San Tirso (Oviedo)

San Tirso (Oviedo)
San Tirso, Ostfassade mit Drillingsfenster

Die Kirche San Tirso oder San Tirso el Real befindet sich in Oviedo, der Hauptstadt der spanischen Region Asturien, in der Nähe der Kathedrale San Salvador. Sie wird um das Jahr 800 datiert und gehört zu den präromanischen Kirchen Asturiens. Vom ursprünglichen Bau, der 1521 zum großen Teil abbrannte, ist nur noch die Ostfassade erhalten, die 1931 zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie die nicht mehr erhaltene Kirche San Salvador, der Michaelsturm und die Cámara Santa war San Tirso als Teil einer Palastanlage unter dem asturischen König Alfons II. dem Keuschen (783 und 791−842) errichtet worden. Die Schönheit der Basilika, die dem heiligen Thyrsos, einem aus Apollonia in der heutigen Türkei stammenden Märtyrer des 3. Jahrhunderts geweiht war, wurde in Chroniken des 9. Jahrhunderts − wie der Crónica Albeldense oder der Crónica ad Sebastianum (885) − gerühmt. Aus einer Schenkungsurkunde geht hervor, dass im Jahr 896 Alfons III. (866−910) und seine Gemahlin Jimena die Kirche der Kathedrale von Oviedo schenkten. 1521 brannte die Kirche ab, nur die Ostfassade blieb erhalten.

Architektur

Das Gebäude ist in regelmäßigen Lagen von Hausteinen errichtet. Die Gebäudeecken sind durch größere Quadersteine verstärkt. Die beiden obersten Quader haben einen kreisförmigen Abschluss, der aus der Mauer herausragt und auf dem − wie auf den Kragsteinen − die Dachtraufe aufliegt.

Drillingsfenster

Drillingsfenster

In der Mitte der Fassade befindet sich ein großes Drillingsfenster, das in ein Quadrat von zwei Metern Seitenlänge eingeschrieben ist. Die Umrandung der drei Bögen erinnert an einen für die mozarabische Architektur typischen Alfizrahmen. Die Marmorsäulen sind Spolien und stammen aus spätrömischer Zeit. Die leicht gestelzten Rundbögen sind aus Ziegelsteinen gemauert und ruhen auf Kapitellen mit zwei Reihen stilisierter Blätter. Unter den Kapitellen umschließen Ringe mit Taubanddekor die Säulen. Über dem Fenster ragen zwei große Steine aus der Wand, die zusammen mit den nicht mehr vorhandenen unteren Steinen als Angelpfannen für Holzläden dienten, mit denen das Fenster geschlossen werden konnte.

Weblinks

 Commons: San Tirso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Achim Arbeiter, Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert. Mainz 1999, S. 114−116, ISBN 3-8053-2312-3
  • Lorenzo Arias Páramo: Guía del Arte Prerrománico Asturiano. 2. Auflage, Gijón 1999, S. 32−33, ISBN 84-95178-20-6
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España. Madrid 2006, S. 95−96, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L’Art Préroman Hispanique. Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973, S. 272−273

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Iglesia de San Tirso (Oviedo) — San Tirso el Real Tipo Iglesia Ubicación …   Wikipedia Español

  • Church of San Tirso, Oviedo — Church of Saint Thyrsus Iglesia de San Tirso (Spanish) Basic information Location …   Wikipedia

  • San Tirso de Abres — Saltar a navegación, búsqueda San Tirso de Abres Santiso d Abres Concejo de España …   Wikipedia Español

  • Cathedral of San Salvador, Oviedo — Cathedral of the Holy Saviour Catedral de San Salvador (Spanish) Façade of the cathedral. Basic information Location …   Wikipedia

  • Monasterio de San Pelayo (Oviedo) — Tipo Monasterio Advocación San Pelayo Ubicación …   Wikipedia Español

  • Oviedo — / Uviéu Wappen Karte von Spanien …   Deutsch Wikipedia

  • San Miguel de Lillo — San Miguel de Lillo, auch San Miguel de Liño genannt, ist eine präromanische, dem Erzengel Michael geweihte Palastkapelle am Fuße des Monte Naranco, 3 km nordwestlich von Oviedo, der Hauptstadt der spanischen Region Asturien. Sie wurde in der… …   Deutsch Wikipedia

  • San Julián de los Prados — San Julián de los Prados, Westfassade mit Vorhalle San Julián de los Prados, auch Santullano genannt, ist eine präromanische Kirche aus dem frühen 9. Jahrhundert. Sie befindet sich in Oviedo, der Hauptstadt der autonomen Region Asturien. 1917… …   Deutsch Wikipedia

  • Oviedo —   [oβ jeȓo],    1) Provinzhauptstadt in Asturien, Spanien, 228 m über dem Meeresspiegel, liegt verkehrsgünstig in einer von den Nord Ausläufern des Kantabrischen Gebirges umschlossenen fruchtbaren Ebene, 199 500 Einwohner; katholischer… …   Universal-Lexikon

  • San Pedro de Nora — ist eine präromanische Kirche in der autonomen Region Asturien im Nordwesten Spaniens. Sie gehört zur Parroquia Valsera der Gemeinde (concejo) Las Regueras und liegt am rechten Ufer des Río Nora, ca. 13 km westlich von Oviedo. 1931 wurde di …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”