San Pedro de Teverga

San Pedro de Teverga
San Pedro de Teverga
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Die ehemalige Kollegiatskirche San Pedro de Teverga steht am Übergang von der präromanischen zur frühromanischen Architektur und wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet. Sie gehört zur Parroquia La Plaza der Gemeinde (concejo) Teverga und liegt am Nordrand des Parque Natural de Somiedo in der autonomen spanischen Region Asturien, 42 km südwestlich von Oviedo. 1921 wurde die Kirche, die heute als Pfarrkirche genutzt wird, zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche San Pedro de Teverga gehörte zu einem Benediktinerkloster, das bereits im 11. Jahrhundert bestand. Aufgrund der Inschrift auf einer Grabplatte und Schenkungen, die im Libro de los Testamentos der Kathedrale von Oviedo verzeichnet sind, wird der Bau der Kirche in die Zeit von 1069 bis 1076 datiert. 1149 wurde das Kloster in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt und die Äbte aus dem Hause Miranda-Valdecarzana machten es zur Grablege ihrer Familie. 1670 wurde der kleine Kreuzgang angelegt. Im 18. Jahrhundert wurden weitere Anbauten errichtet. An das linke Seitenschiff wurde eine Sakristei angefügt, in der heute ein kleines Museum eingerichtet ist, und vor dem Portalvorbau wurde ein quadratischer Glockenturm mit vier Stockwerken angebaut. Der Chor, an den sich ein ummauerter Friedhof anschließt, wurde barockisiert.

Architektur

Das Gebäude ist aus regelmäßig behauenen Steinquadern errichtet. Die Fassade ist durch Strebepfeiler gegliedert. In ihrem Aufbau gilt San Pedro de Teverga als kleineres Modell des Vorgängerbaus der Kirche San Isidoro von León, die im Jahr 1063 errichtet wurde. Mit ihrem rechteckigen Grundriss, dem dreischiffigen Langhaus, dem rechteckigen Chor mit seinen drei Kapellen und dem westlichen Portalvorbau entspricht sie den präromanischen Kirchen Asturiens. Haupt- und Seitenschiffe tragen Tonnengewölbe. Die Emporen über dem Portalvorbau wurden später verkleinert.

Skulpturenschmuck

Unter der Dachtraufe verläuft ein Schachbrettfries über Kragsteinen, auf denen Köpfe von Bären, Hirschen, Hammeln oder menschliche Köpfe dargestellt sind. Im Langhaus wie im ebenfalls dreischiffigen Portalvorbau werden Haupt- und Seitenschiffe durch rundbogige Arkaden getrennt, die auf Pfeilern und Säulen mit figürlich gestalteten Kapitellen aufliegen. Auf den Kapitellen werden Tiere und Fabelwesen dargestellt, eine Kröte, ein Adler, ein Esel, eine menschliche Figur mit einem Bärenkopf und Personen wie ein Ritter und ein Betender mit zwei Fischen. Die Kämpferplatten sind mit geometrischen Mustern verziert. Ein häufiges Motiv sind in Kreisen eingeschriebene Rosetten.

Der Skulpturenschmuck der Kapitelle wie der Kragsteine verweist auf die Romanik.

Ausstattung

Über dem Hauptaltar befindet sich ein romanisches Holzkreuz aus dem 12./13. Jahrhundert.

Mumien von Teverga

In einem Anbau an die Kirche werden zwei einbalsamierte Mumien aufbewahrt, bei denen es sich um die Körper von Pedro Felipe Analso de Miranda y Ponde de León, Abt des Stiftes von 1690 bis 1720 und später Bischof von Teruel, und seinen Vater, den Marqués de Valdecarzana, handelt.

Weblinks

Literatur

  • Achim Arbeiter, Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert. Mainz 1999, S. 20, 145, 200, ISBN 3-8053-2312-3
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España. Madrid 2006, S. 119, ISBN 84-9776-215-0
  • Jaime Cobreros: Las Rutas del Románico en España. Bd. 1, Madrid 2004, S. 58−59, ISBN 84-9776-010-7
  • Antonio Vinayo Gonzalez: L'Ancien Royaume de Leon Roman. La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 1972, S. 145−170

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