Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz

Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz
Strukturformel
Struktur des Ammoniumions Struktur des Heptanitrosyltrithiotetraferratanions
Allgemeines
Name Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz
Andere Namen

Ammonium-heptanitrosyltri-μ3-thiotetraferrat

Summenformel NH4[Fe4S3(NO)7]
CAS-Nummer
  • 54724-04-8
  • 53323-02-7 (Monohydrat)
Eigenschaften
Molare Masse 565,71 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz (nach M. L. Roussin) ist ein Komplexsalz mit der Formel NH4[Fe4S3(NO)7]. Es wird als Metallnitrosyl-Verbindung klassifiziert. Es besteht aus dem Ammoniumkation und dem [Fe4S3(NO)7]-Anion. Die Geometrie des Anionenclusters ist ein unvollständiger Würfel. Die Punktgruppensymmetrie des Anions ist C3v. Mit dem Anion existieren auch noch andere Salze wie das Schwarze Roussin'sche Salz (Natriumsalz) oder das schwarze Roussin'sche Eisensalz.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Schwarzes Roussin’sches Salz wird durch Durchleiten von Stickstoffmonoxid durch eine Suspension von Eisen(II)-sulfid in verdünnter Alkalisulfidlösung erzeugt.[2] Es kann auch aus dem Roten Roussin'sches Salz unter mild saurer Bedingungen gebildet werden. Diese Reaktion ist umkehrbar, und Rotes Roussin'sches Salz wird durch Alkalisieren der Reaktionslösung zurückgebildet.

Eigenschaften

Das Anion ist strukturell verwandt mit dem Eisen-Schwefel-Cluster, der in verschiedenen Enzymen, etwa der Nitrogenase, vorkommt.

Das Monohydrat NH4[Fe4S3(NO)7] × H2O kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P1 mit den Gitterparametern a = 944 pm, b = 994 pm, c = 566 pm, α = 117,2°, β = 101,3° und γ = 101,1° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Verwendung

Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz ist ein Stickstoffmonoxid-Spender. Das durch Schwarzes Roussin’sches Salz eingeschleuste Stickstoffmonoxid hat sich für einige Melanome und Tumorzellen als toxisch erwiesen. Schwarzes Roussin'sches Salz wirkt außerdem antibakteriell (desinfizierend), was z. B. in der Lebensmittelindustrie ausgenutzt wird.[4]

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
  3. L. L. Martin, G. D. Fallon und B. Wu: Ammonium heptanitrosyltrithiotetraferrate monohydrate. In: Acta Cryst., 2004, 60, 3, S. 37–39, doi:10.1107/S1600536804002338.
  4. Agnieszka Janczyk, Agnieszka Wolnicka-Glubisz, Antonina Chmura, Martyna Elas, Zenon Matuszak, Grazyna Stochel, Krystyna Urbanska: NO-dependent phototoxicity of Roussin’s black salt against cancer cells. In: Nitric Oxide. 2004, 10, 1, S. 42-50, doi:10.1016/j.niox.2004.01.009.

Quellen


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