Peter Suter (1808–1884)

Peter Suter (1808–1884)

Peter Suter (* 27. Dezember 1808 in Sins; † 14. März 1884 in Beinwil (Freiamt); heimatberechtigt in Sins) war ein Schweizer Politiker. Von 1852 bis 1856 war er Regierungsrat des Kantons Aargau, von 1866 bis 1881 vertrat er seinen Kanton im Nationalrat.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Der Sohn des Mühlenbesitzers und Appellationsrichters Xaver Suter besuchte die Lateinschule in Sins, danach die Kantonsschule Luzern. Dort trat er der Zofingia bei, deren Zentralpräsident er 1827/28 war. Suter studierte Recht an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. Nach bestandenem Anwaltsexamen arbeitete er als Ratsschreiber des Kantons Aargau, bevor er sich als Rechtsanwalt selbständig machte.

1839 wurde Suter in den Grossen Rat gewählt. Zwei Jahre später unterstützte er Augustin Keller bei der Formulierung des letztlich erfolgreichen Antrags zur Aufhebung der Aargauer Klöster. Diese Haltung machte ihn im katholisch-konservativen Oberfreiamt, seiner Heimatregion, in weiten Kreisen der Bevölkerung unbeliebt. Auch während des Sonderbundskriegs schlug er sich auf die Seite der Liberalen, setzte sich danach aber aktiv für eine Versöhnung mit den unterlegenen Konservativen ein. Als Mitglied des katholischen Kirchenrates förderte er eine staatliche Kirchenpolitik, die im Gegensatz zu den Überzeugungen der Freiämter stand.

1852 folgte Suters Wahl in den Regierungsrat, dem er bis 1856 angehörte. Zehn Jahre später wurde er in den Nationalrat gewählt, wo er Mitglied der radikal-liberalen Fraktion war. 1875 und 1878 war er Alterspräsident des Nationalrates. Wiederholt förderte Suter auf politischer Ebene die Entwicklung des oberen Freiamts (Gründung der Bezirksschule Sins, Bau der Strasse AuwDietwil und der Aargauischen Südbahn, Brücke AristauOttenbach, Korrektion der Reuss zwischen Mühlau und Rottenschwil).

1881 beendete Suter seine politische Karriere und verbrachte seine letzten Lebensjahre im Schloss Horben auf der Hochebene des Lindenbergs oberhalb von Beinwil (Freiamt), das er 1842 aus dem vom Staat beschlagnahmten Besitz des Klosters Muri erworben hatte.

Siehe auch

Literatur

  • Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Biographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803–1957. In: Argovia. Band 68/69, Verlag Sauerländer, Aarau 1958, S. 771–772.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Peter Suter — ist der Name folgender Personen: Peter Suter (1770–1847), Schweizer Politiker Peter Suter (1808–1884), Schweizer Politiker Peter Suter (1826–1897), Schweizer Politiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrere …   Deutsch Wikipedia

  • Suter — ist der Familienname folgender Personen: Eskil Suter (* 1967), Schweizer Motorradrennfahrer, konstrukteur und Unternehmer Eveline Suter (* 1979), schweizerische Schauspielerin, Sängerin und Musicaldarstellerin Fabienne Suter (* 1985), Schweizer… …   Deutsch Wikipedia

  • Sins — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Список ботаников по их сокращениям —   Это сл …   Википедия

  • List of botanists by author abbreviation — This is an incomplete list of botanists by their author abbreviation, which is designed for citation with the botanical names or works that they have published. This list follows that established by Brummitt Powell (1992).[1] Use of that list is… …   Wikipedia

  • Liste der Nationalräte des Kantons Aargau — Diese Liste zeigt alle Mitglieder des Nationalrates aus dem Kanton Aargau seit Gründung des Bundesstaates im Jahr 1848 bis heute. Parteiabkürzungen AP: Auto Partei BDP: Bürgerlich Demokratische Partei BGB: Bauern , Gewerbe und Bürgerpartei CVP:… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Regierungsräte des Kantons Aargau — Diese Liste zeigt alle Mitglieder des Regierungsrates des Kantons Aargau. Parteiabkürzungen BGB: Bauern , Gewerbe und Bürgerpartei CVP: Christlichdemokratische Volkspartei DP: Demokratische Partei FDP: Freisinnig Demokratische Partei KVP:… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des conseillers d'État du canton d'Argovie — Armoiries du canton d Argovie La liste des conseillers d État du canton d Argovie énumére tous les Conseillers d État du canton d Argovie depuis 1803. Abréviations PDC: Parti démocrate chrétien PRD: Parti radical démocratique PS …   Wikipédia en Français

  • Liste der Nationalräte des Kantons Bern — Diese Liste zeigt alle Mitglieder des Nationalrates aus dem Kanton Bern seit Gründung des Bundesstaates im Jahr 1848 bis heute. Parteiabkürzungen AJU: Alliance jurassienne BDP: Bürgerlich Demokratische Partei BGB: Bauern , Gewerbe und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/S — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”