Save (Studie)

Save (Studie)

SAVE (Sparen und Altersvorsorge in Deutschland) ist eine repräsentative Datenerhebung über das Sparverhalten privater Haushalte in Deutschland. Die Befragung wurde erstmalig im Jahr 2001 durchgeführt.

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Sparen und Altersvorsorge in Deutschland

Leiter Prof. Börsch-Supan
Erstbefragungsjahr 2001
Durchführende Institution Munich Center for the Economics of Aging (MEA),
Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik
Anschrift Amalienstr. 33
80799 München
Website www.mea.mpisoc.mpg.de

Inhaltsverzeichnis

Über die Studie

Das Munich Center for the Economics of Aging (MEA) führt die SAVE Befragung seit 2001 zusammen mit TNS Infratest Sozialforschung durch, um das Sparverhalten der deutschen Haushalte besser erforschen zu können. Die Umfrage wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Schwerpunkte der Befragung sind das Sparverhalten, die Altersvorsorge und die Vermögensbildung in Deutschland. Die SAVE-Studie[1] ermöglicht die Erforschung ökonomischer, soziologischer und psychologischer Zusammenhänge. Daher werden Fragen zu Einkommen, Vermögen, Altersvorsorge und auch zu soziodemographischen und psychologischen Merkmalen gestellt. Hierzu zählen z.B. die Erwartungen, Einstellungen und die Risikoaversion der Befragungspersonen. SAVE wird seit 2005 jährlich durchgeführt. Da in jedem Jahr die gleichen Haushalte befragt werden (Panel), können Veränderungen im Spar- und Anlageverhalten der Haushalte über die Zeit erfasst werden.

Stichprobenumfang

Nach der Erstbefragung im Jahr 2001 wurde die Stichprobe[1] in den Jahren 2003, 2005 und 2006 durch Aufnahme neuer Haushalte in die Stichprobe erweitert. Seit 2006 erreichte das Panel dann eine hohe Stabilität. So konnten 2007 84% der Haushalte aus 2006 erneut befragt werden. 2008 waren es sogar 89% und 2009 85%. Über die Jahre ergibt sich folgende Übersicht über den Stichprobenumfang.

Jahr 2001 2003/04 2005 2006 2007 2008 2009
Anzahl Haushalte 1829 3154 2305 3474 2931 2608 2222

Themenspektrum

Mit SAVE können viele Themen untersucht werden. Im Einzelnen werden die teilnehmenden Personen zu folgenden Themengebieten befragt:

  • Zufriedenheit mit derzeitiger Lebenssituation
  • Soziodemographische Informationen
  • Soziales Umfeld (2005–2008)
  • Gesundheit (ab 2005)
  • Qualitative und quantitative Fragen zum Sparverhalten
  • Finanzwissen (ab 2007, große Sektion in 2009)
  • Konsumverhalten (2003/2004)
  • Qualitative und quantitative Fragen zu regelmäßigen und außergewöhnlichen Einkünften
  • Altersvorsorge, Renteneintritt, Anwartschaften (alle Jahre, teilweise veränderte Zusammensetzung)
  • Geldvermögen, Altersvorsorgevermögen, Wohn- und Immobilienvermögen, Betriebsvermögen und sonstiges Vermögen
  • Zusatzsektion über Riester-Rente (2008)
  • Kredite und Hypotheken
  • Erwartungen, Selbsteinschätzung, psychologische und soziologische Determinanten des Sparverhaltens, Präferenzmerkmale
  • Finanzkrise (2009)
  • Befragungssituation

Ausgewählte Ergebnisse

Bisher wurden auf Basis der SAVE-Daten beispielsweise folgende Zusammenhänge gefunden und belegt:

