- Philipp Loewenfeld
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Philipp Loewenfeld (* 23. September 1887 in München; † 3. November 1963 in New York) war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker (SPD).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der jüdische Rechtsanwalt wurde 1912 Mitglied der SPD und war 1918 Delegierter der Partei im Reichsrätekongress. Auf Wunsch des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner arbeitete er zusammen mit zwei weiteren Juristen den Entwurf für die erste demokratische Verfassung Bayerns aus.
In der Weimarer Republik wurde er als Verteidiger in einigen aufsehenerregenden politischen Strafprozessen bekannt. Er verteidigte unter anderem die Räterepublikaner Ernst Niekisch und Felix Fechenbach. Außerdem führte er einen publizistischen Kampf gegen Missstände des Weimarer Rechtssystems. Als überzeugter Republikaner und Gegner des Nationalsozialismus musste er 1933 zunächst in die Schweiz und 1938 in die Vereinigten Staaten emigrieren. 1942 verfasste er seine Autobiographie, die 2004 veröffentlicht wurde. Loewenfeld wollte damit einen Beitrag zur Aufhellung der Ursachen des Nationalsozialismus leisten.
Werke
- Das Strafrecht als politische Waffe. Berlin 1933.
- Der politische Mord. Zürich 1936. ( veröffentlicht unter dem Pseudonym Hans Killian)
- Recht und Politik in Bayern zwischen Prinzregentenzeit und Nationalsozialismus. Die Erinnerungen von Philipp Loewenfeld Ebelsbach 2004. [1]
Sonstiges
- Loewenfeld rühmt sich der womöglich letzte gewesen zu sein, der seine Prozesskosten über den Wege der Zwangsvollstreckung beim Reichskanzler Adolf Hitler eingetrieben habe.
- Die Stadt München hat 2006 eine Straße nach Loewenfeld benannt [2]
Literatur
- Horst Göppinger: Juristen jüdischer Abstammung im Dritten Reich: Entrechtung und Verfolgung. – München: Beck, 1990
- Monika Richarz (Hrsg.): Bürger auf Widerruf: Lebenszeugnisse deutscher Juden 1780-1945. – München: Beck, 1989
- Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. – München [et al.]: Saur, 1988
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Landau/Rolf Rieß (Hg.), Recht und Politik in Bayern zwischen Prinzregentenzeit und Nationalsozialismus. Die Erinnerungen von Philipp Loewenfeld (Münchener Universitätsschriften - Juristische Fakultät, Abhandlungen zur rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung 91), Ebelsbach 2004.
- ↑ Straßenneubenennung Philipp-Loewenfeld-Straße auf www.muenchen.de
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