Santa María de Bendones

Santa María de Bendones
Gesamtansicht mit Glockenturm

Santa María de Bendones ist eine präromanische Kirche in der autonomen Region Asturien im Nordwesten Spaniens. Sie liegt in dem kleinen Ort Bendones, knapp 5 km südöstlich von Oviedo.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der Kirche wird der Regierungszeit des asturischen Königs Alfons II. des Keuschen (783 und 791−842) zugeordnet. Die erste schriftliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Nachdem sie im Spanischen Bürgerkrieg 1936 durch einen Brandanschlag starke Beschädigungen erlitt, wurde sie in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. 1958 wurde sie zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt.

Fenster mit Transenna

Architektur

Die Kirche besitzt einen rechteckigen Grundriss. An der Nord- und Südseite sind zwei gleich große Vorräume oder Kapellen angebaut. Der Innenraum besteht aus einem - der Kirche San Julián de los Prados ähnlichen - Querhaus, an das sich im Osten drei rechteckige Apsiden anschließen und denen im Westen ein Vestibül und zwei Seitenkammern symmetrisch gegenüberliegen. Ein Langhaus gibt es nicht. Die Hauptapsis ist größer und höher als die seitlichen Apsiden und tonnengewölbt, die anderen Räume tragen Holzdecken. Alle Raumteile sind durch Rundbögen miteinander verbunden. Auch in Santa María de Bendones gibt es - wie in anderen präromanischen Kirchen (z.B. San Baudelio de Berlanga, San Salvador de Priesca oder Santiago de Peñalba) - über der Mittelapsis eine nur von außen, über ein großes Drillingsfenster zugängliche Kammer (cámara oculta), deren Bedeutung nicht geklärt ist. Das Drillingsfenster ist in die Stirnwand der Mittelapsis eingelassen und von einem Alfizrahmen umgeben, der auf mozarabischen Einfluss verweist. Die anderen Fenster sind mit Fenstergitter versehen, die allerdings aus neuerer Zeit stammen.

Wandmalereien

Man geht davon aus, dass das Gebäude ursprünglich außen und innen verputzt war. Von der Ausmalung haben sich nur noch wenige Reste in den Apsiden erhalten. Wie die Fresken von San Julián de los Prados weisen sie Blumengirlanden, geometrische Motive und architektonische Darstellungen auf.

Skulpturenschmuck

Beatus von Tábara, illuminierte Handschrift um 970, Glockenturm und Skriptorium des Klosters San Salvador von Tábara

Fragmente der ursprünglichen Chorschranken (canceles) von Santa María de Bendones befinden sich heute im Archäologischen Museum von Asturien (Museo Arqueológico Provincial de Asturias) in Oviedo. In der südlichen Seitenapsis befindet sich die ursprüngliche, präromanische Altarplatte aus Sandstein.

Turm

Ungefähr einen Meter von der westlichen Vorhalle entfernt, auf der Südseite der Kirche, stehen die Reste eines rechtwinkligen, freistehenden Turmes. Falls er als Glockenturm der Kirche im frühen 9. Jahrhundert entstanden ist - wie man vermutet - gehört er zu den ältesten Glockentürmen der iberischen Halbinsel.

Weblink

 Commons: Santa María de Bendones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Achim Arbeiter/Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert, Mainz 1999, S. 137–140, ISBN 3-8053-2312-3
  • Lorenzo Arias Páramo: Guía del Arte Prerrománico Asturiano, Gijón 2. Auflage 1999, S. 36−37, ISBN 84-95178-20-6
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España, Madrid 2006, S. 86–87, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L'Art Préroman Hispanique, Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973

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