Eingemeindungen in die Stadt München

Eingemeindungen in die Stadt München
Stadterweiterungen München.png

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gebiet der Stadt München umfasste ursprünglich nur den sog. Burgfrieden, der seit 1391 nachweisbar ist und im sog. Burgfriedensbrief von 1460 beschrieben ist. Im 16. Jahrhundert gab es geringfügige Grenzkorrekturen und Vergrößerungen in kleinem Umfang. 1724 wurde der Burgfriedensbrief von 1460 durch Kurfürst Max Emanuel und den Kurprinzen Karl Albrecht erneuert. Damals wurde die Hirschau (heute Englischer Garten) aus dem Burgfrieden herausgenommen, weil sie als Jagdgebiet für den Kurfürsten dienen sollte. Als Ersatz wurden kleinere Mühlen dem Stadtgebiet einverleibt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde mehrfach versucht, die Burgfriedensgrenze zugunsten der Stadt zu verändern, was jedoch misslang. Erst durch Verfügung der Bayerischen Staatsregierung von 1835 und 1836, die jedoch erst 1846 vollzogen wurde, konnte das Stadtgebiet um das Gebiet des Englischen Gartens, den Exerzierplatz Marsfeld und mehrere Häuser auf der Neuhauser Heide, der Sendlinger Heide, an der Bogenhausener Brücke und aus dem Landgerichtsbezirk Au vergrößert werden.

Liste der Eingemeindungen

Ab 1854 wurden folgende Städte, Gemeinden, Gemarkungen oder Teile hiervon in die Stadt München eingegliedert:

  • 1. Oktober 1854: Gemeinde Au mit den Gemeindeteilen Au, Untergiesing und Nord-Falkenau
  • 1. Oktober 1854: Gemeinde Haidhausen
  • 1. Oktober 1854: Gemeinde Giesing mit den Gemeindeteilen Obergiesing, Lohe, Falkenau, Pilgersheim, Birkenleiten, Papiermühle, Warthof, Harlaching, Hellabrunn, Menterschwaige, Siebenbrunn, Soyerhof und Stadelheim
  • 4. März 1861: Lände (Gemeinde Thalkirchen)
  • 1. Januar 1864: Gemeinde Ramersdorf
  • 1. Januar 1877: Gemeinde Sendling mit den Gemeindeteilen Untersendling, Mittersendling, Neuhofen und Sendlinger Haid
  • 1. Januar 1890: Gemeinde Neuhausen mit den Gemeindeteilen Neuhausen und Friedenheim
  • 20. November 1890: Stadt Schwabing mit den Gemeindeteilen Schwabing, Biederstein, Hirschau, Neuschwabing, Riesenfeld, und Tivoli (mit Ludwigswalzmühle)
  • 1. Januar 1892: Gemeinde Bogenhausen mit den Gemeindeteilen Bogenhausen, Brunnthal, Neuberghausen und Priel
  • 4. August 1897: Teilgebiet der Gemeinde Moosach
  • 1. Januar 1899: Gemeinde Nymphenburg mit den Gemeindeteilen Nymphenburg, Ebenau, Gern und Hirschgarten
  • 1. Januar 1900: Gemeinde Thalkirchen mit den Gemeindeteilen Thalkirchen, Maria-Einsiedel und Obersendling
  • 1. Januar 1900: Gemeinde Laim mit den Gemeindeteilen Laim und Friedenheim
  • 21. April 1905: Teilgebiet der Gemeinde Großhadern
  • 14. Juli 1906: Teilgebiet der Gemeinde Moosach
  • 25. Juli 1907: Teilgebiet der Gemeinde Freimann
  • 1. Januar 1912: Gemeinde Forstenried mit den Gemeindeteilen Forstenried, Fürstenried, Maxhof und Unterdill
  • 1. April 1913: Stadt Milbertshofen mit den Gemeindeteilen Milbertshofen, Neufreimann und Riesenfeld
  • 1. Juli 1913: Gemeinde Berg am Laim mit den Gemeindeteilen Berg am Laim, Baumkirchen, Echarding, Josephsburg, Steinhausen und Zamdorf
  • 1. Juli 1913: Gemeinde Moosach mit den Gemeindeteilen Moosach, Fasanerie, Hartmannshofen und Nederling
  • 1. Juli 1913: Gemeinde Oberföhring mit den Gemeindeteilen Oberföhring und St. Emmeram
  • 13. Juli 1922: Teilgebiet der Gemeinde Feldmoching
  • 1. Januar 1930: Gemeinde Perlach mit den Gemeindeteilen Perlach, Fasangarten und Waldperlach
  • 1. Januar 1930: Gemeinde Daglfing mit den Gemeindeteilen Daglfing, Denning, Englschalking und Johanneskirchen
  • 1. Oktober 1931: Gemeinde Freimann mit den Gemeindeteilen Freimann, Fröttmaning, Großlappen, Kultursheim und Neufreimann
  • 1. April 1932: Gemeinde Trudering mit den Gemeindeteilen Kirchtrudering, Straßtrudering und Waldtrudering
  • 1. Januar 1937: aus der Gemeinde Dornach einen Teil des Gemeindeteils Riem und ein Teilgebiet der Gemeinde Haar
  • 1. Oktober 1937: Teilgebiet der Gemeinde Haar
  • 1. April 1938: Stadt Pasing
  • 1. April 1938: Gemeinde Feldmoching mit den Gemeindeteilen Feldmoching und Kolonie Lerchenau
  • 1. April 1938: Gemeinde Großhadern mit den Gemeindeteilen Großhadern und Kleinhadern
  • 1. Dezember 1938: Gemeinde Allach
  • 1. Dezember 1938: Gemeinde Ludwigsfeld
  • 1. Dezember 1938: Gemeinde Obermenzing mit den Gemeindeteilen Obermenzing, Blutenburg, und Pipping
  • 1. Dezember 1938: Gemeinde Solln mit den Gemeindeteilen Solln und Warnberg
  • 1. Dezember 1938: Gemeinde Untermenzing
  • 1. April 1942: Gemeinde Aubing mit den Gemeindeteilen Aubing, Freiham, Moosschwaige und Neuaubing
  • 1. April 1942: Gemeinde Langwied mit den Gemeindeteilen Langwied, Gröbenzell und Lochhausen
  • 1. Oktober 1942: aus der Gemeinde Dornach der Gemeindeteil Riem, wo seit 1939 der Flughafen München-Riem existierte
  • 1. Oktober 1954: Teilgebiet des Forstbezirks Perlach
  • 1. Februar 1962: Wohnlager Frauenholz der Gemeinde Oberschleißheim
  • 1. Januar 1967: Teilgebiete der Gemeinden Haar und Feldkirchen im Rahmen der Vergrößerung des Flughafens München-Riem

Ausgliederungen

Ausgegliedert wurde am 1. Oktober 1952 der 1942 als Teil der Gemeinde Langwied eingemeindete Gemeindeteil Gröbenzell in die neugebildete Gemeinde Gröbenzell im Landkreis Fürstenfeldbruck.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 466

Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Bestand und Gebiet von 1840 bis 1987. Heft 451 der Beiträge zur Statistik Bayerns, München 1991 (S. 38)

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