- Rudolf Wirtz
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Rudolf Wirtz (* 31. Mai 1931 in Opladen; † 1. Mai 2003 in Wiesbaden) war ein deutscher Verwaltungsbeamter, zuletzt im Range eines Ministerialrates in der Hessischen Staatskanzlei. Er war das reale Vorbild für den Roman Finks Krieg von Martin Walser.
Leben
Wirtz studierte an den Universitäten Köln und Freiburg Rechtswissenschaft. Während des Referendariates war er auch in Israel tätig, was prägend für ihn werden sollte. Wirtz trat nach dem Zweiten Staatsexamen 1971 in den Verwaltungsdienst des Landes Hessen ein. Zwanzig Jahre war er hierbei in der hessischen Staatskanzlei der Leiter der Verbindungsstelle zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften. Unter anderem ist der Staatsvertrag zwischen dem Land Hessen und der Jüdischen Gemeinde auf sein Wirken zurückzuführen.
1988 wurde Wirtz nach dem Regierungsantritt der Regierung Walter Wallmanns auf eine unbedeutendere Funktion umgesetzt. Auf seine Stelle rückte Wolfgang Egerter, ein Fraktionsassistent und Parteifreund des neuen Ministerpräsidenten nach. Begründet wurde die Umbesetzung mit angeblichen Beschwerden von Vertretern der Religionsgemeinschaften. Den Religionsgemeinschaften waren derartige Beschwerden nicht bekannt. Wirtz ging gerichtlich im Ergebnis erfolglos gegen die ihn in seiner persönlichen Ehre verletzenden Vorwürfe vor. Bekräftigt wurden diese in den umfangreichen Verfahren durch eine eidesstattliche Versicherung Alexander Gaulands, des seinerzeitigen Leiters der Staatskanzlei. Erst nach dem Regierungsantritts Hans Eichels wurde er 1992 wieder zum Leiter der Verbindungsstelle zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften eingesetzt und sollte diese Position bis zur Pensionierung 1996 innehaben.
Finks Krieg
Aufgrund der persönlichen Aufzeichnungen und Unterlagen von Wirtz schrieb Walser sein Buch Finks Krieg.
Literatur
- Rudolf Wirtz †, NJW 2003, 2217.
- NRV Hesseninfo 2004, S. 35
- Alles lief ganz inoffiziell, Die Zeit, 17. April 1992
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