Zoltán Peskó

Zoltán Peskó

Zoltán Peskó (* 15. Februar 1937 in Budapest) ist ein aus Ungarn stammender Dirigent.

Der aus einer lutherischen Kirchenmusikerfamilie stammende Zoltán Peskó absolvierte seine Studien in seiner Heimatstadt und arbeitete zunächst als Dirigent und Komponist von Film- und Bühnenmusiken beim Ungarischen Nationaltheater und Fernsehen. Im Januar 1964 verließ er Ungarn und besuchte Meisterkurse in Italien und der Schweiz. An der römischen Accademia Nazionale di Santa Cecilia war er in Komposition Schüler von Goffredo Petrassi, im Dirigieren von Franco Ferrara, danach studierte er 1965 in Basel bei Pierre Boulez. Zwischen 1966 und 1973 wirkte er an der Deutschen Oper Berlin und bekleidete eine Dozentenstelle an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.

Sein Debüt 1970 an der Mailänder Scala (wo er im selben Jahr "Odysseus" von Dallapiccola, den "Feurigen Engel" von Prokofjew und Mozarts "Gärtnerin aus Liebe" dirigierte) bildete den Auftakt zu einer internationalen Karriere. Zahlreiche Gastdirigate führten Peskó durch ganz Europa, nach Südamerika, in die damalige Sowjetunion sowie die Vereinigte Staaten. Im Jahre 1973 wurde er Chefdirigent des Teatro Comunale in Bologna, drei Jahre später übernahm er dieselbe Position am Teatro La Fenice in Venedig, und von 1978 bis 1983 leitete er das Orchester des Italienischen Rundfunks RAI in Mailand. Zwischen 1977 und 1980 restaurierte er die erste (unvollendete) Oper „Salammbô“ von Modest Mussorgski, die im November 1980 in Mailand uraufgeführt und danach in vielen europäischen Städten gespielt wurde. Von 1995 bis zum August 1999 wirkte er als Generalmusikdirektor an der Deutschen Oper am Rhein, wonach er zwischen 2001-2005 Musikdirektor des Portugiesischen Symphonischen Orchesters und des Lissaboner Sao Carlos Opernhauses war. Seit 2000 führt er den Meisterkurs für junge Dirigenten des Bartòk-Festivals von Szombathely, wo er 2007 mit der Ungarischen Nationalphilharmonie das Schlusskonzert leiten und 2008 wieder unterrichten wird.

Regelmäßig wird Peskó zu den großen europäischen Musikfestivals eingeladen und ist in den Musikmetropolen Europas ein gern gesehener Gast. Seine Tätigkeit als Konzert- und Operndirigent umfasst das ganze Spektrum von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Avantgarde. Die ungewöhnliche Vielseitigkeit des Dirigenten ist in zahlreichen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen dokumentiert. Im August 1993 erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis.


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