Plug & Pray

Filmdaten
Originaltitel	Plug & Pray
Produktionsland	Deutschland
Originalsprache	Deutsch, Englisch, Japanisch, Italienisch
Erscheinungsjahr	2010
Länge	91 Minuten
Altersfreigabe	FSK o. A.
Stab
Regie	Jens Schanze
Drehbuch	Jens Schanze
Produktion	Judith Malek-Mahdavi
Musik	Rainer Bartesch
Kamera	Börres Weiffenbach
Schnitt	Jens Schanze, Jörg Hommer
Besetzung
Joseph Weizenbaum Raymond Kurzweil Hiroshi Ishiguro Giorgio Metta Minoru Asada Hans-Joachim Wünsche Joel Moses Neil Gershenfeld

Plug & Pray – Von Computern und anderen Menschen ist ein Dokumentarfilm von Jens Schanze über Möglichkeiten und Konsequenzen der Computertechnologie und der künstlichen Intelligenz.

Handlung

Der Film beschäftigt sich mit einem Menschheitstraum: der Konstruktion intelligenter Maschinen. Führende Wissenschaftler in USA, Japan, Italien und Deutschland geben Einblick in ihre Projekte, ihre Motivation und ihre Zukunftsvisionen. Sie führen aus, welche Aufgaben die computergesteuerten Maschinen, d. h. Roboter, in Zukunft im täglichen Leben der Menschen übernehmen sollen. Einer der Pioniere der Computerentwicklung, der 1923 in Berlin geboren ehemalige MIT-Professor Joseph Weizenbaum, nimmt zu den im Film formulierten Zukunftsvisionen seiner Kollegen von einem humanistischen Standpunkt aus Stellung.

Hintergrund

Der Film wurde in Zusammenarbeit mit BR in den Jahren 2006 bis 2009 produziert. Gefördert wurde die Produktion von DFFF, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, dem BKM sowie dem FFF Bayern.^[1] Die Dreharbeiten mit Joseph Weizenbaum wurden bis kurz vor seinem Tod im März 2008 durchgeführt.

Seit Januar 2010 lief er auf 30 internationalen Filmfestivals, so z. B. im Wettbewerbsprogramm des FIPA (Festival International de Programmes Audiovisuels) 2010 in Biarritz in der Kategorie Creative Documentaries,^[2] beim Porto International Film Festival 2010^[3] sowie beim Festival du Cinema Visions du Réel in Nyon.^[4]

Der deutsche Kinostart war am 11. November 2010 über farbfilm verleih im Vertrieb von 24 Bilder Filmagentur.

Erfindungen: Stationen des Films

• ELIZA
• Kurzweil Reading Machine
• Kurzweil K250 Synthesizer
• Geminoid
• ROBOVIE
• ICub
• Nanobot
• ELROB

Rezeption

„Ein großartiger Ausblick auf die Verheißungen, die Probleme und die ethischen Aspekte der Robotertechnik. Ein wunderbares Konversationsstück und eine erfrischend offene und unvoreingenommene Betrachtung von Wissenschaftlern, die debattieren und ihrer Arbeit nachgehen.“

– Übersetzung aus dem Englischen Variety^[5]

„Über diese kulturwissenschaftliche Lesart hinaus bleibt ‚Plug & Pray‘ jedoch eine recht konventionelle Dokumentation, die keinerlei eigenständigen Thesen entwickelt. Das gezeigte Material ist zwar umfangreich, einer Zuspitzung über die Kurzweil/Weizenbaum-Dialektik hinaus steht dieser Pluralismus aber eher im Weg.“

– Filmstarts^[6]

„Die Anzahl an Science-Fiction-Filmen, in denen die Existenz oder die künstliche Erschaffung menschenähnlicher Lebewesen, intelligenter Maschinen oder gar eines Menschen thematisiert wird, hat mittlerweile enorme Ausmaße angenommen. Was uns Regisseur und Grimmepreisträger Jens Schanze mit seiner Dokumentation ‚Plug & Pray‘ in die Kinos gebracht hat, geht jedoch näher als jegliche fiktionale Auseinandersetzung mit dem Thema und ist, überraschenderweise, kritischer als es Hollywood je war oder sein könnte.“

– moviesection^[7]

Auszeichnungen

Im Februar 2010 erhielt der Film das Prädikat besonders wertvoll und die Auszeichnung Dokumentarfilm des Monats der Filmbewertungsstelle Wiesbaden.^[8][9]

Beim International Science Film Festival in Paris^[10] wurde der Film mit dem Grand Prix der Jury als bester Film ausgezeichnet. In Athen erhielt er beim International Science Film Festival^[11] den Science Communication Award für die beste Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte an ein breites Publikum. Im spanischen La Coruña wurde Plug & Pray bei der Mostra de Ciencia e Cinema^[12] von der internationalen Jury als bester Film ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2010 erhielt Jens Schanze für Plug & Pray die Auszeichnung in der Kategorie Dokumentarfilm. In Olomouc (Tschechien) erhielt der Film den Best World Science Documentary Film Award.^[13]

Weblinks

• Offizielle Website zum Film
• Plug & Pray in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• „Alptraum Computer“, Die Zeit Nr. 03/1972 vom 21. Januar 1972, S. 43 (der im Film gezeigte kritische Artikel von Weizenbaum).
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei SPIEGEL online
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei kino-zeit.de
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei c't magazin
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei kino.de
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei playerweb.de
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei film-dienst
• Kritik zu „Plug & Pray“ bei Bayern 3
• Unterrichtsmaterial zu „Plug & Pray“ bei kinofenster.de
• Gutachten der Deutschen Film- und Medienbewertung

Einzelnachweise

1. ↑ Profil auf moviesection.de
2. ↑ Programm des FIPA 2010
3. ↑ Lista de Filmes Fantasporto 2010
4. ↑ Programm Visions du Réel
5. ↑ Robert Koehler: Filmkritik auf variety.com. 8. Dezember 2010, abgerufen am 20. April 2011. 
6. ↑ Florian Schulz: Filmkritik auf filmstarts.de. 11. November 2010, abgerufen am 16. November 2010. 
7. ↑ Kathrin Lang: Filmkritik auf moviesection.de. 14. November 2010, abgerufen am 16. November 2010. 
8. ↑ Bewertung durch die Filmbewertungsstelle Wiesbaden
9. ↑ Pressemitteilung zum Prädikat und zur Auszeichnung vom 17. Februar 2010
10. ↑ Filmfestival Pariscience
11. ↑ International Science Film Festial Athen
12. ↑ Mostra de Ciencia e Cinema
13. ↑ International Festival of Science Documentary Films AFO