus Frankreich nach New York unter Zurücklassung seiner Sammlung und gründete dort erneut eine Galerie in der East 57th Street, die zeitgenössische amerikanische und europäische Kunst repräsentierte.
Nach Rosenbergs Tod im Jahr 1959 übernahm sein Sohn Alexandre die Leitung der Galerie bis zu seinem Tod 1987. Alexandre Rosenbergs Witwe, Elaine, übergab das Archiv 2007 mit Korrespondenzen und Fotografien an das Museum of Modern Art, New York.
Die Journalistin Anne Sinclair, Ehefrau von Dominique Strauss-Kahn, ist die Enkeltochter Paul Rosenbergs.
Rezeption
Der Beutekunst-Experte Hector Feliciano beschrieb in seinem 1998 erschienenen Buch Das verlorene Museum allein in Frankreich 203 zwischen 1940 und 1944 konfiszierte Sammlungen mit nahezu 22.000 Kunstwerken. Die Veröffentlichung hatte Folgen: So musste das Seattle Art Museum eine Odaliske von Henri Matisse und das Centre Pompidou in Paris Woman in Red and Green von Fernand Léger an die Erben Paul Rosenbergs herausgeben. Außerdem recherchierte Feliciano erfolgreich den Verbleib je eines Gemäldes von Claude Monet und Pierre Bonnard. 64 weitere Kunstwerke aus der Sammlung Rosenberg gelten immer noch als verschollen.[3]
Literatur
- Hector Feliciano: Das verlorene Museum. Vom Kunstraub der Nazis. Aus dem Englischen übertragen von Chris Hirte. Aufbau-Verlag, Berlin 1998, ISBN 978-3-351-02475-8
Weblinks
- Paul Rosenberg, in InfoPlease.com
- Paul Rosenberg, in moma.org
- nytimes.com, 25. Dezember 2009: When Famous Owners Sell Famous Paintings
- encyclopedia.com Leonce und Paul Rosenberg
Einzelnachweise
- ↑ Benjamin Buchloh, Rosalyn Deutsche, Walter Grasskamp, Hans Haacke: Hans Haacke: for real: works 1959-2006, Richter, Berlin, 2007, ISBN 978-3937572598, S. 316
- ↑ Artforum International, 22. Juni 1995, abgerufen am 27. August 2010
- ↑ zeit.de, Nr. 33, 2001: Finderlohn gefordert, abgerufen am 26. August 2010
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