- Schloss Schambach
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Schloss Schambach Entstehungszeit: 1200 bis 1600 Burgentyp: Wasserschloss Erhaltungszustand: vollständig erhalten Ständische Stellung: Adel Ort: Schambach Geographische Lage 48° 51′ 7,8″ N, 12° 41′ 11,8″ O48.85216388888912.686611111111Koordinaten: 48° 51′ 7,8″ N, 12° 41′ 11,8″ O Das Schloss Schambach ist ein altes Wasserschloss zwischen Plattling und Straubing und seit jeher das Wahrzeichen des Dorfes Schambach in der Gemeinde Straßkirchen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Da sich das Anwesen in der Ursiedlungslandschaft des Gäubodens befindet, gibt es Vermutungen, dass es einen römischen Vorgängerbau gegeben haben könnte. Um 800 wird ein Schloss in Schambach erstmal erwähnt, es könnte sich hierbei um einen hölzernen Herrenhof gehandelt haben. Der genaue Ort dieses Baus ist leider nicht mehr festzustellen.
Das Schloss selbst ist im Mittelalter in Ziegelbauweise entstanden. Es ist im altgotischen Stil auf eichenen Pfosten gebaut und war schon damals von einem Wassergraben umgeben, der jedoch wesentlich größer war als er heute vorzufinden ist. Eine Zugbrücke verwehrte Eindringlingen den Zugang. Gegen Westen trotzen zwei sechseckige Türme, am östlichen Eingang stand ein Wartturm, der bereits 1318 abgebrochen und durch einen Anbau ersetzt wurde. Beim Haupteingang zum Schloss befindet sich ein kleiner Turm mit Schneckentreppe. An der Ostseite ziehen sich zwei Seiteneingänge mit Schwibbögen hin, die auf steinernen Säulen ruhen. Ursprünglich befand sich im erdgeschossigen Teil der Pferdestall und im Obergeschoss die Fronfeste (herrschaftliche Räume).
Um 1550 wurde die Burg unter Verwendung alter Bestandteile in eine zweiflügelige Anlage umgebaut. Dies geschah unter der Familie Trenbach, die bis zum Dreißigjährigen Krieg die Besitzer waren. Dann kam es kurzzeitig zum Stift St. Emmeram in Regensburg, später wieder in Privathand. Der letzte große Umbau erfolgte in der Frührenaissance mit dem Einbau von Arkaden. Seither ist das Schloss weitgehend unverändert geblieben.
Da die Schlossherren der Hofmark die niedere Gerichtsbarkeit ausüben konnten, hatten sie auch das Recht, Missetäter gefangen zu setzen und abzuurteilen, nicht aber über deren Leib und Leben zu richten. Sie haben das aber offenbar doch getan, denn im nordwestlichen Schlossturm fand man vor Jahren mehrere Messer und auch Skelette. Es gab also im Schlosse Schambach geheime Hinrichtungen von unbequemen Zeitgenossen. Sie verschwanden für immer im Hunger- oder Messerturm. Zum nahegelegenen Schloss Moosdorf bestand eine unterirdische Gangverbindung (Entfernung ca. 4 km). Eine Untersuchung hat diese Vermutung bestätigt, jedoch ist der Gang nicht mehr passierbar.
1813 gelangte das Schloss mit bedeutendem Grundbesitz durch Ersteigerung um den Preis von 90000 Gulden in die Hände des 1811 in lrlbach ansässig gewordenen Grafen Franz Gabriel von Bray. Er hat dieses großartige Baudenkmal vor dem Verfall gerettet. Schambach kam dadurch vorübergehend unter die lrlbacher Jurisdiktion. Im Jahre 1961 bot Adalbert Freiherr von Poschinger-Bray das ererbte Schloss zu Schambach zum Verkauf an. Der Landkreis Straubing bemühte sich zunächst um einen Erwerb in der Absicht, dort ein Bauernmuseum einzurichten. Dann aber kaufte 1962 Freifrau Elisabeth von Oefele aus München den Schlossbesitz. Unter Einschaltung des Landesamtes für Denkmalspflege veranlasste die neue Eigentümerin eine gründliche Renovierung des stolzen Bauwerkes. Die Absenkung des Grundwassers verursachte massive Schäden an der Pfahlgründung, weitere Schäden im Dachstuhl drückten auf die Arkaden, bei denen es zu Verformungen kam, die eine Notsicherung erzwangen. Neu gestaltet wurden die Außenanlagen mit einem Wassergraben ringsum, und einer Holzbrücke (ehemals Zugbrücke) als Zugang. Die auf dem Schlossplatz betriebene Gaststätte verfiel dem Abbruch. Im Innern des erhabenen Bauwerkes wurde eine Schlosskapelle neu eingerichtet.
Bilder
Weblinks
- Schloss Schambach, Webseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Quellen
- Karl Böhm, Gerhard Meixner: Schambach: „Ein Beitrag zur vorrömischen Besiedelungsgeschichte des niederbayerischen Gäubodens“. In: Karl Schmotz: Vorträge des 17. Niederbayerischen Archäologentages. 1999
- Webpräsenz der Gemeinde Straßkirchen
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