Bei der Geldanlage setzen die Deutschen eher auf Sicherheit
In Deutschland sind auch in der Krise sichere Anlagen wie Sparanlagen und Bausparverträge mit Abstand am beliebtesten. Weit über 50% der SAVE-Befragten aller Altersgruppen haben einen Sparvertrag. Mehr Ältere als Jüngere sparen in dieser Form. Bausparverträge sind mit einem Anteil von nahezu 40% stärker bei den Jüngeren vertreten. Der Anteil der Haushalte, die Aktien bzw. Aktien- und Immobilienfonds besitzen, ist im Vergleich zum Ausland relativ niedrig: Diese riskanteren Anlagen sind meist bei Haushalten der mittleren Altersgruppe zu finden.
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Immer mehr Haushalte sorgen zusätzlich für das Alter vor
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Die zusätzliche Altersvorsorge ist wichtig. Vor dem Hintergrund des sinkenden Sicherungsniveaus in der gesetzlichen Rentenversicherung und der gestiegenen Förderung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge haben immer mehr Haushalte ihr Geld in Altersvorsorgeprodukte angelegt. Der Anteil der Haushalte, die privat oder betrieblich für das Alter vorsorgen ist stetig angestiegen: Mehr als die Hälfte der Befragten hat 2008 angegeben, entsprechende Altersvorsorgeprodukte zu besitzen. Die Riester-Rente hat sich zwischen 2005 und 2008 mehr als verdoppelt. Besonders stark ist die Altersvorsorgebeteiligung der 18 bis 34-Jährigen angestiegen: von 16% auf 58%.
Bei finanziellen Angelegenheiten sind Familie und Freunde wichtige Ansprechpartner für die Jüngeren – Ältere suchen eher professionelle Beratung
Es lässt sich fragen, wie Entscheidungen über Geldanlagen zustande kommen. Jüngere Menschen (zwischen 18 und 34 Jahren) nutzen vor allem informelle Kommunikationswege, um sich helfen zu lassen: Verwandte außerhalb des Haushalts (52%) und Freunde (40%) sind in dieser Gruppe die häufigsten Ansprechpartner. Ältere haben mit einem Anteil von über 30% eher Finanzberatern vertraut, seltener Verwandten und Freunden – und noch seltener Arbeitskollegen und Nachbarn.
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(Quelle: Ergebnisse aus SAVE 2008)[2]

Nutzung der SAVE-Daten

Die SAVE-Daten werden vom GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften allen interessierten Wissenschaftlern für nicht-kommerzielle Zwecke zur Verfügung gestellt. Dabei wird die vollständige Anonymität der Befragten gewahrt.

Informationen zur Beantragung der SAVE-Daten können der SAVE-Homepage entnommen werden. Dort stehen auch die Fragebögen der einzelnen Jahre zum Download bereit. Auch steht ein „miniSAVE" genannter Datensatz für die Jahre 2005-2010 zur Verfügung, der sich besonders für die Lehre eignet und dazu dient, sich mit dem umfassenden Datensatz vertraut zu machen.

Literatur

Die mit SAVE erzielten Ergebnisse werden in Zeitschriften und Fachbüchern sowie Publikationen veröffentlicht, die sich an die breite Öffentlichkeit richten. Eine Liste aller mit SAVE erarbeiteten Publikationen ist auf der SAVE-Homepage verfügbar.

Hier eine Auswahl der Publikationen:

  • Börsch-Supan, A.; Essig, L. (2003): Household Saving in Germany: Results of the first SAVE Study. In: Wise, David (ed.), Analyses in the Economic of Aging, University of Chicago Press, Chicago. Artikel
  • Börsch-Supan, A., A. Reil-Held und D. Schunk (2007): Das Sparverhalten deutscher Haushalte: Erste Erfahrungen mit der Riester-Rente. Gutachten für das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Artikel
  • Börsch-Supan, Axel, Reil-Held, Anette und Daniel Schunk (2008): Saving incentives, old-age provision and displacement effects: Evidence from the recent German pension reform. Journal of Pension Economics and Finance, 7(3), 295-319. Artikel
  • Coppola, M. (2008): Das Sparverhalten der deutschen Haushalte. MEA Policy Brief no. 5. Artikel
  • Scheubel, B; Winter, Joachim (2008): Rente mit 67: Wie lange die Deutschen arbeiten können und wollen. ifo Schnelldienst 2008(1), 26-32. Artikel
  • Ziegelmeyer, Michael (2010): Das Altersvorsorge-Verhalten von Selbständigen - eine Analyse auf Basis der SAVE-Daten. Schmollers Jahrbuch, 130(2). Artikel (eingeschränkter Zugriff), Vorabversion

Einen tieferen Einblick in die durch SAVE abgedeckten Themen, die Struktur des Fragebogens, den Interview-Modus, Item-Nonresponse sowie die Repräsentativität der Stichprobe bietet folgende Studie:

  • Börsch-Supan, A., M. Coppola, L. Essig, A. Eymann, D. Schunk (2008): The German SAVE study. Design and Results. MEA Study Nr. 6, MEA Mannheim. Artikel

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b SAVE-Studie
  2. Neueste Ergebnisse aus SAVE 2008

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