Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe

Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe

Die Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe ist eine Villenkolonie im Süden Münchens.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Villenkolonie liegt in den Stadtteilen Thalkirchen und Solln im Süden Münchens zwischen der Wolfratshauser Straße und dem Isarhochufer. Die südliche Grenze bildet die zur Großhesseloher Brücke führende Bahnlinie. Im Norden ist die Josefinenstraße die letzte Straße der Siedlung, daran schließt sich das Gelände des Krankenhauses Martha Maria an.

Name

Die Villenkolonie hat ihren Namen von der „Waldrestauration Prinz Ludwigshöhe“ übernommen, einem von Wald umgebenen Ausflugsgasthof, der ähnlich wie der Gutshof Menterschwaige auf der gegenüberliegenden Isarseite direkt am Isarhochufer lag. „Prinz Ludwig“ bezieht sich dabei auf den Sohn des Prinzregenten Luitpold, den späteren König Ludwig III. Ab 1893 gab es in der Nähe des Gasthofs auch einen Bahnhof der Isartalbahn namens Prinz-Ludwigshöhe.[1]

Geschichte

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erwarben die durch Jakob Heilmann gegründeten Terraingesellschaften Land südlich von München in den damals noch eigenständigen Gemeinden Solln und Thalkirchen. Auf dem Areal östlich der Bahnstrecke München–Holzkirchen entstand die Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe, westlich der Bahnlinie die Villenkolonie Solln.

Als erstes wurde ab 1895 das Gelände in dem Winkel zwischen dem Isarhochufer und der von der Wolfratshauser Straße abzweigenden Straße nach Großhesselohe bebaut. Dieses Gebiet gehörte zur damals noch eigenständigen Gemeinde Thalkirchen, die 1900 nach München eingemeindet wurde. Die Großhesseloher Straße bildete die Grenze zu der benachbarten Gemeinde Solln.

Auf der Ostseite der Bahnstrecke der Isartalbahn wurde entlang den Gleisen etwa parallel zum Isarhochufer die Heilmannstraße anstelle eines bereits früher dort vorhandenen Wegs angelegt. Auf der Westseite der Bahnstrecke verlief die Albertstraße (heute Knotestraße) parallel zu den Gleisen. Zwischen Albertstraße und Großhesseloher Straße entstand ein Netz annähernd rechtwinklig zueinander in leichtem Bogen verlaufender Straßen, von denen die zur Großhesseloher Straße parallelen Straßen ebenso wie diese in spitzem Winkel auf die Albertstraße mündeten.

Die größten (und teuersten) Grundstücke lagen östlich der Heilmannstraße, von wo aus man in das Isartal hinabblicken konnte, und enthielten meist das Hauptgrundstück auf der Hochterrasse, den Steilhang und einen kleineren Streifen auf der unteren Isarterrasse. Die kleinsten Grundstücke (ca. 130-450 qm) lagen entlang der Josefinenstraße am Nordrand der Villenkolonie. Teils ließ Littman selber Villen errichten, die dann mitsamt dem Grundstück verkauft wurden, teils kauften die Käufer nur das Grundstück und bauten dort ein eigenes Haus.

Ab Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dann auch der Bereich zwischen Großhesseloher Straße und Wolfratshauser Straße erschlossen, das auf dem Gebiet der damals noch selbständigen Gemeinde Solln lag, die erst 1938 nach München eingemeindet wurde. Hauptverkehrsachsen dieses Gebiets wurden die Albertstraße (heute Heinrich-Vogel-Straße), die an der Großhesseloher Straße von ihrem Verlauf entlang der Isartalbahn nach Westen abknickte, und die Albrecht-Dürer-Straße (heute Irmgardstraße) in Nord-Süd-Richtung.

Denkmalschutz

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in München/Thalkirchen und Liste der Baudenkmäler in München/Solln

Im Gegensatz zu anderen Villenkolonien Münchens wie z.B. der Villenkolonie Gern steht die Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe nicht unter Ensembleschutz. Zu viele der alten Villen wurden bereits durch moderne Eigentumswohnanlagen ersetzt. Einige der alten Villen sind jedoch als Einzelbaudenkmäler geschützt. Im Einzelnen sind das:

  • Friedastraße Nr. 13, 14, 16/18 und 28
  • Großhesseloher Straße Nr. 1, 8, 11, 19a/21 und das ehemalige Zollhaus an der Wolfratshauser Straße
  • Heilmannstraße Nr. 4, 5, 8, 10, 11c, 15/17, 19, 21, 25, 27, 29, 31, 33, 43, 45, 47
  • Heinrich-Vogel-Straße Nr. 1, 1a, 5, 5a, 9, 11, 12, 14, 17, 18
  • Idastraße Nr. 18
  • Irmgardstraße Nr. 1, 9, 10, 11, 13, 15, 17/19, 18, 21, 23, 28
  • Josephinenstraße Nr. 4/6/8/10/12, 11, 17/19, 18b, 21/23
  • Karl-Singer-Straße Nr. 2, 5
  • Knotestraße Nr. 14 (die ehemaligen Nr. 8 und 10 sind jetzt Heinrich-Vogel-Straße Nr. 1a und 5a)
  • Ludwigshöher Straße Nr. 12, 19, 25, 27/29, 31, 33/35, 37, 39, 41, 43
  • Paulastraße Nr. 7
  • Pössenbacher Straße Nr. 2, 2b, 4, 5, 7, 8, 9, 11, 21
  • Sohnkestraße Nr. 1, 12 (Murenhof), 15

Literatur

  • Dennis A. Chevalley, Timm Weski: Landeshauptstadt München. Südwest. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmäler in Bayern. Kreisfreie Städte und Landkreise. Bd. I.2/2, 2 Halbbände, Karl M. Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-584-5, S. XC-XCV.
  • Dorle Gribl: Villenkolonien in München und Umgebung. Der Einfluß Jakob Heilmanns auf die Stadtentwicklung. Buchendorfer Verlag, München 1999, ISBN 3-934036-02-3, S. 67-108.
  • Dorle Gribl: Solln und die Prinz-Ludwigshöhe. Villen und ihre Bewohner. Volk Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86222-043-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prinz-Ludwigshöhe. In: Die Isartalbahn im Internet. Abgerufen am 12. Oktober 2011.
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