Rita Schober

Rita Schober

Rita Schober (* 13. Juni 1918 in Rumburg) ist eine deutsche Romanistin und Literaturwissenschaftlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Rita Schober studierte Italienisch und Französisch an der Universität Prag. Sie promovierte dort im März 1945 sprachwissenschaftlich bei Erhard Preißig über Das Suffix –age. Von 1946 bis 1951 studierte sie in Halle a. S., ab 1948 bei Victor Klemperer. 1951 wurde sie Klemperers Assistentin in Berlin. Sie habilitierte sich 1954 mit Emile Zolas Theorie des naturalistischen Romans und das Problem des Realismus, wurde Professorin und erhielt ab 1957 einen Lehrstuhl für Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 1959 war sie Klemperers Nachfolgerin. Von 1969 bis 1975 war sie Dekanin der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät. Ab 1969 war sie ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab 1974 Mitglied des Exekutivrates der UNESCO, ab 1975 Vorsitzende des Nationalkomitees für Literaturwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR und Mitglied des Präsidiums des P.E.N.-Zentrums der DDR. 1978 wurde sie emeritiert, lehrte aber noch bis 1989.[1] Von 1952 bis 1976 gab sie eine Neuübersetzung der 20 Bände des Romanzyklus Die Rougon-Macquart von Emile Zola im Aufbau-Verlag heraus (CD-Rom-Ausgabe, Berlin 2005). Rita Schober ist Ehrendoktor der Humboldt-Universität Berlin (1988) und Gründungsmitglied der Leibniz-Sozietät.

Weitere Werke

  • Skizzen zur Literaturtheorie. Berlin 1956
  • Im Banne der Sprache. Strukturalismus in der Nouvelle Critique, speziell bei Roland Barthes. Halle a. S. 1968
  • Von der wirklichen Welt in der Dichtung. Aufsätze zu Theorie und Praxis des Realismus in der französischen Literatur. Berlin/Weimar 1970
  • Abbild, Sinnbild, Wertung. Aufsätze zur Theorie und Praxis literarischer Kommunikation. Berlin 1982, 2. Aufl. 1988
  • Louis Aragon. Von der Suche der Dichtung nach Erkenntnis der Welt. Berlin 1985
  • Vom Sinn oder Unsinn der Literaturwissenschaft. Essays. Halle a.S. 1988
  • 100 Jahre Rougon-Macquart im Wandel der Rezeptionsgeschichte (zusammen mit Winfried Engler), Verlag Gunther Narr, Tübingen 1995[2]
  • Auf dem Prüfstand : Zola - Houellebecq – Klemperer. Berlin 2003

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klemperers Erbin. Literatur hat sie immer als Spiegel und Seismograph der Gesellschaft interessiert. Als "rote Rita" bekannt reiste sie zu DDR-Zeiten zu Konferenzen und Gastvorlesungen ins Ausland, auch in den Westen. Zum 90. Geburtstag der Romanistin Rita Schober., Artikel in Der Tagesspiegel vom 19. Juni 2008; abgerufen am 28. Oktober 2010
  2. Ankündigung des Buches 100 Jahre Rougon-Macquart... auf Google-Bücher

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