- Raketenartilleriebataillon 650
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Raketenartilleriebataillon 650
internes VerbandsabzeichenAktiv 16. Mai 1963–Sept. 1993 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Teilstreitkraft Heer Truppengattung Artillerietruppe Unterstellung 6. Panzergrenadierdivision letzter Standort Briesen-Kaserne Flensburg-Weiche Das Raketenartilleriebataillon 650 war ein Verband der Bundeswehr, der zuletzt von 1973 bis 1993 in der Briesen-Kaserne in Flensburg-Weiche stationiert war. Das Bataillon hatte die Aufgabe im Falle eines möglichen Atomkrieges Kurzstreckenraketen mit nuklearen Sprengköpfen zu verschießen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 16. Mai 1963 wurde das Bataillon in Eschweiler aufgestellt. Bereits ein Jahr später wurde die Einheit nach Breitenburg/Nordoe bei Itzehoe in die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne verlegt. Dort blieb sie bis 1973. Ab dem 1. April 1973 bis zu ihrer Auflösung im September 1993 war sie in der Briesen-Kaserne in Flensburg-Weiche stationiert. Bei ihrer Aufstellung wurde sie mit der Sergeant Rakete ausgerüstet, die auf einem Magirus-Deutz Jupiter 6x6 verlastet war. Im Jahre 1976 wurde die Sergeant auf die Lance-Rakete umgerüstet. Diese war auf einem M667 Kettenfahrzeug montiert, das auf dem M113 Transportpanzer basierte.
Aufgaben
Das Raketenartilleriebataillon 650 hätte den Auftrag gehabt, mit seinen atomaren Lance-Kurzstreckenraketen Feuerschwerpunkte mit atomarem Feuer für das I. Korps zu bilden. Dazu unterstand es im Rahmen der Artillerie des Korps dem Kommandeur des Artilleriekommandos 1.
Die Stabs- und Versorgungsbatterie hatte folgende Aufgaben: Herstellen, Betreiben und Unterhalten der für den Einsatz des Bataillons erforderlichen Fernmeldeverbindungen, Erkunden, Einrichten und Sichern der Gefechtsstände, Bereitstellen der Versorgungsgüter und Bewirtschaftung und Instandsetzung des Materials sowie sanitätsdienstliche Versorgung aller Soldaten.
Die schießenden Batterien mit je 2 Waffensystemen Lance hatten Feuerstellungen zu erkunden, zu vermessen und vorzubereiten, Feuerkommandos zu errechnen und Flugkörper Lance zu transportieren, zu prüfen, zu montieren und zu verschießen.
Die Aufgaben der Begleitbatterie waren Einrichten, Betreiben und Sichern von Versorgungspunkten sowie Durchführen und Sichern von Munitionstransporten. Sie bewachte auch das Sondermunitionslager in Meyn und war dabei auf eine besonders enge Zusammenarbeit mit dem US-Detachment angewiesen.
Über Jahre hinweg nahm das Raketenartilleriebataillon 650 an zahlreichen NATO-Tests, Prüfungen und Übungen teil. So verschossen die Batterien im Wechsel einmal jährlich Lance-Raketen auf dem Übungsplatz NATO Missile Firing Installation (NAMFI) auf Kreta.
Kommandeure
- 1964–1967: Oberstleutnant Dr. Bodo Hahn
- 1967–1971: Oberstleutnant Hans-Joachim Kunze
- 1971–1976: Oberstleutnant Heinrich Techter
- 1976–1981: Oberstleutnant Gerhard Kausch
- 1981–1993: Oberstleutnant Klaus Möller
Sonstiges
Im Eingangsbereich der Liliencron-Kaserne wurde ein Gedenkstein der Einheit aufgestellt. Des Weiteren war ein Lance-Fahrzeug der Einheit mit einer Asterix und Obelix Bemalung am Bug auf dem Rasen gegenüber ausgestellt.
Siehe auch
- Raketenartilleriebataillon - Allgemeiner Artikel über die Raketenartillerie der Bundeswehr.
- Atomwaffen in Deutschland
Quellen
54.7584222222229.381975Koordinaten: 54° 45′ 30″ N, 9° 22′ 55″ OKategorien:- Militärischer Verband im Heer (Bundeswehr)
- Artillerieverband
- Flensburg
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