Vauban-Kaserne

Vauban-Kaserne

Die Vauban-Kaserne war eine Kaserne in Freiburg. Die Kaserne war benannt nach dem französischen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban. Auf der Liegenschaft befinden sich heute große Teile des Stadtteils Vauban.

Geschichte

Der Bau der Kaserne in der aufgrund des Friedensvertrags von Versailles zur Sicherheit Frankreichs eingerichteten entmilitarisierten Zone wurde 1937 im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht begonnen und ursprünglich nach dem rechtsextremen Albert Leo Schlageter benannt.

Das Gelände von 17 Hektar Größe gehörte zu St. Georgen und die Gemeinde wurde 1937 vor die Wahl gestellt entweder die Erschließungskosten in Höhe von 600.000 Reichsmark aufzubringen oder sich eingemeinden zu lassen. 1938 wurde das Gelände von der Stadt Freiburg unter dem nationalsozialistischen Bürgermeister Franz Kerber zwangsweise eingemeindet.[1]

Ehemaliges Kasernengebäude, umgewandelt in ein Stadtteilzentrum (2007)

Die Kaserne wurde durch das im Oktober 1936 aufgestellte Infanterieregiment 75 belegt und blieb im Zweiten Weltkrieg unzerstört. Mit dem Einmarsch französischen Militärs am 21. April 1945 übernahmen die französischen Militärbehörden das Kasernengelände und benannten es nach dem französischen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre, Marquis de Vauban um.[2][3]

Nach Kriegsende beherbergte die Kaserne als Sammelstelle polnische und sowjetische Zwangsarbeiter. Im Herbst 1945 wurden sie in ihre Heimatländer entlassen, und die Franzosen belegten mit den „Forces françaises en Allemagne“ (FFA) das Gelände. Sie erweiterten es auf insgesamt 38 Hektar.[1] Es gab eine Meldestelle für die Fremdenlegion.

Am 15. August 1992 zog das französische Kontingent aus Freiburg ab. Es entstand auf dem Gelände der Stadtteil Vauban, wobei etliche Gebäude der Kasernenanlage renoviert und umgebaut wurden. Einige davon werden heute noch genutzt, so wurden vier für das Wohnprojekt Susi und weitere acht an das Studentenwerk vergeben.[4]

Die heutigen Namensgeber der Straßen der Kaserne und ihrer Umgebung bilden mit ihrem Verhältnis zum Nationalsozialismus einen starken Kontrast zur ehemaligen Benennung nach Schlageter: Heinrich Mann, Walter Gropius, Kurt Tucholsky, Georg Elser, Lise Meitner, Marie Curie oder die Freiburger Friedensaktivistin Adinda Flemmich[5] mögen hier als Beispiel genügen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Christa Becker: Die Geschichte des "Stadtteil Vauban" in: vauban actuel 3/2000
  2. http://www.badische-seiten.de/vauban/ Badische Seiten: Vauban
  3. http://www.city-flugplatz-freiburg.de/flugplatz/flugplatz-gesch12.html
  4. freiburg-im-netz freisis Vauban
  5. EINLADUNG ZU DEN FESTVERANSTALTUNGEN anlässlich der 100-Jahr-Feier der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Ortsgruppe Freiburg
47.9742377.82836

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