Schloss Lipsa

Schloss Lipsa
Schloss Lipsa, 2008

Schloss Lipsa ist eine denkmalgeschützte[1] Schlossanlage im Dorf Lipsa. Es befindet sich im Süden des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Lipsa wurde im Jahr 1680 erstmals erwähnt. Wolf Heinrich von Baudissin ließ das Schloss in seiner heutigen Form von 1718 bis 1720 erbauen und hielt Freimaurerkonvente ab. Bereits 1726 war das Schloss im Besitz der Freifrau Theodora Eugenia von Löwendahl, geb. Freiin von Schmettau (1705–1768), die bis 1768 hier lebte. Nach den Grafen von Redern übernahm 1831 Graf Ernst von Gersdorff das Schloss, dessen Familie bereits bis 1671 im Besitz von Gut Lipsa gewesen war. Im Jahr 1864 übernahm Ernst Christian August von Gersdorff die Herrschaft über das Lipsaer Gut. Er verkaufte das Gut Lipsa und die Güter in Jannowitz und Hermsdorf 1890/1891 an Leutnant Carl August Tölke. 1904 wurde Dr. Walter Neumann (oder Naumann), 1913 der preußische Regierungsrat Paul von Schumann Eigentümer. Letzterer ließ 1914 einen neubarocken Flügel anbauen, womit der T-förmige Grundriss und das heutige Aussehen entstand. Der letzte private Besitzer Lipsas war von 1942 bis 1945 Carl Maria von Eversfelde, Freiherr von Beversfoerde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vielfältig genutzt. Von 1946 bis 1948 diente es der Caritas der Kranken- und Altenpflege, des Weiteren war es Asyl für obdachlose Kinder. Im Jahr 1949 wurden im Schloss ein Feierabendheim sowie eine Haushaltsschule eingerichtet. Die Schule bestand bis 1953. Das Feierabendheim ist seit 1992 ein Altenpflegeheim der Diakonie Görlitz.

Das Schloss und seine Nebenanlagen wurden ab 1993 saniert. Im Jahr 1992 erwarb der als „Burgenkönig“ bezeichnete Herbert Hillebrand das Schloss. Es gehört heute seiner Tochter.[2]

Baubeschreibung

Torhaus von Schloss Lipsa, 2008

Das Gebäude ist aus Stein und Raseneisenstein errichtet. Es ist ein langgestreckter, rechteckiger, zweigeschossiger Bau mit Pilastergliederung und Mansardenwalmdach.[3] Im oberen Bereich befindet sich Fachwerk und ein Eckturm mit Turmuhr. Große Rundbogenfenster und ein Dachaufsatz mit Dreiecksgiebel runden das Bild ab. Zum Schloss gehören ein Torhaus mit Uhrengiebel und Glockenturm, der Dachreiter mit Zwiebelhaube sowie ein Rentamt, ein Heizhaus und der Schlosspark. Im Schlosspark befinden sich noch Skulpturenfragmente.

Literatur

  • Schloss Lipsa in Schlösser und Herrenhäuser, Kalender der Sparkasse Niederlausitz 2007

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF-Datei; 122 kB)
  2. Sascha Klein: Verwaiste Schönheiten in der Lausitz. In: Lausitzer Rundschau, 30. Juli 2008. (Online-Artikel)
  3. Niederlausitzer Kreisel: Geschichte von Lipsa. Abgerufen am 11. März 2010.

Weblinks

51.39431913.903617

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lipsa — Gemeinde Hermsdorf Koordinaten: 51° …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg — Auf dem Gebiet der deutschen Bundesländer Berlin und Brandenburg befinden sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Berlin und Brandenburg — Auf dem Gebiet der deutschen Bundesländer Berlin und Brandenburg befinden sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmale in Hermsdorf (bei Ruhland) — In der Liste der Baudenkmale in Hermsdorf sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Gemeinde Hermsdorf und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2010. Baudenkmale… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermsdorf (bei Ruhland) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg von Rechenberg — (Radierung von Johann Caspar Höckner) Johann Georg Freiherr von Rechenberg, auch Hans George Baron von Rechenberg, Johannes Georg von Rechenbergk oder Hanßgeorg von Rechenbergk, (* 11. Oktober 1610 in Cunnersdorf; † 7. April 1664 in Dresden) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Hermsdorf (bei Ruhland) — In der Liste der Baudenkmäler in Hermsdorf sind alle Baudenkmäler der brandenburgischen Gemeinde Hermsdorf und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2007. Hermsdorf… …   Deutsch Wikipedia

  • Guteborn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kroppen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Elsterwerdaer Persönlichkeiten — Stadtwappen Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die mit der südbrandenburgischen Kleinstadt Elsterwerda im Landkreis Elbe Elster in Verbindung stehen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”