Rayit

Rayit
Rayit
Andere Namen
  • IMA 1982-029
Chemische Formel Pb8(Ag,Tl)2Sb8S21
Mineralklasse Sulfide
2.HC.10 (8. Auflage: II/E.21-10) (nach Strunz)
03.06.20.05 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m [1]
Farbe bleigrau
Strichfarbe bleigrau
Mohshärte
Dichte (g/cm3) 6,13 (errechnet) [2]
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Kristalloptik
Pleochroismus grünlich bis grünlich-blau [2]

Rayit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb8(Ag,Tl)2Sb8S21 [3] und bisher nur in Form mikrokristalliner, körniger Aggregate, dessen Einzelkristallite eine Größe von 30 μm bis 0,5 mm erreichen, bekannt.

Rayit ist von bleigrauer Farbe und Strichfarbe, zeigt jedoch bei reflektierendem Licht eine weiße Farbe mit einem grünlichen bis bläulichen Stich. Seine errechnete Dichte beträgt 6,13 g/cm³.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals beschrieben wurde das Mineral 1983 von K. Basu, N. S. Bortinikov, A. Moorkhetjee, N. N. Mozgova, A. I. Tespin und L. N. Vyalsov, die ihm zu Ehren von Santosh Kumar Ray, einem indischen Professor der Petrologie den Namen Rayit gaben.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Rayit zur Abteilung der Sulfosalze. Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier aber feiner nach den beteiligten Kationen, sodass sich das Mineral jetzt in der Unterabteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild, nur mit Blei (Pb)“ befindet.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rayit in die „Fuloppitruppe (monoklin: C2/c enthält Pb, Sb)“ der Abteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,0 < z/y < 2,49 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“.

Bildung und Fundorte

Bisher wurde Rayit nur an seiner Typlokalität, in der „Rajpura-Dariba-Lagerstätte“ (Dariba Mine) bei Udaipur in Indien gefunden [4]. Dort tritt es eingelagert im Kyanit-Graphit-Schiefer von polymetallischen Sulfid-Lagerstätten aus präkambrischer Zeit und in Paragenese mit Galenit, Meneghinit und Owyheeit auf.

Kristallstruktur

Rayit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C 2/c mit den Gitterparametern a = 13,60 Å, b = 11,96 Å, c = 24,49 Å und β = 103,94° [2], sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Rayite (engl.)
  2. a b c Pete J. Dunn, Joel D. Grice, Michael Fleischer, Adolf Pabst: NEW MINERAL NAMES (American Mineralogist, Volume 69, 1984), S. 2 - Rayite (engl., PDF 1 MB)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. MinDat - Localities for Rayite (engl.)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Semseyit — Fundort: Baia Sprie, Maramures County, Rumänien Größe: 11.5 x 7.2 x 3.5 cm Chemische Formel Pb9Sb8S21 Mineralklasse Sulfide (8. Auflage: II/E.21 20) (nach Strunz) …   Deutsch Wikipedia

  • Rayat — (ਰਾਇਤ in Gurmukhi राइत in Devnagri) is a surname in Ramgarhia cast in Punjab, India. They are followers of the Sikh religion inhabiting in the Doaba region of Punjab. Rayat, Rayit, Riat and Riyat are actually same despite of different… …   Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalz — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Aktuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalze — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Strunz… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”